Arner aber gieng in sein Cabinet, und antwor- tete dem Pfarrer.
§. 80. Des Junkers Antwortschreiben an den Pfarrer.
Wohlehrwürdiger, lieber Herr Pfarrer!
Der Vorfall mit dem Vogt ist mir eine Stunde vor ihrem Schreiben durch den Teufel selbst, der den Vogt den Berg hinabjagte, geoffenbart wor- den; und der ist mein lieber Hünerträger, Christoff, den sie wohl kennen. Ich erzähle ihnen die ganze Geschichte, die recht lustig ist, noch heute; denn ich komme zu ihnen, und will wegen dem Mark- stein Gemeind halten lassen, und zugleich will ich mit meinen Bauern wegen ihrem Gespensterglau- ben jezt eine Comödie spielen -- und sie, mein lie- ber Herr Pfarrer! müssen auch mit mir in diese Comödie -- Ich denke, sie sind noch nicht in vielen gewesen, sonst würden sie gewiß nicht so schüchtern, aber vielleicht auch nicht so herzgut und so zufrie- den seyn.
Ich
Und Thereſe laͤchelnd: Das denk ich.
Arner aber gieng in ſein Cabinet, und antwor- tete dem Pfarrer.
§. 80. Des Junkers Antwortſchreiben an den Pfarrer.
Wohlehrwuͤrdiger, lieber Herr Pfarrer!
Der Vorfall mit dem Vogt iſt mir eine Stunde vor ihrem Schreiben durch den Teufel ſelbſt, der den Vogt den Berg hinabjagte, geoffenbart wor- den; und der iſt mein lieber Huͤnertraͤger, Chriſtoff, den ſie wohl kennen. Ich erzaͤhle ihnen die ganze Geſchichte, die recht luſtig iſt, noch heute; denn ich komme zu ihnen, und will wegen dem Mark- ſtein Gemeind halten laſſen, und zugleich will ich mit meinen Bauern wegen ihrem Geſpenſterglau- ben jezt eine Comoͤdie ſpielen — und ſie, mein lie- ber Herr Pfarrer! muͤſſen auch mit mir in dieſe Comoͤdie — Ich denke, ſie ſind noch nicht in vielen geweſen, ſonſt wuͤrden ſie gewiß nicht ſo ſchuͤchtern, aber vielleicht auch nicht ſo herzgut und ſo zufrie- den ſeyn.
Ich
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Und Thereſe laͤchelnd: Das denk ich.
Arner aber gieng in ſein Cabinet, und antwor-
tete dem Pfarrer.
§. 80.
Des Junkers Antwortſchreiben an den
Pfarrer.
Wohlehrwuͤrdiger, lieber Herr Pfarrer!
Der Vorfall mit dem Vogt iſt mir eine Stunde
vor ihrem Schreiben durch den Teufel ſelbſt, der
den Vogt den Berg hinabjagte, geoffenbart wor-
den; und der iſt mein lieber Huͤnertraͤger, Chriſtoff,
den ſie wohl kennen. Ich erzaͤhle ihnen die ganze
Geſchichte, die recht luſtig iſt, noch heute; denn
ich komme zu ihnen, und will wegen dem Mark-
ſtein Gemeind halten laſſen, und zugleich will ich
mit meinen Bauern wegen ihrem Geſpenſterglau-
ben jezt eine Comoͤdie ſpielen — und ſie, mein lie-
ber Herr Pfarrer! muͤſſen auch mit mir in dieſe
Comoͤdie — Ich denke, ſie ſind noch nicht in vielen
geweſen, ſonſt wuͤrden ſie gewiß nicht ſo ſchuͤchtern,
aber vielleicht auch nicht ſo herzgut und ſo zufrie-
den ſeyn.
Ich
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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. [Bd. 1]. Berlin u. a., 1781, S. 322. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard01_1781/347>, abgerufen am 22.11.2024.
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