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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787.

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punkt d[e]sto sorgfältiger über alle Theile deines Hau-
ses? -- Betest du mit ihnen? -- Weißest du sie in
den Uberwindungen des Lebens auf Gott hin?
daß sie ruhig bleiben bey der Last des Lebens in
ihrem Herzen. -- Thust du ihnen nichts, als
wahrhaft Gutes? -- Läßest du sie an Leib und
Seele in nichts schwach und krumm werden? --
Bringst du den Segen deiner Aeltern zum sichern
Zeichen deiner Liebe und Treu ungeschwächt auf
sie herab? -- Gehet das Gut deiner Aeltern in
deiner Hand nicht für sie verloren? -- Und werden
deine Kinder hinter dir nicht seufzen und klagen,
mein Vater und meine Mutter haben mir Unrecht
gethan, und ich bin um der Fehler ihres Lebens
willen eender geworden, als keine Waise? --

Ihm antwortete der erste der Hausväter: --
Auch wir sind ein schwaches Geschlecht, und die
Seele unserer Kinder ist oft und viel so wenig in
unserer Hand, als ihr zeitliches Glück; dennoch
aber lehre uns unsere Kinder bewahren, wie unsern
Augapfel, Diener des Allerhöchsten! --

Dann las er ihnen das Bild eines schlechten
und eines guten Hausvaters, und dasjenige einer
schlechten und einer guten Hausmutter vor, und
mahlte mit wahren und starken Farben die Haupt-
sachen einer guten Hausordnung, so wie die Haupt-
fehler einer schlechten Hausordnung und einer

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punkt d[e]ſto ſorgfaͤltiger uͤber alle Theile deines Hau-
ſes? — Beteſt du mit ihnen? — Weißeſt du ſie in
den Uberwindungen des Lebens auf Gott hin?
daß ſie ruhig bleiben bey der Laſt des Lebens in
ihrem Herzen. — Thuſt du ihnen nichts, als
wahrhaft Gutes? — Laͤßeſt du ſie an Leib und
Seele in nichts ſchwach und krumm werden? —
Bringſt du den Segen deiner Aeltern zum ſichern
Zeichen deiner Liebe und Treu ungeſchwaͤcht auf
ſie herab? — Gehet das Gut deiner Aeltern in
deiner Hand nicht fuͤr ſie verloren? — Und werden
deine Kinder hinter dir nicht ſeufzen und klagen,
mein Vater und meine Mutter haben mir Unrecht
gethan, und ich bin um der Fehler ihres Lebens
willen eender geworden, als keine Waiſe? —

Ihm antwortete der erſte der Hausvaͤter: —
Auch wir ſind ein ſchwaches Geſchlecht, und die
Seele unſerer Kinder iſt oft und viel ſo wenig in
unſerer Hand, als ihr zeitliches Gluͤck; dennoch
aber lehre uns unſere Kinder bewahren, wie unſern
Augapfel, Diener des Allerhoͤchſten! —

Dann las er ihnen das Bild eines ſchlechten
und eines guten Hausvaters, und dasjenige einer
ſchlechten und einer guten Hausmutter vor, und
mahlte mit wahren und ſtarken Farben die Haupt-
ſachen einer guten Hausordnung, ſo wie die Haupt-
fehler einer ſchlechten Hausordnung und einer

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[359/0377] punkt deſto ſorgfaͤltiger uͤber alle Theile deines Hau- ſes? — Beteſt du mit ihnen? — Weißeſt du ſie in den Uberwindungen des Lebens auf Gott hin? daß ſie ruhig bleiben bey der Laſt des Lebens in ihrem Herzen. — Thuſt du ihnen nichts, als wahrhaft Gutes? — Laͤßeſt du ſie an Leib und Seele in nichts ſchwach und krumm werden? — Bringſt du den Segen deiner Aeltern zum ſichern Zeichen deiner Liebe und Treu ungeſchwaͤcht auf ſie herab? — Gehet das Gut deiner Aeltern in deiner Hand nicht fuͤr ſie verloren? — Und werden deine Kinder hinter dir nicht ſeufzen und klagen, mein Vater und meine Mutter haben mir Unrecht gethan, und ich bin um der Fehler ihres Lebens willen eender geworden, als keine Waiſe? — Ihm antwortete der erſte der Hausvaͤter: — Auch wir ſind ein ſchwaches Geſchlecht, und die Seele unſerer Kinder iſt oft und viel ſo wenig in unſerer Hand, als ihr zeitliches Gluͤck; dennoch aber lehre uns unſere Kinder bewahren, wie unſern Augapfel, Diener des Allerhoͤchſten! — Dann las er ihnen das Bild eines ſchlechten und eines guten Hausvaters, und dasjenige einer ſchlechten und einer guten Hausmutter vor, und mahlte mit wahren und ſtarken Farben die Haupt- ſachen einer guten Hausordnung, ſo wie die Haupt- fehler einer ſchlechten Hausordnung und einer Z 4

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Zitationshilfe: [Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787, S. 359. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard04_1787/377>, abgerufen am 21.11.2024.