Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803.mimischer der Art, und von der sonderbar-hef¬ Der Hauptmann stand auf, erinnerte noch mimiſcher der Art, und von der ſonderbar-hef¬ Der Hauptmann ſtand auf, erinnerte noch <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0279" n="267"/> mimiſcher der Art, und von der ſonderbar-hef¬<lb/> tigſten Phantaſie bei der höchſten Kälte des<lb/> Karakters, vielleicht aber nicht immer wahr<lb/> genug.“ — „Bei meinem Trauerſpiel (ſetzt'<lb/> er dazu) wär' er Goldes werth. Lieber Bru¬<lb/> der, ſey bei dieſer Gelegenheit auch gleich ein¬<lb/> geladen dazu; es heiſſet: der Trauerſpieler —<lb/> Ich geb' es bald — Rabette kennt's.“ Sie<lb/> nickte, Albano ſchwieg unter ſeiner Gluth. Un¬<lb/> ter allen Rollen gelang dem Hauptmann die<lb/> eines Weltmanns am reinſten; auch iſt der<lb/> Schein der Kälte leichter und wahrer als der<lb/> Schein der Wärme. Albano blieb in einem<lb/> ſtolzen Abſtande. Der gekränkten welken Ra¬<lb/> bette gegenüber konnte Roquairol durch nichts<lb/> gewinnen, auch nicht durch die Vorbitte ſeiner<lb/> Geſtalt voll zertrümmerten Lebens; etwas auf<lb/> ewig verworrenes und die Wachsflügel zu ei¬<lb/> nem Klumpen gequetſcht, fand Albano und ihm<lb/> war hier enge wie einem, der von der hel¬<lb/> len Welt herab auf einmal in eine niedrige<lb/> feuchte Kellerhöhle kriecht.</p><lb/> <p>Der Hauptmann ſtand auf, erinnerte noch<lb/> einmal an ſeine Bitte für den „Trauerſpie¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [267/0279]
mimiſcher der Art, und von der ſonderbar-hef¬
tigſten Phantaſie bei der höchſten Kälte des
Karakters, vielleicht aber nicht immer wahr
genug.“ — „Bei meinem Trauerſpiel (ſetzt'
er dazu) wär' er Goldes werth. Lieber Bru¬
der, ſey bei dieſer Gelegenheit auch gleich ein¬
geladen dazu; es heiſſet: der Trauerſpieler —
Ich geb' es bald — Rabette kennt's.“ Sie
nickte, Albano ſchwieg unter ſeiner Gluth. Un¬
ter allen Rollen gelang dem Hauptmann die
eines Weltmanns am reinſten; auch iſt der
Schein der Kälte leichter und wahrer als der
Schein der Wärme. Albano blieb in einem
ſtolzen Abſtande. Der gekränkten welken Ra¬
bette gegenüber konnte Roquairol durch nichts
gewinnen, auch nicht durch die Vorbitte ſeiner
Geſtalt voll zertrümmerten Lebens; etwas auf
ewig verworrenes und die Wachsflügel zu ei¬
nem Klumpen gequetſcht, fand Albano und ihm
war hier enge wie einem, der von der hel¬
len Welt herab auf einmal in eine niedrige
feuchte Kellerhöhle kriecht.
Der Hauptmann ſtand auf, erinnerte noch
einmal an ſeine Bitte für den „Trauerſpie¬
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