Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783.Pfr. Jch kann mir izt vorstellen, wie sie Jkr. Was für ein Volksfest? Pfr. Das Fest der dankbaren Armuth, Jkr. Sie machen mich auch traumen. Pfr. Denken Sie, was das für ein Fest Jkr. Würde ich wohl ein Mensch seyn, Pfr. Sie werden es stiften. Jkr. Ja, ich will es stiften, und so Pfr.
Pfr. Jch kann mir izt vorſtellen, wie ſie Jkr. Was fuͤr ein Volksfeſt? Pfr. Das Feſt der dankbaren Armuth, Jkr. Sie machen mich auch traumen. Pfr. Denken Sie, was das fuͤr ein Feſt Jkr. Wuͤrde ich wohl ein Menſch ſeyn, Pfr. Sie werden es ſtiften. Jkr. Ja, ich will es ſtiften, und ſo Pfr.
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Pfr. Jch kann mir izt vorſtellen, wie ſie
einſt mit meinem wills Gott beſſern und ſtaͤr-
kern Nachfolger, ihre Leute auf dieſes Riedt,
welches bis dann ein Baumgarten und ein
herrlich ſchoͤner Baumgarten fuͤr ihre Armen
werden kann, hinfuͤhren, und da mit ihnen
ein Volksfeſt feyren werden, das ihrer wuͤr-
dig ſeyn wird.
Jkr. Was fuͤr ein Volksfeſt?
Pfr. Das Feſt der dankbaren Armuth,
welche ſie mit dieſen Baͤumen erquiken wer-
den.
Jkr. Sie machen mich auch traumen.
Pfr. Denken Sie, was das fuͤr ein Feſt
ſeyn wird, wenn ihre Leute am ſchoͤnſten
herbſtlichen Tag auf ihrem Riedt unter dem
Schatten von Baͤumen voll reiffer Fruͤchte,
in dieſer herrlichen Ausſicht, im Angeſichte
des Himmels und der Erde ihren Tauffbund
und ihr Nachtmahlgeluͤbd erneuern, und das
Angedenken der Freuden ihrer Hochzeittage
und ihres Kinderſegens feyren werden. —
Jkr. Wuͤrde ich wohl ein Menſch ſeyn,
wenn ich dieſes Feſt denken koͤnnte, und nicht
ſtiften wuͤrde?
Pfr. Sie werden es ſtiften.
Jkr. Ja, ich will es ſtiften, und ſo
lang mein Volk daſſelbe feyren wird, ſo ſoll
es Jhrer gedenken.
Pfr.
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