Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803.geht -- wo ein Vater, den der seinige liebt, Überall kam er viel zu früh nach seiner lei¬ geht — wo ein Vater, den der ſeinige liebt, Überall kam er viel zu früh nach ſeiner lei¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0363" n="351"/> geht — wo ein Vater, den der ſeinige liebt,<lb/> das hohe Feſt unterbricht durch ein höchſtes —<lb/> und wo einmal zwei Menſchen zu ſich ſagen dür¬<lb/> fen: nun lieben wir uns ewig. — So beglückt<lb/> und mit einer unendlichen Liebe und ſonnen¬<lb/> warmen Seele kam er im Prinzengarten an.</p><lb/> <p>Überall kam er viel zu früh nach ſeiner lei¬<lb/> denſchaftlichen Pünktlichkeit. Niemand war noch<lb/> da als zwei — Abreiſende, Roquairol und die<lb/> Fürſtinn. Beide ſah man jetzt oft und ſo öf¬<lb/> fentlich beiſammen, daß das Scheinen Abſicht<lb/> ſchien. Roquairol gieng ihm höflich entgegen<lb/> und erinnerte ihn an das erhaltene Billet:<lb/> „das iſt der Schauplatz, Lieber, (ſagt' er) wo<lb/> ich nächſtens ſpiele, die meiſten Zurüſtungen<lb/> hab' ich ſchon getroffen, beſonders heute. Meine<lb/> treffliche Fürſtinn hat mir dieſen Platz vergönnt.“<lb/> — „Sie kommen doch auch?“ ſagte dieſe zu<lb/> Albano freundlich. „Ich hab' es ihm ſchon ver¬<lb/> ſprochen“, ſagte Albano, den mitten in ſeinem<lb/> Frühling zwei Eiskeller anwehten. Das Fräu¬<lb/> lein v. Haltermann allein zeigt' ihm großen ent¬<lb/> ſchiedenen Zorn. „Gehen wir zu meiner Schwe¬<lb/> ſter vorher?“ fragte Roquairol die Fürſtinn<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [351/0363]
geht — wo ein Vater, den der ſeinige liebt,
das hohe Feſt unterbricht durch ein höchſtes —
und wo einmal zwei Menſchen zu ſich ſagen dür¬
fen: nun lieben wir uns ewig. — So beglückt
und mit einer unendlichen Liebe und ſonnen¬
warmen Seele kam er im Prinzengarten an.
Überall kam er viel zu früh nach ſeiner lei¬
denſchaftlichen Pünktlichkeit. Niemand war noch
da als zwei — Abreiſende, Roquairol und die
Fürſtinn. Beide ſah man jetzt oft und ſo öf¬
fentlich beiſammen, daß das Scheinen Abſicht
ſchien. Roquairol gieng ihm höflich entgegen
und erinnerte ihn an das erhaltene Billet:
„das iſt der Schauplatz, Lieber, (ſagt' er) wo
ich nächſtens ſpiele, die meiſten Zurüſtungen
hab' ich ſchon getroffen, beſonders heute. Meine
treffliche Fürſtinn hat mir dieſen Platz vergönnt.“
— „Sie kommen doch auch?“ ſagte dieſe zu
Albano freundlich. „Ich hab' es ihm ſchon ver¬
ſprochen“, ſagte Albano, den mitten in ſeinem
Frühling zwei Eiskeller anwehten. Das Fräu¬
lein v. Haltermann allein zeigt' ihm großen ent¬
ſchiedenen Zorn. „Gehen wir zu meiner Schwe¬
ſter vorher?“ fragte Roquairol die Fürſtinn
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