hin bringen können, daß sie sich geändert, auch worinn es bey einem jeden am schwersten gehal- ten?
Der Erzähler saß dann oben am Tisch, der Pfarrer, Junker, und der ganze Dorfrath um ihn her; und der erste schrieb alles deutlich und be- stimmt in ein Wegweisungs- und Berathungs-Buch für die Dorfräthe und die Aufseher auf.
Vornen an diesem Buch stunden nach der Zeit- ordnung die Namen der Rechtschaffenen, von denen eine solche schöne That in demselben aufgezeichnet war, mit großen Buchstaben vom Lieutenant schön geschrieben; und neben ihnen war die Zahl der Seite bemerkt, auf welcher ihre That aufgeschrie- ben war.
Nach dem Therese diese Ordnung ganz einge- sehen, sagte sie in ihrer Freude darüber zum Lieu- tenant, es seyen eine ganze Menge Sachen im Hauswesen, worüber ihre Männer-Bücher in Ewig- keit nie genug thun würden, und schlug vor, für die 5 Hauptgassen noch 5 Weiber auszusuchen, die auf eben diese Art dem Junker und dem Dorf- rathe durch Weiber-Bücher, die ihnen hierzu einge- richtet werden müßten, über diejenigen Sachen Re- chenschaft geben sollten, von denen man zum Voraus wisse, daß sie in solchen Männer-Büchern nicht ge- nugsam aufgeheitert werden können, und zu denen
hin bringen koͤnnen, daß ſie ſich geaͤndert, auch worinn es bey einem jeden am ſchwerſten gehal- ten?
Der Erzaͤhler ſaß dann oben am Tiſch, der Pfarrer, Junker, und der ganze Dorfrath um ihn her; und der erſte ſchrieb alles deutlich und be- ſtimmt in ein Wegweiſungs- und Berathungs-Buch fuͤr die Dorfraͤthe und die Aufſeher auf.
Vornen an dieſem Buch ſtunden nach der Zeit- ordnung die Namen der Rechtſchaffenen, von denen eine ſolche ſchoͤne That in demſelben aufgezeichnet war, mit großen Buchſtaben vom Lieutenant ſchoͤn geſchrieben; und neben ihnen war die Zahl der Seite bemerkt, auf welcher ihre That aufgeſchrie- ben war.
Nach dem Thereſe dieſe Ordnung ganz einge- ſehen, ſagte ſie in ihrer Freude daruͤber zum Lieu- tenant, es ſeyen eine ganze Menge Sachen im Hausweſen, woruͤber ihre Maͤnner-Buͤcher in Ewig- keit nie genug thun wuͤrden, und ſchlug vor, fuͤr die 5 Hauptgaſſen noch 5 Weiber auszuſuchen, die auf eben dieſe Art dem Junker und dem Dorf- rathe durch Weiber-Buͤcher, die ihnen hierzu einge- richtet werden muͤßten, uͤber diejenigen Sachen Re- chenſchaft geben ſollten, von denen man zum Voraus wiſſe, daß ſie in ſolchen Maͤnner-Buͤchern nicht ge- nugſam aufgeheitert werden koͤnnen, und zu denen
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hin bringen koͤnnen, daß ſie ſich geaͤndert, auch
worinn es bey einem jeden am ſchwerſten gehal-
ten?
Der Erzaͤhler ſaß dann oben am Tiſch, der
Pfarrer, Junker, und der ganze Dorfrath um ihn
her; und der erſte ſchrieb alles deutlich und be-
ſtimmt in ein Wegweiſungs- und Berathungs-Buch
fuͤr die Dorfraͤthe und die Aufſeher auf.
Vornen an dieſem Buch ſtunden nach der Zeit-
ordnung die Namen der Rechtſchaffenen, von denen
eine ſolche ſchoͤne That in demſelben aufgezeichnet
war, mit großen Buchſtaben vom Lieutenant ſchoͤn
geſchrieben; und neben ihnen war die Zahl der
Seite bemerkt, auf welcher ihre That aufgeſchrie-
ben war.
Nach dem Thereſe dieſe Ordnung ganz einge-
ſehen, ſagte ſie in ihrer Freude daruͤber zum Lieu-
tenant, es ſeyen eine ganze Menge Sachen im
Hausweſen, woruͤber ihre Maͤnner-Buͤcher in Ewig-
keit nie genug thun wuͤrden, und ſchlug vor, fuͤr
die 5 Hauptgaſſen noch 5 Weiber auszuſuchen,
die auf eben dieſe Art dem Junker und dem Dorf-
rathe durch Weiber-Buͤcher, die ihnen hierzu einge-
richtet werden muͤßten, uͤber diejenigen Sachen Re-
chenſchaft geben ſollten, von denen man zum Voraus
wiſſe, daß ſie in ſolchen Maͤnner-Buͤchern nicht ge-
nugſam aufgeheitert werden koͤnnen, und zu denen
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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard04_1787/280>, abgerufen am 21.11.2024.
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