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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787.

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Es hat im Anfang nicht recht wollen gehen,
aber izt geht es einmal besser, sagte es da. --

Junker. Warum hats nicht wollen gehen?

Kind. Darum, wir sind uns, so lang wir
hüten, gewohnt gewesen, wenn es warm worden,
unter den Bäumen zu liegen, und zu schlafen, und
die Geißen laufen zu lassen; izt, wenns Nachmit-
tag worden, und heiß gewesen, sind wir allemal
schläfrig worden, und wenn wir haben stricken
wollen, so sind uns die Augen fast zugefallen, man
muß gar früh aufstehen, wenn man zur Weyde
fahrt.

Junker. Wie habt ihr es denn gemacht,
daß es besser worden?

Kind. Wir haben miteinander abgeredt,
wir wollen es uns nach und nach abgewöhnen; zu
erst haben wir eine Stunde lang geschlafen, dann
aber einander geweckt, wenn die Stunde vorbey
gewesen; darnach fast eine Stunde, dann eine hal-
be Stunde, dann nur eine Viertelstunde geschlafen.
Wir haben Wasser genommen, und die Augen und
den Kopf kalt gemacht, daß wir munter bleiben,
und so ist es besser gekommen; und weil du krank
gewesen, ist uns kein Sinn mehr ans Schlafen ge-
kommen; wir haben wahrlich da auch zu Nacht
nicht können schlafen, und izt gehts besser, und
es giebt alle Wochen mehr Arbeit auf der Weyd. --

Es hat im Anfang nicht recht wollen gehen,
aber izt geht es einmal beſſer, ſagte es da. —

Junker. Warum hats nicht wollen gehen?

Kind. Darum, wir ſind uns, ſo lang wir
huͤten, gewohnt geweſen, wenn es warm worden,
unter den Baͤumen zu liegen, und zu ſchlafen, und
die Geißen laufen zu laſſen; izt, wenns Nachmit-
tag worden, und heiß geweſen, ſind wir allemal
ſchlaͤfrig worden, und wenn wir haben ſtricken
wollen, ſo ſind uns die Augen faſt zugefallen, man
muß gar fruͤh aufſtehen, wenn man zur Weyde
fahrt.

Junker. Wie habt ihr es denn gemacht,
daß es beſſer worden?

Kind. Wir haben miteinander abgeredt,
wir wollen es uns nach und nach abgewoͤhnen; zu
erſt haben wir eine Stunde lang geſchlafen, dann
aber einander geweckt, wenn die Stunde vorbey
geweſen; darnach faſt eine Stunde, dann eine hal-
be Stunde, dann nur eine Viertelſtunde geſchlafen.
Wir haben Waſſer genommen, und die Augen und
den Kopf kalt gemacht, daß wir munter bleiben,
und ſo iſt es beſſer gekommen; und weil du krank
geweſen, iſt uns kein Sinn mehr ans Schlafen ge-
kommen; wir haben wahrlich da auch zu Nacht
nicht koͤnnen ſchlafen, und izt gehts beſſer, und
es giebt alle Wochen mehr Arbeit auf der Weyd. —

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[202/0220] Es hat im Anfang nicht recht wollen gehen, aber izt geht es einmal beſſer, ſagte es da. — Junker. Warum hats nicht wollen gehen? Kind. Darum, wir ſind uns, ſo lang wir huͤten, gewohnt geweſen, wenn es warm worden, unter den Baͤumen zu liegen, und zu ſchlafen, und die Geißen laufen zu laſſen; izt, wenns Nachmit- tag worden, und heiß geweſen, ſind wir allemal ſchlaͤfrig worden, und wenn wir haben ſtricken wollen, ſo ſind uns die Augen faſt zugefallen, man muß gar fruͤh aufſtehen, wenn man zur Weyde fahrt. Junker. Wie habt ihr es denn gemacht, daß es beſſer worden? Kind. Wir haben miteinander abgeredt, wir wollen es uns nach und nach abgewoͤhnen; zu erſt haben wir eine Stunde lang geſchlafen, dann aber einander geweckt, wenn die Stunde vorbey geweſen; darnach faſt eine Stunde, dann eine hal- be Stunde, dann nur eine Viertelſtunde geſchlafen. Wir haben Waſſer genommen, und die Augen und den Kopf kalt gemacht, daß wir munter bleiben, und ſo iſt es beſſer gekommen; und weil du krank geweſen, iſt uns kein Sinn mehr ans Schlafen ge- kommen; wir haben wahrlich da auch zu Nacht nicht koͤnnen ſchlafen, und izt gehts beſſer, und es giebt alle Wochen mehr Arbeit auf der Weyd. —

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Zitationshilfe: [Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard04_1787/220>, abgerufen am 18.12.2024.