rung gegen sie mit ihm reden, als eines, das sei- nem kranken Großvater abwartete, und von seiner Krankheit mit ihm reden mußte.
So band er durch die Art seines Religions- Unterrichts jede Weisheit des Lebens an die Kraft seiner gottesdienstlichen Lehre, und zeigte von allen Seiten den Zusammenhang des Einflusses einer durch gute Staats-Einrichtungen den Menschen versicherten Hausweisheit, auf die Realität seiner Gottesfurcht und seiner Menschenliebe. Auch dankte er in seiner Kirche öffentlich Gott für die Einrich- tungen, Geseze und Anstalten Arners, durch wel- che sie auf eine ihrer Natur so angemessene Art, zur wahren Erkenntnis ihrer selbst, zu realer, wirk- samer und thätiger Liebe ihres Nächsten, und zu einer ungeheuchelten Anbetung Gottes erhebt und tüchtig gemacht werden.
rung gegen ſie mit ihm reden, als eines, das ſei- nem kranken Großvater abwartete, und von ſeiner Krankheit mit ihm reden mußte.
So band er durch die Art ſeines Religions- Unterrichts jede Weisheit des Lebens an die Kraft ſeiner gottesdienſtlichen Lehre, und zeigte von allen Seiten den Zuſammenhang des Einfluſſes einer durch gute Staats-Einrichtungen den Menſchen verſicherten Hausweisheit, auf die Realitaͤt ſeiner Gottesfurcht und ſeiner Menſchenliebe. Auch dankte er in ſeiner Kirche oͤffentlich Gott fuͤr die Einrich- tungen, Geſeze und Anſtalten Arners, durch wel- che ſie auf eine ihrer Natur ſo angemeſſene Art, zur wahren Erkenntnis ihrer ſelbſt, zu realer, wirk- ſamer und thaͤtiger Liebe ihres Naͤchſten, und zu einer ungeheuchelten Anbetung Gottes erhebt und tuͤchtig gemacht werden.
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rung gegen ſie mit ihm reden, als eines, das ſei-
nem kranken Großvater abwartete, und von ſeiner
Krankheit mit ihm reden mußte.
So band er durch die Art ſeines Religions-
Unterrichts jede Weisheit des Lebens an die Kraft
ſeiner gottesdienſtlichen Lehre, und zeigte von allen
Seiten den Zuſammenhang des Einfluſſes einer
durch gute Staats-Einrichtungen den Menſchen
verſicherten Hausweisheit, auf die Realitaͤt ſeiner
Gottesfurcht und ſeiner Menſchenliebe. Auch dankte
er in ſeiner Kirche oͤffentlich Gott fuͤr die Einrich-
tungen, Geſeze und Anſtalten Arners, durch wel-
che ſie auf eine ihrer Natur ſo angemeſſene Art,
zur wahren Erkenntnis ihrer ſelbſt, zu realer, wirk-
ſamer und thaͤtiger Liebe ihres Naͤchſten, und zu
einer ungeheuchelten Anbetung Gottes erhebt und
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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard04_1787/367>, abgerufen am 24.11.2024.
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