doch noch zum Maul hinzu laufen: so mußten die armen Dikbäuch den zwey Weibern, noch zum Maul hinzu laufen.
Ihr solltet die Tröpfe sehen, wie sie dem Mareylj jezt alle Güte sagen; und ihns beten, es solle doch auch nicht so gar thun. -- Ihre Weiber habens auch nicht gemeynt, wie mans ihnen jezt auslege, und sie mögen es gar wohl leiden, was der Junker mache, und wenn er den Spinnerkindern noch mehr schenken wolle, als nur das, so gehe sie das gar nichts an, sie mögen es ihnen von Herzen wohl gönnen.
Der Aebi, der dümmer war, sezte hinzu, wenn wir dem Junker noch mehr zu Gefallen thun könnten, als nur das, wollten wirs gern thun.
Was bildest du dir auch ein? sagte da das Mareylj zu ihm, daß du ins Maul nehmen darfst, dem Junker einen Gefallen zu thun; ich meyne, er thue euch einen Gefallen, und nicht ihr ihnen.
Freylich, freylich; und ja, ja: -- Es hats niemand anderst gemeynt, sagten sie beyde, und was weiß ich, was sonst noch. --
Da hats jezt auch geheissen, schweig Herz, und red Maul, sagte die Reinoldin, so bald die zwey den Rüken gekehrt.
Ich meyns auch, sagte das Mareylj, -- und sie sind ja braun und blau worden, so ha-
doch noch zum Maul hinzu laufen: ſo mußten die armen Dikbaͤuch den zwey Weibern, noch zum Maul hinzu laufen.
Ihr ſolltet die Troͤpfe ſehen, wie ſie dem Mareylj jezt alle Guͤte ſagen; und ihns beten, es ſolle doch auch nicht ſo gar thun. — Ihre Weiber habens auch nicht gemeynt, wie mans ihnen jezt auslege, und ſie moͤgen es gar wohl leiden, was der Junker mache, und wenn er den Spinnerkindern noch mehr ſchenken wolle, als nur das, ſo gehe ſie das gar nichts an, ſie moͤgen es ihnen von Herzen wohl goͤnnen.
Der Aebi, der duͤmmer war, ſezte hinzu, wenn wir dem Junker noch mehr zu Gefallen thun koͤnnten, als nur das, wollten wirs gern thun.
Was bildeſt du dir auch ein? ſagte da das Mareylj zu ihm, daß du ins Maul nehmen darfſt, dem Junker einen Gefallen zu thun; ich meyne, er thue euch einen Gefallen, und nicht ihr ihnen.
Freylich, freylich; und ja, ja: — Es hats niemand anderſt gemeynt, ſagten ſie beyde, und was weiß ich, was ſonſt noch. —
Da hats jezt auch geheiſſen, ſchweig Herz, und red Maul, ſagte die Reinoldin, ſo bald die zwey den Ruͤken gekehrt.
Ich meyns auch, ſagte das Mareylj, — und ſie ſind ja braun und blau worden, ſo ha-
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0170"n="148"/>
doch noch zum Maul hinzu laufen: ſo mußten<lb/>
die armen Dikbaͤuch den zwey Weibern, noch<lb/>
zum Maul hinzu laufen.</p><lb/><p>Ihr ſolltet die Troͤpfe ſehen, wie ſie dem<lb/>
Mareylj jezt alle Guͤte ſagen; und ihns beten,<lb/>
es ſolle doch auch nicht ſo gar thun. — Ihre<lb/>
Weiber habens auch nicht gemeynt, wie mans<lb/>
ihnen jezt auslege, und ſie moͤgen es gar wohl<lb/>
leiden, was der Junker mache, und wenn er<lb/>
den Spinnerkindern noch mehr ſchenken wolle,<lb/>
als nur das, ſo gehe ſie das gar nichts an, ſie<lb/>
moͤgen es ihnen von Herzen wohl goͤnnen.</p><lb/><p>Der Aebi, der duͤmmer war, ſezte hinzu,<lb/>
wenn wir dem Junker noch mehr zu Gefallen<lb/>
thun koͤnnten, als nur das, wollten wirs<lb/>
gern thun.</p><lb/><p>Was bildeſt du dir auch ein? ſagte da das<lb/>
Mareylj zu ihm, daß du ins Maul nehmen<lb/>
darfſt, dem Junker einen Gefallen zu thun;<lb/>
ich meyne, er thue euch einen Gefallen, und<lb/>
nicht ihr ihnen.</p><lb/><p>Freylich, freylich; und ja, ja: — Es hats<lb/>
niemand anderſt gemeynt, ſagten ſie beyde,<lb/>
und was weiß ich, was ſonſt noch. —</p><lb/><p>Da hats jezt auch geheiſſen, ſchweig Herz,<lb/>
und red Maul, ſagte die Reinoldin, ſo bald<lb/>
die zwey den Ruͤken gekehrt.</p><lb/><p>Ich meyns auch, ſagte das Mareylj, —<lb/>
und ſie ſind ja braun und blau worden, ſo ha-<lb/></p></div></body></text></TEI>
[148/0170]
doch noch zum Maul hinzu laufen: ſo mußten
die armen Dikbaͤuch den zwey Weibern, noch
zum Maul hinzu laufen.
Ihr ſolltet die Troͤpfe ſehen, wie ſie dem
Mareylj jezt alle Guͤte ſagen; und ihns beten,
es ſolle doch auch nicht ſo gar thun. — Ihre
Weiber habens auch nicht gemeynt, wie mans
ihnen jezt auslege, und ſie moͤgen es gar wohl
leiden, was der Junker mache, und wenn er
den Spinnerkindern noch mehr ſchenken wolle,
als nur das, ſo gehe ſie das gar nichts an, ſie
moͤgen es ihnen von Herzen wohl goͤnnen.
Der Aebi, der duͤmmer war, ſezte hinzu,
wenn wir dem Junker noch mehr zu Gefallen
thun koͤnnten, als nur das, wollten wirs
gern thun.
Was bildeſt du dir auch ein? ſagte da das
Mareylj zu ihm, daß du ins Maul nehmen
darfſt, dem Junker einen Gefallen zu thun;
ich meyne, er thue euch einen Gefallen, und
nicht ihr ihnen.
Freylich, freylich; und ja, ja: — Es hats
niemand anderſt gemeynt, ſagten ſie beyde,
und was weiß ich, was ſonſt noch. —
Da hats jezt auch geheiſſen, ſchweig Herz,
und red Maul, ſagte die Reinoldin, ſo bald
die zwey den Ruͤken gekehrt.
Ich meyns auch, ſagte das Mareylj, —
und ſie ſind ja braun und blau worden, ſo ha-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard03_1785/170>, abgerufen am 04.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.