Perthes, Friedrich Christoph: Der deutsche Buchhandel als Bedingung des Daseyns einer deutschen Literatur. 1816.Erster Abschnitt. Die deutsche Literatur §. 1. Jedes, aus Roheit und Barbarey herausgetretene Nur mit dem Verfall des Ansehens der Reli¬ Bey den Deutschen war von jeher lebhafter Ei¬ Erſter Abſchnitt. Die deutſche Literatur §. 1. Jedes, aus Roheit und Barbarey herausgetretene Nur mit dem Verfall des Anſehens der Reli¬ Bey den Deutſchen war von jeher lebhafter Ei¬ <TEI> <text> <pb facs="#f0009"/> <body> <div n="1"> <head> <hi rendition="#g">Erſter Abſchnitt.</hi><lb/> </head> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <argument> <p rendition="#c"> <hi rendition="#g">Die deutſche Literatur<lb/> in ihrem Verhaͤltniß<lb/> zum deutſchen Buchhandel.</hi> </p> </argument><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head>§. 1.<lb/></head> <p><hi rendition="#in">J</hi>edes, aus Roheit und Barbarey herausgetretene<lb/> Volk liebt und ehrt ſeine Mutter-Sprache; es gab<lb/> weder in alter noch in neuer Zeit eine Nation, die<lb/> nicht mit Freude und Stolz geachtet haͤtte auf die in<lb/> ihrer Mitte nach eigenthuͤmlicher Art aufbluͤhenden<lb/> und gedeihenden Wiſſenſchaften und Kuͤnſte.</p><lb/> <p>Nur mit dem Verfall des Anſehens der Reli¬<lb/> gion, der Sitten, der Verfaſſung, nur mit dem Auf¬<lb/> hoͤren der National-Selbſtſtaͤndigkeit vergehet auch<lb/> die Achtung fuͤr <hi rendition="#g">eigne</hi> Sprache und Literatur.</p><lb/> <p>Bey den Deutſchen war von jeher lebhafter Ei¬<lb/> fer fuͤr die Wiſſenſchaften — und wenn die Bearbei¬<lb/> tung derſelben in <hi rendition="#g">deutſcher</hi> Sprache waͤhrend man¬<lb/> cher Zeitraͤume verabſaͤumt worden, ſo lebte doch ſtets<lb/> in der Gelehrſamkeit vaterlaͤndiſcher Sinn fort und<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0009]
Erſter Abſchnitt.
Die deutſche Literatur
in ihrem Verhaͤltniß
zum deutſchen Buchhandel.
§. 1.
Jedes, aus Roheit und Barbarey herausgetretene
Volk liebt und ehrt ſeine Mutter-Sprache; es gab
weder in alter noch in neuer Zeit eine Nation, die
nicht mit Freude und Stolz geachtet haͤtte auf die in
ihrer Mitte nach eigenthuͤmlicher Art aufbluͤhenden
und gedeihenden Wiſſenſchaften und Kuͤnſte.
Nur mit dem Verfall des Anſehens der Reli¬
gion, der Sitten, der Verfaſſung, nur mit dem Auf¬
hoͤren der National-Selbſtſtaͤndigkeit vergehet auch
die Achtung fuͤr eigne Sprache und Literatur.
Bey den Deutſchen war von jeher lebhafter Ei¬
fer fuͤr die Wiſſenſchaften — und wenn die Bearbei¬
tung derſelben in deutſcher Sprache waͤhrend man¬
cher Zeitraͤume verabſaͤumt worden, ſo lebte doch ſtets
in der Gelehrſamkeit vaterlaͤndiſcher Sinn fort und
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |