Gräben, dieses Stük Land aus dem Grund kennen zu lernen.
Er sah jeden Eken desselben genau an, und dachte an jedem Eken an das Ganze. Er thats nicht vergebens: Er fand am Fuße des Bergs in ihrer schlechtesten zertrettenen Waid drey starke Quellen von fettem Was- ser; um alle Quellen herum wuchs Brunn- kreßich und Bachpungen; der Herd um die Quellen war schwarzer Moder; viel dike große Pflanzen wuchsen um die Quellen.
Er maß mit eigenen Händen die Höhe ih- rer Lage, und die Gründe, auf welche man ihren Reichthum leiten könnte, und hatte izt gedoppelte Freude. Er hörte nicht auf, alle Abend auf diese Waide zu reiten, bis er vol- lends mit sich selber ausgemacht, wozu jeder Eken dienlich -- wie weit die Quellen hin- langen, mit ihnen gute Wiesengründe anzu- legen -- was für Land zu gutem Akerland übrig bleibe, und welches zu nichts anders als zu Riedt und Holzboden taugte.
Und er trug dann allemal jeden Tag, alles, was er mit sich selber ausgemacht, aufs Pa- pier, bis er seinen Plan also vollendet.
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§. 25.
Graͤben, dieſes Stuͤk Land aus dem Grund kennen zu lernen.
Er ſah jeden Eken deſſelben genau an, und dachte an jedem Eken an das Ganze. Er thats nicht vergebens: Er fand am Fuße des Bergs in ihrer ſchlechteſten zertrettenen Waid drey ſtarke Quellen von fettem Waſ- ſer; um alle Quellen herum wuchs Brunn- kreßich und Bachpungen; der Herd um die Quellen war ſchwarzer Moder; viel dike große Pflanzen wuchſen um die Quellen.
Er maß mit eigenen Haͤnden die Hoͤhe ih- rer Lage, und die Gruͤnde, auf welche man ihren Reichthum leiten koͤnnte, und hatte izt gedoppelte Freude. Er hoͤrte nicht auf, alle Abend auf dieſe Waide zu reiten, bis er vol- lends mit ſich ſelber ausgemacht, wozu jeder Eken dienlich — wie weit die Quellen hin- langen, mit ihnen gute Wieſengruͤnde anzu- legen — was fuͤr Land zu gutem Akerland uͤbrig bleibe, und welches zu nichts anders als zu Riedt und Holzboden taugte.
Und er trug dann allemal jeden Tag, alles, was er mit ſich ſelber ausgemacht, aufs Pa- pier, bis er ſeinen Plan alſo vollendet.
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§. 25.
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Graͤben, dieſes Stuͤk Land aus dem Grund
kennen zu lernen.
Er ſah jeden Eken deſſelben genau an,
und dachte an jedem Eken an das Ganze.
Er thats nicht vergebens: Er fand am Fuße
des Bergs in ihrer ſchlechteſten zertrettenen
Waid drey ſtarke Quellen von fettem Waſ-
ſer; um alle Quellen herum wuchs Brunn-
kreßich und Bachpungen; der Herd um die
Quellen war ſchwarzer Moder; viel dike
große Pflanzen wuchſen um die Quellen.
Er maß mit eigenen Haͤnden die Hoͤhe ih-
rer Lage, und die Gruͤnde, auf welche man
ihren Reichthum leiten koͤnnte, und hatte izt
gedoppelte Freude. Er hoͤrte nicht auf, alle
Abend auf dieſe Waide zu reiten, bis er vol-
lends mit ſich ſelber ausgemacht, wozu jeder
Eken dienlich — wie weit die Quellen hin-
langen, mit ihnen gute Wieſengruͤnde anzu-
legen — was fuͤr Land zu gutem Akerland
uͤbrig bleibe, und welches zu nichts anders
als zu Riedt und Holzboden taugte.
Und er trug dann allemal jeden Tag, alles,
was er mit ſich ſelber ausgemacht, aufs Pa-
pier, bis er ſeinen Plan alſo vollendet.
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§. 25.
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Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard02_1783/107>, abgerufen am 18.12.2024.
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