Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783.gieng zu seiner Frauen in die Stuben, und Du kannst nur vier oder fünfthalb hun- Frau. Und willst es doch? Renold. Ja. Frau. Das wär ein Allmosen, man könn- Renold. Es liegt mir izt am Herzen, Frau. Jch könnte nicht sagen, daß es Renold. Frau, ich hab mein Gewissen ins Frau Wenn du's also ansiehst, so thu Es freut mich, daß du nicht dawider bist, len P 4
gieng zu ſeiner Frauen in die Stuben, und Du kannſt nur vier oder fuͤnfthalb hun- Frau. Und willſt es doch? Renold. Ja. Frau. Das waͤr ein Allmoſen, man koͤñ- Renold. Es liegt mir izt am Herzen, Frau. Jch koͤnnte nicht ſagen, daß es Renold. Frau, ich hab mein Gewiſſen ins Frau Wenn du's alſo anſiehſt, ſo thu Es freut mich, daß du nicht dawider biſt, len P 4
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gieng zu ſeiner Frauen in die Stuben, und
ſagte zu dieſer: „Du, ich habe einmal im
Sinn, der Hoorlacherin wieder zu ihrem
Haus zu verhelffen.“
Du kannſt nur vier oder fuͤnfthalb hun-
dert Gulden in die Hand nehmen, wenn du
das im Sinn haſt, ſagte die Frau. Und
der Renold: Jch weiß wohl, daß ſo viel
darauf haftet.
Frau. Und willſt es doch?
Renold. Ja.
Frau. Das waͤr ein Allmoſen, man koͤñ-
te hundert daraus machen.
Renold. Es liegt mir izt am Herzen,
wie kein anders.
Frau. Jch koͤnnte nicht ſagen, daß es
mir gefiele.
Renold. Frau, ich hab mein Gewiſſen ins
Vogts Haus oft beſchwert, und mitgeeſſen
und mitgetrunken, wo ich nicht haͤtte trinken
ſollen, und geſchwiegen, wo ich haͤtte reden
ſollen; und ich moͤchte gern zeigen, wie ich
daruͤber denke. Du weiſſeſt, wenn es 4000.
fl. antraͤfe wie 400., ich koͤnnt es ja thun.
Frau Wenn du's alſo anſiehſt, ſo thu
in Gottes Namen, was du willſt, u. was
du glaubſt, das recht ſey.
Es freut mich, daß du nicht dawider biſt,
ich haͤtte es auch nicht gern gegen deinen Wil-
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