nigen, gedankenlosen, trägen, un- vorsichtigen, untreuen, verwege- nen, mit einem Wort, verwahrlo- seten Naturgesindel, welches sie waren, zu bedächtlichen, festen, fürsichtigen, treuen, frommen, in ihrem Zutrauen sowohl, als in ih- rem Mistrauen sicher gehenden[,] und im Innern ihrer Haushaltungen Glück und Zufriedenheit findenden und zu finden fähigen Menschen zu machen.
Er ließ zuerst in einem jeden Fach des Land- baus und der Hauswirthschaft den Mann, von dem er mit Zuverläßigkeit erfahren, daß er in die- sem Fach vorzügliche Kenntnisse und Erfahrung habe, zu sich kommen, erinnerte ihn des Verspre- chens, welches sie ihm alle am Abend seines Wie- dergenesungfests in Bonnal gethan, daß ihm nem- lich jeder in dem, was er am besten verstehe, so an die Hand gehen wolle, die andern in diesem Stück, so viel ihm möglich, auch in eine bessere Ordnung zu bringen; und sagte ihm dann, er fin- de, daß er dieses oder jenes Stück der Wirthschaft vorzüglich wohl kenne, er bitte ihn also hierüber sein Dorfrath zu seyn. --
Q 4
nigen, gedankenloſen, traͤgen, un- vorſichtigen, untreuen, verwege- nen, mit einem Wort, verwahrlo- ſeten Naturgeſindel, welches ſie waren, zu bedaͤchtlichen, feſten, fuͤrſichtigen, treuen, frommen, in ihrem Zutrauen ſowohl, als in ih- rem Mistrauen ſicher gehenden[,] und im Innern ihrer Haushaltungen Gluͤck und Zufriedenheit findenden und zu finden faͤhigen Menſchen zu machen.
Er ließ zuerſt in einem jeden Fach des Land- baus und der Hauswirthſchaft den Mann, von dem er mit Zuverlaͤßigkeit erfahren, daß er in die- ſem Fach vorzuͤgliche Kenntniſſe und Erfahrung habe, zu ſich kommen, erinnerte ihn des Verſpre- chens, welches ſie ihm alle am Abend ſeines Wie- dergeneſungfeſts in Bonnal gethan, daß ihm nem- lich jeder in dem, was er am beſten verſtehe, ſo an die Hand gehen wolle, die andern in dieſem Stuͤck, ſo viel ihm moͤglich, auch in eine beſſere Ordnung zu bringen; und ſagte ihm dann, er fin- de, daß er dieſes oder jenes Stuͤck der Wirthſchaft vorzuͤglich wohl kenne, er bitte ihn alſo hieruͤber ſein Dorfrath zu ſeyn. —
Q 4
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nigen, gedankenloſen, traͤgen, un-
vorſichtigen, untreuen, verwege-
nen, mit einem Wort, verwahrlo-
ſeten Naturgeſindel, welches ſie
waren, zu bedaͤchtlichen, feſten,
fuͤrſichtigen, treuen, frommen, in
ihrem Zutrauen ſowohl, als in ih-
rem Mistrauen ſicher gehenden, und
im Innern ihrer Haushaltungen
Gluͤck und Zufriedenheit findenden
und zu finden faͤhigen Menſchen zu
machen.
Er ließ zuerſt in einem jeden Fach des Land-
baus und der Hauswirthſchaft den Mann, von
dem er mit Zuverlaͤßigkeit erfahren, daß er in die-
ſem Fach vorzuͤgliche Kenntniſſe und Erfahrung
habe, zu ſich kommen, erinnerte ihn des Verſpre-
chens, welches ſie ihm alle am Abend ſeines Wie-
dergeneſungfeſts in Bonnal gethan, daß ihm nem-
lich jeder in dem, was er am beſten verſtehe, ſo
an die Hand gehen wolle, die andern in dieſem
Stuͤck, ſo viel ihm moͤglich, auch in eine beſſere
Ordnung zu bringen; und ſagte ihm dann, er fin-
de, daß er dieſes oder jenes Stuͤck der Wirthſchaft
vorzuͤglich wohl kenne, er bitte ihn alſo hieruͤber
ſein Dorfrath zu ſeyn. —
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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard04_1787/265>, abgerufen am 21.11.2024.
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