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Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803.

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Jungen nach und nennen sich, weil sie ihnen
so weit, lang und offen sitzen, deswegen Ohne-
Hosen.

Zwar statt des Degens, könnte ich auch sehr
gut das Federmesser ergreifen und als schrei¬
bender Zäsar aufstehen, um die Welt zu bes¬
sern und ihr und sie zu nutzen. Es wird mir
denkwürdig bleiben, das Gespräch, das ich dar¬
über mit einem berlinischen allgemeinen deut¬
schen Bibliothekar aushielt, als wir still im
Thiergarten auf- und abgiengen. ""Jeder wu¬
chere doch seinem Vaterland mit seinen Kennt¬
nissen, die sonst vergraben liegen,"" sagte
der deutsche Bibliothekar. Zu einem Vater¬
land gehört zuvörderst einiges Land, sagt'
ich, der maltheser Bibliothekar aber, der hier
spricht, erblickte das Licht der Welt zur See
unter einem pechfinstern Sturm. Kenntnisse be¬
sitz' ich freilich genug und weiß, daß man sie
wie ein Glas voll Kuhpocken, vernünftig ge¬
nommen, nur dazu hat, um sie einzuimpfen --
der Schüler seiner Seits schlingt sie wieder nur
ein, um sie von sich zu geben und so giebt sich
das Weitere. So fährt das Licht, wie im Spiel

Jungen nach und nennen ſich, weil ſie ihnen
ſo weit, lang und offen ſitzen, deswegen Ohne-
Hoſen.

Zwar ſtatt des Degens, könnte ich auch ſehr
gut das Federmeſſer ergreifen und als ſchrei¬
bender Zäſar aufſtehen, um die Welt zu bes¬
ſern und ihr und ſie zu nutzen. Es wird mir
denkwürdig bleiben, das Geſpräch, das ich dar¬
über mit einem berliniſchen allgemeinen deut¬
ſchen Bibliothekar aushielt, als wir ſtill im
Thiergarten auf- und abgiengen. „„Jeder wu¬
chere doch ſeinem Vaterland mit ſeinen Kennt¬
niſſen, die ſonſt vergraben liegen,““ ſagte
der deutſche Bibliothekar. Zu einem Vater¬
land gehört zuvörderſt einiges Land, ſagt'
ich, der maltheſer Bibliothekar aber, der hier
ſpricht, erblickte das Licht der Welt zur See
unter einem pechfinſtern Sturm. Kenntniſſe be¬
ſitz' ich freilich genug und weiß, daß man ſie
wie ein Glas voll Kuhpocken, vernünftig ge¬
nommen, nur dazu hat, um ſie einzuimpfen —
der Schüler ſeiner Seits ſchlingt ſie wieder nur
ein, um ſie von ſich zu geben und ſo giebt ſich
das Weitere. So fährt das Licht, wie im Spiel

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[285/0297] Jungen nach und nennen ſich, weil ſie ihnen ſo weit, lang und offen ſitzen, deswegen Ohne- Hoſen. Zwar ſtatt des Degens, könnte ich auch ſehr gut das Federmeſſer ergreifen und als ſchrei¬ bender Zäſar aufſtehen, um die Welt zu bes¬ ſern und ihr und ſie zu nutzen. Es wird mir denkwürdig bleiben, das Geſpräch, das ich dar¬ über mit einem berliniſchen allgemeinen deut¬ ſchen Bibliothekar aushielt, als wir ſtill im Thiergarten auf- und abgiengen. „„Jeder wu¬ chere doch ſeinem Vaterland mit ſeinen Kennt¬ niſſen, die ſonſt vergraben liegen,““ ſagte der deutſche Bibliothekar. Zu einem Vater¬ land gehört zuvörderſt einiges Land, ſagt' ich, der maltheſer Bibliothekar aber, der hier ſpricht, erblickte das Licht der Welt zur See unter einem pechfinſtern Sturm. Kenntniſſe be¬ ſitz' ich freilich genug und weiß, daß man ſie wie ein Glas voll Kuhpocken, vernünftig ge¬ nommen, nur dazu hat, um ſie einzuimpfen — der Schüler ſeiner Seits ſchlingt ſie wieder nur ein, um ſie von ſich zu geben und ſo giebt ſich das Weitere. So fährt das Licht, wie im Spiel

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Zitationshilfe: Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803, S. 285. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan04_1803/297>, abgerufen am 22.11.2024.