Was, was, fragte die Grithe? -- "Jch will dir zeigen, was was, antwortete der Maurer.
Die Spekmolchin, die auch da war, stupf- te die Grithe und sagte: Du must laugnen, es könnte sonst fehlen.
Die andern Weiber aber, denen sie diese Teufelshistori eben in diesem Augenblik wie- der erzählt, glaubten nichts weniger, als daß sie ihre Worte zurüknehmen würde; sie hatte gerad eben izt sich verflucht und verschworen, daß sie dem Lumpen-Maurer und seiner Frau alle Wort ins Angesicht hinein sagen würde, wenn sie dastühnden. Aber wie verwunder- ten sich die Weiber, da sie izt einmals an- fieng zu läugnen, und zum Maurer zu sagen, sie habe nie nichts wider ihn gehabt, u. wisse auch von seinen Leuten nichts, als alles sehr liebs und guts.
Nein, das ist doch vom Teufel, so muß mirs das Mensch nicht machen, sagte eine Renoldin, die da stuhnd, zu den andern Wei- bern, und rieff im Augenblik darauf dem Lienert: "Maurer, es ist doch wahr, sie hats grad izt wieder erzählt." -- Schweig doch, sagten die andern Weiber, was willt du dich doch drein mischen? es geht ja dich nichts an.
Nein, ich will nicht schweigen, sagte die Renoldin; so eine könnte es ja morgen dir
und
E
Was, was, fragte die Grithe? — „Jch will dir zeigen, was was, antwortete der Maurer.
Die Spekmolchin, die auch da war, ſtupf- te die Grithe und ſagte: Du muſt laugnen, es koͤnnte ſonſt fehlen.
Die andern Weiber aber, denen ſie dieſe Teufelshiſtori eben in dieſem Augenblik wie- der erzaͤhlt, glaubten nichts weniger, als daß ſie ihre Worte zuruͤknehmen wuͤrde; ſie hatte gerad eben izt ſich verflucht und verſchworen, daß ſie dem Lumpen-Maurer und ſeiner Frau alle Wort ins Angeſicht hinein ſagen wuͤrde, wenn ſie daſtuͤhnden. Aber wie verwunder- ten ſich die Weiber, da ſie izt einmals an- fieng zu laͤugnen, und zum Maurer zu ſagen, ſie habe nie nichts wider ihn gehabt, u. wiſſe auch von ſeinen Leuten nichts, als alles ſehr liebs und guts.
Nein, das iſt doch vom Teufel, ſo muß mirs das Menſch nicht machen, ſagte eine Renoldin, die da ſtuhnd, zu den andern Wei- bern, und rieff im Augenblik darauf dem Lienert: „Maurer, es iſt doch wahr, ſie hats grad izt wieder erzaͤhlt.“ — Schweig doch, ſagten die andern Weiber, was willt du dich doch drein miſchen? es geht ja dich nichts an.
Nein, ich will nicht ſchweigen, ſagte die Renoldin; ſo eine koͤnnte es ja morgen dir
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Was, was, fragte die Grithe? — „Jch
will dir zeigen, was was, antwortete der
Maurer.
Die Spekmolchin, die auch da war, ſtupf-
te die Grithe und ſagte: Du muſt laugnen,
es koͤnnte ſonſt fehlen.
Die andern Weiber aber, denen ſie dieſe
Teufelshiſtori eben in dieſem Augenblik wie-
der erzaͤhlt, glaubten nichts weniger, als daß
ſie ihre Worte zuruͤknehmen wuͤrde; ſie hatte
gerad eben izt ſich verflucht und verſchworen,
daß ſie dem Lumpen-Maurer und ſeiner Frau
alle Wort ins Angeſicht hinein ſagen wuͤrde,
wenn ſie daſtuͤhnden. Aber wie verwunder-
ten ſich die Weiber, da ſie izt einmals an-
fieng zu laͤugnen, und zum Maurer zu ſagen,
ſie habe nie nichts wider ihn gehabt, u. wiſſe
auch von ſeinen Leuten nichts, als alles ſehr
liebs und guts.
Nein, das iſt doch vom Teufel, ſo muß
mirs das Menſch nicht machen, ſagte eine
Renoldin, die da ſtuhnd, zu den andern Wei-
bern, und rieff im Augenblik darauf dem
Lienert: „Maurer, es iſt doch wahr, ſie hats
grad izt wieder erzaͤhlt.“ — Schweig doch,
ſagten die andern Weiber, was willt du dich
doch drein miſchen? es geht ja dich nichts an.
Nein, ich will nicht ſchweigen, ſagte die
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Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard02_1783/83>, abgerufen am 04.12.2024.
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