Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803.mit deinem Tageslicht die schwarze Wittwe!" Albano gieng in die Nacht. Auf einmal Er verirrte sich -- konnte den Weg zur Er sah den Himmel an und den Tag und mit deinem Tageslicht die ſchwarze Wittwe!“ Albano gieng in die Nacht. Auf einmal Er verirrte ſich — konnte den Weg zur Er ſah den Himmel an und den Tag und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0434" n="422"/> mit deinem Tageslicht die ſchwarze Wittwe!“<lb/> Das Mädchen weckte ſie auf, nahm ſie an der<lb/> Hand und ſie freuete ſich am Arm derſelben<lb/> ihrer Nachtblindheit.</p><lb/> <p>Albano gieng in die Nacht. Auf einmal<lb/> ſtand er wie hinaufgetragen auf einer jähen<lb/> Felſenpitze, unten ſchlug ein ſchäumender Strom.<lb/> Er kehrte ſich um und ſagte: „du irreſt dich,<lb/> böſer Genius; mich ekelt des Selbſtmords, er<lb/> iſt zu leicht und gehört für Affen-Mörder —<lb/> aber es giebt etwas Beſſeres, und du ſollſt<lb/> mich begleiten.“</p><lb/> <p>Er verirrte ſich — konnte den Weg zur<lb/> Stadt nicht finden — glaubte wieder in Lilar<lb/> zu ſeyn und trieb ſich bange umher ohne Aus¬<lb/> weg, bis er zuletzt ermüdet niedergezogen in<lb/> den Arm des Schlummers ſank. Als er er¬<lb/> wachte am Morgen: war er im Prinzengarten<lb/> und die Schlummerinſel wehte mit ihren Gi¬<lb/> pfeln vor ihm. Eine jähe Felſenſpitze über ei¬<lb/> nem reiſſenden Strom gab es in der ganzen<lb/> Landſchaft nicht.</p><lb/> <p>Er ſah den Himmel an und den Tag und<lb/> ſein Herz. „Ja, ſo iſt denn das Leben und<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [422/0434]
mit deinem Tageslicht die ſchwarze Wittwe!“
Das Mädchen weckte ſie auf, nahm ſie an der
Hand und ſie freuete ſich am Arm derſelben
ihrer Nachtblindheit.
Albano gieng in die Nacht. Auf einmal
ſtand er wie hinaufgetragen auf einer jähen
Felſenpitze, unten ſchlug ein ſchäumender Strom.
Er kehrte ſich um und ſagte: „du irreſt dich,
böſer Genius; mich ekelt des Selbſtmords, er
iſt zu leicht und gehört für Affen-Mörder —
aber es giebt etwas Beſſeres, und du ſollſt
mich begleiten.“
Er verirrte ſich — konnte den Weg zur
Stadt nicht finden — glaubte wieder in Lilar
zu ſeyn und trieb ſich bange umher ohne Aus¬
weg, bis er zuletzt ermüdet niedergezogen in
den Arm des Schlummers ſank. Als er er¬
wachte am Morgen: war er im Prinzengarten
und die Schlummerinſel wehte mit ihren Gi¬
pfeln vor ihm. Eine jähe Felſenſpitze über ei¬
nem reiſſenden Strom gab es in der ganzen
Landſchaft nicht.
Er ſah den Himmel an und den Tag und
ſein Herz. „Ja, ſo iſt denn das Leben und
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