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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785.

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thun. -- Aber er keuchte, -- so angst machte
ihm das Gespräch. --

Der Junker sah ihn so keuchen, und ahnde-
te, es bedeute, was es bedeutete, und wie er
ist; er sagte im Augenblik: aber nicht, daß
es seyn müsse, wenn es dir etwann zuwider,
der Mann wird wohl versorget werden, und
muß versorget werden, daran hats kein Noth.

Der Erztropf hätte jezt noch einmal sich
mit Ehren herausziehen können, aber ein Esel
bleibt ein Esel, man mag mit ihm anfangen,
und ihn aufzäumen wie man will. -- Der
Narr wollte lieber noch einmal liegen, und
sagte wieder, es seye ihm nichts weniger als
zuwider; -- es glaubte ihms niemand, und
Gertrud sagte zum Junker; es kommt zulezt
nicht alles auf ihn an.

§. 22.
Was ist süsser, als Kinderfreude, und
was ist reiner als Kindergüte.

Was Händ und Füß hatte gienge jezt auf
das Ried, zu sehen, was er mit dem
Wagen voll Bäume, und mit der Heerd Geis-
sest anstellen wollte; auch der Gertrud ihre
Kinder lieffen, so bald die Herren zur Stube
hinaus waren, und sie ihr Abendbrod hatten,

G 2

thun. — Aber er keuchte, — ſo angſt machte
ihm das Geſpraͤch. —

Der Junker ſah ihn ſo keuchen, und ahnde-
te, es bedeute, was es bedeutete, und wie er
iſt; er ſagte im Augenblik: aber nicht, daß
es ſeyn muͤſſe, wenn es dir etwann zuwider,
der Mann wird wohl verſorget werden, und
muß verſorget werden, daran hats kein Noth.

Der Erztropf haͤtte jezt noch einmal ſich
mit Ehren herausziehen koͤnnen, aber ein Eſel
bleibt ein Eſel, man mag mit ihm anfangen,
und ihn aufzaͤumen wie man will. — Der
Narr wollte lieber noch einmal liegen, und
ſagte wieder, es ſeye ihm nichts weniger als
zuwider; — es glaubte ihms niemand, und
Gertrud ſagte zum Junker; es kommt zulezt
nicht alles auf ihn an.

§. 22.
Was iſt ſuͤſſer, als Kinderfreude, und
was iſt reiner als Kinderguͤte.

Was Haͤnd und Fuͤß hatte gienge jezt auf
das Ried, zu ſehen, was er mit dem
Wagen voll Baͤume, und mit der Heerd Geiſ-
ſeſt anſtellen wollte; auch der Gertrud ihre
Kinder lieffen, ſo bald die Herren zur Stube
hinaus waren, und ſie ihr Abendbrod hatten,

G 2
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[99/0121] thun. — Aber er keuchte, — ſo angſt machte ihm das Geſpraͤch. — Der Junker ſah ihn ſo keuchen, und ahnde- te, es bedeute, was es bedeutete, und wie er iſt; er ſagte im Augenblik: aber nicht, daß es ſeyn muͤſſe, wenn es dir etwann zuwider, der Mann wird wohl verſorget werden, und muß verſorget werden, daran hats kein Noth. Der Erztropf haͤtte jezt noch einmal ſich mit Ehren herausziehen koͤnnen, aber ein Eſel bleibt ein Eſel, man mag mit ihm anfangen, und ihn aufzaͤumen wie man will. — Der Narr wollte lieber noch einmal liegen, und ſagte wieder, es ſeye ihm nichts weniger als zuwider; — es glaubte ihms niemand, und Gertrud ſagte zum Junker; es kommt zulezt nicht alles auf ihn an. §. 22. Was iſt ſuͤſſer, als Kinderfreude, und was iſt reiner als Kinderguͤte. Was Haͤnd und Fuͤß hatte gienge jezt auf das Ried, zu ſehen, was er mit dem Wagen voll Baͤume, und mit der Heerd Geiſ- ſeſt anſtellen wollte; auch der Gertrud ihre Kinder lieffen, ſo bald die Herren zur Stube hinaus waren, und ſie ihr Abendbrod hatten, G 2

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Zitationshilfe: [Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard03_1785/121>, abgerufen am 29.11.2024.