ter, gieng dann fort, und erzählte daheim ih- ren Schwestern, was das auch für ein Mensch sey! wie gottlos sie mit ihrer Mutter umgehe! und fragte endlich ob sie jezt auch glauben, so ein Kind könnte in Himmel kommen, wenns stürbe?
Die Kinder antworteten, sie wollen das Bessere hoffen. --
Die Mutter aber erwiederte: es wird ein- mal schwer halten, glaubet mirs nur.
Von der Reinoldin weg kam Therese zur Gertrud. Diese war ganz allein in der Stube, ihre und des Rudis Kinder waren alle am Zug. Sie hatte ihr kleines allein im Haus, und kam eben von ihm aus der Nebenkammer, als die Junkerin zu ihr kam. Sie gab ihr auf das was sie sagte, sichtbar erröthend und mit einer Stimme wie wenn sie es nicht sagen dörfte, zur Antwort: -- der Junker hat mir und meiner Kindern ihrem Vater und uns allen und ihm damit ein glükliches Leben wiederge- geben; jezt kommt ihr mir zu danken, daß ich ein paar Kindern etwas armselige Kleider geliehen! --
§. 58. Man sezt Bäume.
Von ihr weg giengs aufs Ried. Es war ein frohes Getümmel den Berg hinan.
ter, gieng dann fort, und erzaͤhlte daheim ih- ren Schweſtern, was das auch fuͤr ein Menſch ſey! wie gottlos ſie mit ihrer Mutter umgehe! und fragte endlich ob ſie jezt auch glauben, ſo ein Kind koͤnnte in Himmel kommen, wenns ſtuͤrbe?
Die Kinder antworteten, ſie wollen das Beſſere hoffen. —
Die Mutter aber erwiederte: es wird ein- mal ſchwer halten, glaubet mirs nur.
Von der Reinoldin weg kam Thereſe zur Gertrud. Dieſe war ganz allein in der Stube, ihre und des Rudis Kinder waren alle am Zug. Sie hatte ihr kleines allein im Haus, und kam eben von ihm aus der Nebenkammer, als die Junkerin zu ihr kam. Sie gab ihr auf das was ſie ſagte, ſichtbar erroͤthend und mit einer Stimme wie wenn ſie es nicht ſagen doͤrfte, zur Antwort: — der Junker hat mir und meiner Kindern ihrem Vater und uns allen und ihm damit ein gluͤkliches Leben wiederge- geben; jezt kommt ihr mir zu danken, daß ich ein paar Kindern etwas armſelige Kleider geliehen! —
§. 58. Man ſezt Baͤume.
Von ihr weg giengs aufs Ried. Es war ein frohes Getuͤmmel den Berg hinan.
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ter, gieng dann fort, und erzaͤhlte daheim ih-
ren Schweſtern, was das auch fuͤr ein Menſch
ſey! wie gottlos ſie mit ihrer Mutter umgehe!
und fragte endlich ob ſie jezt auch glauben,
ſo ein Kind koͤnnte in Himmel kommen, wenns
ſtuͤrbe?
Die Kinder antworteten, ſie wollen das
Beſſere hoffen. —
Die Mutter aber erwiederte: es wird ein-
mal ſchwer halten, glaubet mirs nur.
Von der Reinoldin weg kam Thereſe zur
Gertrud. Dieſe war ganz allein in der Stube,
ihre und des Rudis Kinder waren alle am
Zug. Sie hatte ihr kleines allein im Haus, und
kam eben von ihm aus der Nebenkammer, als
die Junkerin zu ihr kam. Sie gab ihr auf das
was ſie ſagte, ſichtbar erroͤthend und mit einer
Stimme wie wenn ſie es nicht ſagen doͤrfte,
zur Antwort: — der Junker hat mir und
meiner Kindern ihrem Vater und uns allen
und ihm damit ein gluͤkliches Leben wiederge-
geben; jezt kommt ihr mir zu danken, daß
ich ein paar Kindern etwas armſelige Kleider
geliehen! —
§. 58.
Man ſezt Baͤume.
Von ihr weg giengs aufs Ried. Es war
ein frohes Getuͤmmel den Berg hinan.
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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard03_1785/275>, abgerufen am 24.11.2024.
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