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Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803.

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mal von Fernen mit Albano's Stimme. Er
sah sich schnell um, nichts war zu sehen. "Gu¬
ter Schoppe, (fuhr es fort,) lasse meinen Oheim
gehen!" Jetzt entbrannte Schoppe und hob den
Dolch zum Stich: "Du gar zu versteinerter
Bauchredner! Sollte man nicht gleich ins Zeug
hineinstechen wie in ein blessirtes Pferd? Siehst
Du denn nicht den höllischen verdammten Mord
und Todschlag vor der Nase, Deinen Pestwa¬
gen schon angespannt, das ausgepolsterte Ge¬
rippe des Todes in mein Fleisch gesteckt und
jetzt die Sense heben? -- Beichte, Spaniard,
um Jesus Willen, beichte, Fliege, eh' ich spies¬
se, steche! Etwas präkavirst Du Dich doch da¬
mit vor den Teufeln in der Hölle; bist sonst drü¬
ben ein ganz ruinirter Mann."

"Wo sitzt der Pater? Ich beichte ja wohl."
sagte der Spanier.

"Hier steht Dein Galgenpater, schau' die
Schur", sagte Schoppe, vom gebückten tonsu¬
rirten Kopf den Hut abschüttelnd.

"Hört meine Beichte! -- Aber Nachts lei¬
det es der Finstere nicht, daß ich die Wahr¬

mal von Fernen mit Albano's Stimme. Er
ſah ſich ſchnell um, nichts war zu ſehen. „Gu¬
ter Schoppe, (fuhr es fort,) laſſe meinen Oheim
gehen!“ Jetzt entbrannte Schoppe und hob den
Dolch zum Stich: „Du gar zu verſteinerter
Bauchredner! Sollte man nicht gleich ins Zeug
hineinſtechen wie in ein bleſſirtes Pferd? Siehſt
Du denn nicht den hölliſchen verdammten Mord
und Todſchlag vor der Naſe, Deinen Peſtwa¬
gen ſchon angeſpannt, das ausgepolſterte Ge¬
rippe des Todes in mein Fleiſch geſteckt und
jetzt die Senſe heben? — Beichte, Spaniard,
um Jeſus Willen, beichte, Fliege, eh' ich ſpies¬
ſe, ſteche! Etwas präkavirſt Du Dich doch da¬
mit vor den Teufeln in der Hölle; biſt ſonſt drü¬
ben ein ganz ruinirter Mann.“

„Wo ſitzt der Pater? Ich beichte ja wohl.“
ſagte der Spanier.

„Hier ſteht Dein Galgenpater, ſchau' die
Schur“, ſagte Schoppe, vom gebückten tonſu¬
rirten Kopf den Hut abſchüttelnd.

„Hört meine Beichte! — Aber Nachts lei¬
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[505/0517] mal von Fernen mit Albano's Stimme. Er ſah ſich ſchnell um, nichts war zu ſehen. „Gu¬ ter Schoppe, (fuhr es fort,) laſſe meinen Oheim gehen!“ Jetzt entbrannte Schoppe und hob den Dolch zum Stich: „Du gar zu verſteinerter Bauchredner! Sollte man nicht gleich ins Zeug hineinſtechen wie in ein bleſſirtes Pferd? Siehſt Du denn nicht den hölliſchen verdammten Mord und Todſchlag vor der Naſe, Deinen Peſtwa¬ gen ſchon angeſpannt, das ausgepolſterte Ge¬ rippe des Todes in mein Fleiſch geſteckt und jetzt die Senſe heben? — Beichte, Spaniard, um Jeſus Willen, beichte, Fliege, eh' ich ſpies¬ ſe, ſteche! Etwas präkavirſt Du Dich doch da¬ mit vor den Teufeln in der Hölle; biſt ſonſt drü¬ ben ein ganz ruinirter Mann.“ „Wo ſitzt der Pater? Ich beichte ja wohl.“ ſagte der Spanier. „Hier ſteht Dein Galgenpater, ſchau' die Schur“, ſagte Schoppe, vom gebückten tonſu¬ rirten Kopf den Hut abſchüttelnd. „Hört meine Beichte! — Aber Nachts lei¬ det es der Finſtere nicht, daß ich die Wahr¬

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Zitationshilfe: Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803, S. 505. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan04_1803/517>, abgerufen am 22.11.2024.