Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803.

Bild:
<< vorherige Seite

freudetrunknes Herz. "O ihr Eltern, (betete
die Schwester,) o du Gott, so segne sie beide
und mich, damit es so bleibe!" Und da sie
gen Himmel sah, als die Liebenden im kurzen
heiligen Elysium des ersten Kusses wohnten, so
blickten unzähliche Unsterbliche aus der blauen
tiefen Ewigkeit -- die fernen Töne und die
milden Strahlen verwoben sich in einander --
und das schlummernde Reich des Mondes er¬
klang -- "schauet auf zum schönen Himmel,
(rief die freudentrunkne Schwester den Lieben¬
den zu,) der Regenbogen des ewigen Friedens
blüht an ihm und die Gewitter sind vorüber
und die Welt ist so hell und grün -- wacht
auf, meine Geschwister!" --

Ende.



Berlin, gedruckt bei Gottfried Hayn.



freudetrunknes Herz. „O ihr Eltern, (betete
die Schweſter,) o du Gott, ſo ſegne ſie beide
und mich, damit es ſo bleibe!“ Und da ſie
gen Himmel ſah, als die Liebenden im kurzen
heiligen Elyſium des erſten Kuſſes wohnten, ſo
blickten unzähliche Unſterbliche aus der blauen
tiefen Ewigkeit — die fernen Töne und die
milden Strahlen verwoben ſich in einander —
und das ſchlummernde Reich des Mondes er¬
klang — „ſchauet auf zum ſchönen Himmel,
(rief die freudentrunkne Schweſter den Lieben¬
den zu,) der Regenbogen des ewigen Friedens
blüht an ihm und die Gewitter ſind vorüber
und die Welt iſt ſo hell und grün — wacht
auf, meine Geſchwiſter!“ —

Ende.



Berlin, gedruckt bei Gottfried Hayn.



<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0583" n="571"/>
freudetrunknes Herz. &#x201E;O ihr Eltern, (betete<lb/>
die Schwe&#x017F;ter,) o du Gott, &#x017F;o &#x017F;egne &#x017F;ie beide<lb/>
und mich, damit es &#x017F;o bleibe!&#x201C; Und da &#x017F;ie<lb/>
gen Himmel &#x017F;ah, als die Liebenden im kurzen<lb/>
heiligen Ely&#x017F;ium des er&#x017F;ten Ku&#x017F;&#x017F;es wohnten, &#x017F;o<lb/>
blickten unzähliche Un&#x017F;terbliche aus der blauen<lb/>
tiefen Ewigkeit &#x2014; die fernen Töne und die<lb/>
milden Strahlen verwoben &#x017F;ich in einander &#x2014;<lb/>
und das &#x017F;chlummernde Reich des Mondes er¬<lb/>
klang &#x2014; &#x201E;&#x017F;chauet auf zum &#x017F;chönen Himmel,<lb/>
(rief die freudentrunkne Schwe&#x017F;ter den Lieben¬<lb/>
den zu,) der Regenbogen des ewigen Friedens<lb/>
blüht an ihm und die Gewitter &#x017F;ind vorüber<lb/>
und die Welt i&#x017F;t &#x017F;o hell und grün &#x2014; wacht<lb/>
auf, meine Ge&#x017F;chwi&#x017F;ter!&#x201C; &#x2014;</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Ende</hi>.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
    <back>
      <div type="imprint">
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <p rendition="#c">Berlin, gedruckt bei Gottfried Hayn.<lb/></p>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      </div>
      <div type="corrigenda">
</div>
    </back>
  </text>
</TEI>
[571/0583] freudetrunknes Herz. „O ihr Eltern, (betete die Schweſter,) o du Gott, ſo ſegne ſie beide und mich, damit es ſo bleibe!“ Und da ſie gen Himmel ſah, als die Liebenden im kurzen heiligen Elyſium des erſten Kuſſes wohnten, ſo blickten unzähliche Unſterbliche aus der blauen tiefen Ewigkeit — die fernen Töne und die milden Strahlen verwoben ſich in einander — und das ſchlummernde Reich des Mondes er¬ klang — „ſchauet auf zum ſchönen Himmel, (rief die freudentrunkne Schweſter den Lieben¬ den zu,) der Regenbogen des ewigen Friedens blüht an ihm und die Gewitter ſind vorüber und die Welt iſt ſo hell und grün — wacht auf, meine Geſchwiſter!“ — Ende. Berlin, gedruckt bei Gottfried Hayn.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan04_1803
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan04_1803/583
Zitationshilfe: Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803, S. 571. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan04_1803/583>, abgerufen am 23.11.2024.