Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803.ist doch billig, ihn mit der größten Gewißheit Wie wenn ein Mensch in das junge Para¬ Gaspard schien ungeduldig auf das Wieder¬ Gaspard schied sehr warm von ihm mit den iſt doch billig, ihn mit der größten Gewißheit Wie wenn ein Menſch in das junge Para¬ Gaſpard ſchien ungeduldig auf das Wieder¬ Gaſpard ſchied ſehr warm von ihm mit den <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0273" n="261"/> iſt doch billig, ihn mit der größten Gewißheit<lb/> ſeines Verluſtes zu verſchonen. Seinetwegen<lb/> verſchieb' ich auch meine Abreiſe.“</p><lb/> <p>Wie wenn ein Menſch in das junge Para¬<lb/> dies träte und alle Vögel auf einmal, Nachti¬<lb/> gallen und Adler und Eulen und Paradiesvö¬<lb/> gel und Geier und Lerchen umzögen ihn: ſo<lb/> verworren fühlte ſich Albano durch dieſe durch¬<lb/> kreuzende Anſichten erregt und er merkte, hier¬<lb/> in geb' es keinen Verlaß und Vorhalt als auf<lb/> ſein eignes Herz und Linda ihres.</p><lb/> <p>Gaſpard ſchien ungeduldig auf das Wieder¬<lb/> ſehen der Gräfinn zu ſeyn, die er ſeine einzige<lb/> Freundinn nannte. „Ich glaubte leider in Rom<lb/> meinem Bruder nicht, (ſetzt' er dazu,) da er<lb/> beiden Frauen in Neapel wollte begegnet ſeyn.<lb/> — Apropos dieſer iſt vor einiger Zeit hier durch<lb/> nach Spanien gegangen; in Rom behauptete<lb/> er, nach Griechenland zu reiſen — Du ſiehſt,<lb/> mit welcher poetiſchen Luſt und Genialität er<lb/> das reine Lügen treibt.“</p><lb/> <p>Gaſpard ſchied ſehr warm von ihm mit den<lb/> Worten: „Albano, ich bin mit Dir zufrieden,<lb/> ich wär' es unendlich, wenn die Reinheit des<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [261/0273]
iſt doch billig, ihn mit der größten Gewißheit
ſeines Verluſtes zu verſchonen. Seinetwegen
verſchieb' ich auch meine Abreiſe.“
Wie wenn ein Menſch in das junge Para¬
dies träte und alle Vögel auf einmal, Nachti¬
gallen und Adler und Eulen und Paradiesvö¬
gel und Geier und Lerchen umzögen ihn: ſo
verworren fühlte ſich Albano durch dieſe durch¬
kreuzende Anſichten erregt und er merkte, hier¬
in geb' es keinen Verlaß und Vorhalt als auf
ſein eignes Herz und Linda ihres.
Gaſpard ſchien ungeduldig auf das Wieder¬
ſehen der Gräfinn zu ſeyn, die er ſeine einzige
Freundinn nannte. „Ich glaubte leider in Rom
meinem Bruder nicht, (ſetzt' er dazu,) da er
beiden Frauen in Neapel wollte begegnet ſeyn.
— Apropos dieſer iſt vor einiger Zeit hier durch
nach Spanien gegangen; in Rom behauptete
er, nach Griechenland zu reiſen — Du ſiehſt,
mit welcher poetiſchen Luſt und Genialität er
das reine Lügen treibt.“
Gaſpard ſchied ſehr warm von ihm mit den
Worten: „Albano, ich bin mit Dir zufrieden,
ich wär' es unendlich, wenn die Reinheit des
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