Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783.Der Vogt aber fieng dann bald an, dem Was ist das für ein Winkel, sagte der Vogt. Der da zu oberst an der Wayd, Junker. (ihn steif ansehend) Der da? Vogt. Ja -- oder wenn Euer Gnaden Jkr. (ihn forthin steif ansehend) Aber Vogt. Ja. Jkr. Jsts dir auch Ernst? Vogt. Es sind gar viel Männer im Jkr. Aber du auch? Vogt. Ja. Jkr. Kennst du den Winkel? Vogt. Ha, so zum Theil. Jkr. Darfst du sagen, du kennest ihn Vogt.
Der Vogt aber fieng dann bald an, dem Was iſt das fuͤr ein Winkel, ſagte der Vogt. Der da zu oberſt an der Wayd, Junker. (ihn ſteif anſehend) Der da? Vogt. Ja — oder wenn Euer Gnaden Jkr. (ihn forthin ſteif anſehend) Aber Vogt. Ja. Jkr. Jſts dir auch Ernſt? Vogt. Es ſind gar viel Maͤnner im Jkr. Aber du auch? Vogt. Ja. Jkr. Kennſt du den Winkel? Vogt. Ha, ſo zum Theil. Jkr. Darfſt du ſagen, du kenneſt ihn Vogt.
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Der Vogt aber fieng dann bald an, dem
Junker zu verſtehen zu geben, daß es gar
viel Schwirrigkeiten haben werde, die All-
ment zu vertheilen, und daß es ſeiner unmaß-
geblichen Meynung nach beſſer waͤre, man
wuͤrde zuerſt mit einem kleinern Stuͤk, z. E.
mit dem Winkel zwiſchen dem Wald anfan-
gen, und dann ſehen, wies etwann weiter
gehen wollte.
Was iſt das fuͤr ein Winkel, ſagte der
Junker.
Vogt. Der da zu oberſt an der Wayd,
wo ſie ſich zwiſchen den Tannen gegen den
Berg zieht.
Junker. (ihn ſteif anſehend) Der da?
Vogt. Ja — oder wenn Euer Gnaden
ein andrer beliebt.
Jkr. (ihn forthin ſteif anſehend) Aber
du meynſt dieſen und redeſt von dieſem.
Vogt. Ja.
Jkr. Jſts dir auch Ernſt?
Vogt. Es ſind gar viel Maͤnner im
Dorf dieſer Meynung.
Jkr. Aber du auch?
Vogt. Ja.
Jkr. Kennſt du den Winkel?
Vogt. Ha, ſo zum Theil.
Jkr. Darfſt du ſagen, du kenneſt ihn
nicht vollends? — Du haſt ja Guͤter an-
ſtoßend.
Vogt.
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