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Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783.

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sagen, was ihm seine Mutter auf dem Todt-
beth befohlen, und auch, was er ihm in sei-
nem Unglük Gottlob izt zu gutem thun könne
und wolle.

Das Herz war dem Pfarrer leicht, so
bald er den Hübel-Rudi sah, und da er mit
ihm geredt, dankte er dem Vater im Himmel,
daß die Hand seiner Allmacht, seinen leeren
Worten zu Hülffe gekommen, und sagte dann
dem Rudi, daß er auch ihm danke und sich
freue, wenn er sicher seye, daß es ihn nie
gereuen werde, was er ihm so eben wieder
für den armen Vogt versprochen.

"Mein Gott! nein, fürchtet doch das
nicht, Herr Pfarrer! fürchtet doch das nicht
-- es wird mich gewiß nicht gereuen, sagte
der Rudi -- und der Pfarrer:

"Nun, in Gottes Namen, ich will dich
auch nicht davon abhalten" -- Und dann
giengen sie mit einander zum Vogt. --

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§. 27.

ſagen, was ihm ſeine Mutter auf dem Todt-
beth befohlen, und auch, was er ihm in ſei-
nem Ungluͤk Gottlob izt zu gutem thun koͤñe
und wolle.

Das Herz war dem Pfarrer leicht, ſo
bald er den Huͤbel-Rudi ſah, und da er mit
ihm geredt, dankte er dem Vater im Him̃el,
daß die Hand ſeiner Allmacht, ſeinen leeren
Worten zu Huͤlffe gekommen, und ſagte dann
dem Rudi, daß er auch ihm danke und ſich
freue, wenn er ſicher ſeye, daß es ihn nie
gereuen werde, was er ihm ſo eben wieder
fuͤr den armen Vogt verſprochen.

„Mein Gott! nein, fuͤrchtet doch das
nicht, Herr Pfarrer! fuͤrchtet doch das nicht
— es wird mich gewiß nicht gereuen, ſagte
der Rudi — und der Pfarrer:

„Nun, in Gottes Namen, ich will dich
auch nicht davon abhalten“ — Und dann
giengen ſie mit einander zum Vogt. —

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§. 27.
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[93/0111] ſagen, was ihm ſeine Mutter auf dem Todt- beth befohlen, und auch, was er ihm in ſei- nem Ungluͤk Gottlob izt zu gutem thun koͤñe und wolle. Das Herz war dem Pfarrer leicht, ſo bald er den Huͤbel-Rudi ſah, und da er mit ihm geredt, dankte er dem Vater im Him̃el, daß die Hand ſeiner Allmacht, ſeinen leeren Worten zu Huͤlffe gekommen, und ſagte dann dem Rudi, daß er auch ihm danke und ſich freue, wenn er ſicher ſeye, daß es ihn nie gereuen werde, was er ihm ſo eben wieder fuͤr den armen Vogt verſprochen. „Mein Gott! nein, fuͤrchtet doch das nicht, Herr Pfarrer! fuͤrchtet doch das nicht — es wird mich gewiß nicht gereuen, ſagte der Rudi — und der Pfarrer: „Nun, in Gottes Namen, ich will dich auch nicht davon abhalten“ — Und dann giengen ſie mit einander zum Vogt. — [Abbildung] [Abbildung] §. 27.

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Zitationshilfe: Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard02_1783/111>, abgerufen am 21.11.2024.