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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785.

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und lehrnen müssen, daß sie rechte Bauern
werden.

Nahe beym Pfrundhaus traf er den Pfar-
rer an, der von seiner Kranken kam, und eben
wie er sich verwunderte, da er jezt mit ihm
am Kirchthurm sah, daß es so viel über die
Zwölfe. --

§. 52.
Es ist im Kleinen, wie im Grossen.

Schon zu unterst an der Kirchgaß hörten
sie das Lachen der fröhlichen Kinder, er-
kannten die Stimme des Junkers im Garten,
und schlichen neben dem Pfrundhaag hin-
auf, stellten sich dann hinter die Haselheken,
und sahen zu, wie die Schaar der Kinder
in ihrer Freud mit dem guten Vater umgien-
ge, wie sie ihn mit Haut und Haar zurich-
teten.

Er hätte sie auch noch lang nicht erblikt,
aber ein Kind, das er auf der Schoos hatte,
nahm ihn bey der Nase, kehrte ihm den Kopf
gegen die Seite, wo sie stuhnden, und sagte
zu ihm, sieh da, wer ist da?

Da riefen ihm Soldat und Pfarrer: bravo,
bravo, Junker! Das geht gut; und als er auf-
stuhnd und sie grüßte, wars ihm, die Herren

und lehrnen muͤſſen, daß ſie rechte Bauern
werden.

Nahe beym Pfrundhaus traf er den Pfar-
rer an, der von ſeiner Kranken kam, und eben
wie er ſich verwunderte, da er jezt mit ihm
am Kirchthurm ſah, daß es ſo viel uͤber die
Zwoͤlfe. —

§. 52.
Es iſt im Kleinen, wie im Groſſen.

Schon zu unterſt an der Kirchgaß hoͤrten
ſie das Lachen der froͤhlichen Kinder, er-
kannten die Stimme des Junkers im Garten,
und ſchlichen neben dem Pfrundhaag hin-
auf, ſtellten ſich dann hinter die Haſelheken,
und ſahen zu, wie die Schaar der Kinder
in ihrer Freud mit dem guten Vater umgien-
ge, wie ſie ihn mit Haut und Haar zurich-
teten.

Er haͤtte ſie auch noch lang nicht erblikt,
aber ein Kind, das er auf der Schoos hatte,
nahm ihn bey der Naſe, kehrte ihm den Kopf
gegen die Seite, wo ſie ſtuhnden, und ſagte
zu ihm, ſieh da, wer iſt da?

Da riefen ihm Soldat und Pfarrer: bravo,
bravo, Junker! Das geht gut; und als er auf-
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[228/0250] und lehrnen muͤſſen, daß ſie rechte Bauern werden. Nahe beym Pfrundhaus traf er den Pfar- rer an, der von ſeiner Kranken kam, und eben wie er ſich verwunderte, da er jezt mit ihm am Kirchthurm ſah, daß es ſo viel uͤber die Zwoͤlfe. — §. 52. Es iſt im Kleinen, wie im Groſſen. Schon zu unterſt an der Kirchgaß hoͤrten ſie das Lachen der froͤhlichen Kinder, er- kannten die Stimme des Junkers im Garten, und ſchlichen neben dem Pfrundhaag hin- auf, ſtellten ſich dann hinter die Haſelheken, und ſahen zu, wie die Schaar der Kinder in ihrer Freud mit dem guten Vater umgien- ge, wie ſie ihn mit Haut und Haar zurich- teten. Er haͤtte ſie auch noch lang nicht erblikt, aber ein Kind, das er auf der Schoos hatte, nahm ihn bey der Naſe, kehrte ihm den Kopf gegen die Seite, wo ſie ſtuhnden, und ſagte zu ihm, ſieh da, wer iſt da? Da riefen ihm Soldat und Pfarrer: bravo, bravo, Junker! Das geht gut; und als er auf- ſtuhnd und ſie gruͤßte, wars ihm, die Herren

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Zitationshilfe: [Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard03_1785/250>, abgerufen am 24.11.2024.