so wenig erleichtern und seine Gesinnungen und Empfindungen darüber so grausam verschluken mußte; daß er manchmal wie ein Narr darob ward, und so gar etliche mal in der Mitte der Nacht aufstuhnd, und mit einer Geissel in der Hand an Stühl und Bänken probierte, wie es auch käme, wenn einer, wie der Heiland im Tempel, die Spinnräder und Schreibtisch in der Schulstuben so unter und über sich kehrte, und mit samt dem Heidenmann die Stege hin- ab, und aus seiner Schul hinausjagte.
Zwar gab er auch da bey sich Acht, daß Thür, Fenster, und Läden beschlossen seyn.
Aber seine Schwester, des Sigristen Frau, die unter dem gleichen Dach wohnte, stuhnd einmal, da er so ein Gepolter machte, in der Nacht auf, und sah ihm durch das Schlüssel- loch zu, was er machte.
Es dünkte sie nicht anderst, als er müßte hinterfür im Kopf seyn; sie wekte ihren Mann zur Stund auf, sagte ihm, was sie gesehen, und Morndes fragten ihn beyde, was es doch auch seye? Er gestuhnd es ihnen, es wandle ihn manchmal so an, daß er nicht schlafen könne, bis er seinen Eifer gegen den Heiden- kerl, der ihn so aus seiner Schul verdrungen, auf eine Art, wie er könne, abgekühlt.
Es ist so traurig, sagte sein Bruder, und
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ſo wenig erleichtern und ſeine Geſinnungen und Empfindungen daruͤber ſo grauſam verſchluken mußte; daß er manchmal wie ein Narr darob ward, und ſo gar etliche mal in der Mitte der Nacht aufſtuhnd, und mit einer Geiſſel in der Hand an Stuͤhl und Baͤnken probierte, wie es auch kaͤme, wenn einer, wie der Heiland im Tempel, die Spinnraͤder und Schreibtiſch in der Schulſtuben ſo unter und uͤber ſich kehrte, und mit ſamt dem Heidenmann die Stege hin- ab, und aus ſeiner Schul hinausjagte.
Zwar gab er auch da bey ſich Acht, daß Thuͤr, Fenſter, und Laͤden beſchloſſen ſeyn.
Aber ſeine Schweſter, des Sigriſten Frau, die unter dem gleichen Dach wohnte, ſtuhnd einmal, da er ſo ein Gepolter machte, in der Nacht auf, und ſah ihm durch das Schluͤſſel- loch zu, was er machte.
Es duͤnkte ſie nicht anderſt, als er muͤßte hinterfuͤr im Kopf ſeyn; ſie wekte ihren Mann zur Stund auf, ſagte ihm, was ſie geſehen, und Morndes fragten ihn beyde, was es doch auch ſeye? Er geſtuhnd es ihnen, es wandle ihn manchmal ſo an, daß er nicht ſchlafen koͤnne, bis er ſeinen Eifer gegen den Heiden- kerl, der ihn ſo aus ſeiner Schul verdrungen, auf eine Art, wie er koͤnne, abgekuͤhlt.
Es iſt ſo traurig, ſagte ſein Bruder, und
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ſo wenig erleichtern und ſeine Geſinnungen und
Empfindungen daruͤber ſo grauſam verſchluken
mußte; daß er manchmal wie ein Narr darob
ward, und ſo gar etliche mal in der Mitte der
Nacht aufſtuhnd, und mit einer Geiſſel in der
Hand an Stuͤhl und Baͤnken probierte, wie
es auch kaͤme, wenn einer, wie der Heiland im
Tempel, die Spinnraͤder und Schreibtiſch in
der Schulſtuben ſo unter und uͤber ſich kehrte,
und mit ſamt dem Heidenmann die Stege hin-
ab, und aus ſeiner Schul hinausjagte.
Zwar gab er auch da bey ſich Acht, daß
Thuͤr, Fenſter, und Laͤden beſchloſſen ſeyn.
Aber ſeine Schweſter, des Sigriſten Frau,
die unter dem gleichen Dach wohnte, ſtuhnd
einmal, da er ſo ein Gepolter machte, in der
Nacht auf, und ſah ihm durch das Schluͤſſel-
loch zu, was er machte.
Es duͤnkte ſie nicht anderſt, als er muͤßte
hinterfuͤr im Kopf ſeyn; ſie wekte ihren Mann
zur Stund auf, ſagte ihm, was ſie geſehen,
und Morndes fragten ihn beyde, was es doch
auch ſeye? Er geſtuhnd es ihnen, es wandle
ihn manchmal ſo an, daß er nicht ſchlafen
koͤnne, bis er ſeinen Eifer gegen den Heiden-
kerl, der ihn ſo aus ſeiner Schul verdrungen,
auf eine Art, wie er koͤnne, abgekuͤhlt.
Es iſt ſo traurig, ſagte ſein Bruder, und
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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785, S. 321. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard03_1785/343>, abgerufen am 24.11.2024.
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