Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803.hoch in die Luft -- sagte: amico? -- Albano Dian begriff es gar nicht; er sagte italie¬ hoch in die Luft — ſagte: amico? — Albano Dian begriff es gar nicht; er ſagte italie¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0043" n="31"/> hoch in die Luft — ſagte: <hi rendition="#aq">amico</hi>? — Albano<lb/> ſah ihn an. — Der Fremde ſagte: <hi rendition="#aq">Albano</hi>! —<lb/> „Mein Dian!“ rief Albano; ſie nahmen ſich<lb/> heftig und weinten vor Liebe.</p><lb/> <p>Dian begriff es gar nicht; er ſagte italie¬<lb/> niſch: Ihr ſeyd es aber ja nicht, Ihr ſehet alt<lb/> aus. — Er glaubte ſo lange deutſch zu ſprechen,<lb/> bis er hörte, daß Albano italieniſch antwortete.<lb/> Beide thaten und bekamen nur Fragen. Al¬<lb/> bano fand den Baumeiſter blos bräuner, aber<lb/> den Blitz der Augen und jede Kraft im alten<lb/> Glanz. Mit drei Worten erzählt' er ihm die<lb/> Reiſe und die Begleitung. „Wie bekommt<lb/> Euch Rom?“ fragte Dian heiter. „Wie das<lb/> Leben, (verſetzte ſehr ernſthaft Albano,) es<lb/> macht zu weich und zu hart.“ — „Ich erkenne<lb/> hier gar nichts wieder (fuhr er fort); gehören<lb/> jene Säulen dem herrlichen Friedenstempel?“<lb/> „Nein, (ſagte Dian,) dem Konkordientempel;<lb/> von jenem ſteht dort nichts als das Gewölbe.“<lb/> „Wo iſt Saturnus Tempel?“ fragte Albano.<lb/> „In der St. Adrians-Kirche begraben;<lb/> (ſagte Dian, und ſetzte eilend hinzu) „neben¬<lb/> an ſtehen die zehn Säulen von Antonins Tem¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [31/0043]
hoch in die Luft — ſagte: amico? — Albano
ſah ihn an. — Der Fremde ſagte: Albano! —
„Mein Dian!“ rief Albano; ſie nahmen ſich
heftig und weinten vor Liebe.
Dian begriff es gar nicht; er ſagte italie¬
niſch: Ihr ſeyd es aber ja nicht, Ihr ſehet alt
aus. — Er glaubte ſo lange deutſch zu ſprechen,
bis er hörte, daß Albano italieniſch antwortete.
Beide thaten und bekamen nur Fragen. Al¬
bano fand den Baumeiſter blos bräuner, aber
den Blitz der Augen und jede Kraft im alten
Glanz. Mit drei Worten erzählt' er ihm die
Reiſe und die Begleitung. „Wie bekommt
Euch Rom?“ fragte Dian heiter. „Wie das
Leben, (verſetzte ſehr ernſthaft Albano,) es
macht zu weich und zu hart.“ — „Ich erkenne
hier gar nichts wieder (fuhr er fort); gehören
jene Säulen dem herrlichen Friedenstempel?“
„Nein, (ſagte Dian,) dem Konkordientempel;
von jenem ſteht dort nichts als das Gewölbe.“
„Wo iſt Saturnus Tempel?“ fragte Albano.
„In der St. Adrians-Kirche begraben;
(ſagte Dian, und ſetzte eilend hinzu) „neben¬
an ſtehen die zehn Säulen von Antonins Tem¬
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