Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850.man sie für Wälle halten könnte. -- In der Ebene bei Punavia liegt ein großes Fort, das von mehreren Thürmen, die auf nahe Hügel gebaut sind, unterstürtzt wird. Bei diesem Punkte ist die Gegend reizend. Die Gebirge öffnen sich und man kann weithin die Krümmungen einer pittoresken Thalschlucht verfolgen, deren Hintergrund der schwarze, hohe Felsberg Olofena bildet. Nicht minder als die schöne Natur, beschäftigte mich auch der Meeresgrund. Unser Boot glitt über zahllose Untiefen, in welchen das Wasser durchsichtig wie Krystall war, so daß man jedes Steinchen am Grunde sehen konnte. Da gab es Gruppen und Zusammensetzungen von farbigen Korallen und Madreporen, deren Schönheit mit nichts zu vergleichen war. Mit Recht könnte man behaupten, daß man in der Meerestiefe feenartige Blumen- und Gemüsegärten erblicke. Ich sah riesige Blumen, Blüthen und Blätter, und wieder Schwämme und Gemüse jeder Art wie durchbrochene Arabesken-Zeichnungen und niedliche, farbige Felsgruppen. Wunderbare Muscheln hingen daran, oder lagen daneben auf dem Grunde, und kleine bunte Fische schwärmten dazwischen wie Schmetterlinge und Kolibris. Diese zarten Fische waren kaum vier Zoll lang und von einem Farbenspiele, wie ich noch nie etwas ähnliches gesehen habe. Viele schimmerten vom reinsten Himmelblau, andere lichtgelb, wieder andere beinahe durchsichtig braun, grün, u. s. w. Als wir gegen sechs Uhr Abends zu Paya angekommen waren, ließ der junge Tati zu Ehren seines Vaters ein 18 bis 20 Pfund schweres Schweinchen schlachten und auf taitische Weise zubereiten. In einer seichten Grube, man sie für Wälle halten könnte. — In der Ebene bei Punavia liegt ein großes Fort, das von mehreren Thürmen, die auf nahe Hügel gebaut sind, unterstürtzt wird. Bei diesem Punkte ist die Gegend reizend. Die Gebirge öffnen sich und man kann weithin die Krümmungen einer pittoresken Thalschlucht verfolgen, deren Hintergrund der schwarze, hohe Felsberg Olofena bildet. Nicht minder als die schöne Natur, beschäftigte mich auch der Meeresgrund. Unser Boot glitt über zahllose Untiefen, in welchen das Wasser durchsichtig wie Krystall war, so daß man jedes Steinchen am Grunde sehen konnte. Da gab es Gruppen und Zusammensetzungen von farbigen Korallen und Madreporen, deren Schönheit mit nichts zu vergleichen war. Mit Recht könnte man behaupten, daß man in der Meerestiefe feenartige Blumen- und Gemüsegärten erblicke. Ich sah riesige Blumen, Blüthen und Blätter, und wieder Schwämme und Gemüse jeder Art wie durchbrochene Arabesken-Zeichnungen und niedliche, farbige Felsgruppen. Wunderbare Muscheln hingen daran, oder lagen daneben auf dem Grunde, und kleine bunte Fische schwärmten dazwischen wie Schmetterlinge und Kolibris. Diese zarten Fische waren kaum vier Zoll lang und von einem Farbenspiele, wie ich noch nie etwas ähnliches gesehen habe. Viele schimmerten vom reinsten Himmelblau, andere lichtgelb, wieder andere beinahe durchsichtig braun, grün, u. s. w. Als wir gegen sechs Uhr Abends zu Paya angekommen waren, ließ der junge Tati zu Ehren seines Vaters ein 18 bis 20 Pfund schweres Schweinchen schlachten und auf taitische Weise zubereiten. In einer seichten Grube, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0174" n="167"/> man sie für Wälle halten könnte. — In der Ebene bei Punavia liegt ein großes Fort, das von mehreren Thürmen, die auf nahe Hügel gebaut sind, unterstürtzt wird. Bei diesem Punkte ist die Gegend reizend. Die Gebirge öffnen sich und man kann weithin die Krümmungen einer pittoresken Thalschlucht verfolgen, deren Hintergrund der schwarze, hohe Felsberg <hi rendition="#aq">Olofena</hi> bildet.</p> <p> Nicht minder als die schöne Natur, beschäftigte mich auch der Meeresgrund. Unser Boot glitt über zahllose Untiefen, in welchen das Wasser durchsichtig wie Krystall war, so daß man jedes Steinchen am Grunde sehen konnte. Da gab es Gruppen und Zusammensetzungen von farbigen Korallen und Madreporen, deren Schönheit mit nichts zu vergleichen war. Mit Recht könnte man behaupten, daß man in der Meerestiefe feenartige Blumen- und Gemüsegärten erblicke. Ich sah riesige Blumen, Blüthen und Blätter, und wieder Schwämme und Gemüse jeder Art wie durchbrochene Arabesken-Zeichnungen und niedliche, farbige Felsgruppen. Wunderbare Muscheln hingen daran, oder lagen daneben auf dem Grunde, und kleine bunte Fische schwärmten dazwischen wie Schmetterlinge und Kolibris. Diese zarten Fische waren kaum vier Zoll lang und von einem Farbenspiele, wie ich noch nie etwas ähnliches gesehen habe. Viele schimmerten vom reinsten Himmelblau, andere lichtgelb, wieder andere beinahe durchsichtig braun, grün, u. s. w.</p> <p> Als wir gegen sechs Uhr Abends zu Paya angekommen waren, ließ der junge Tati zu Ehren seines Vaters ein 18 bis 20 Pfund schweres Schweinchen schlachten und auf taitische Weise zubereiten. In einer seichten Grube, </p> </div> </body> </text> </TEI> [167/0174]
man sie für Wälle halten könnte. — In der Ebene bei Punavia liegt ein großes Fort, das von mehreren Thürmen, die auf nahe Hügel gebaut sind, unterstürtzt wird. Bei diesem Punkte ist die Gegend reizend. Die Gebirge öffnen sich und man kann weithin die Krümmungen einer pittoresken Thalschlucht verfolgen, deren Hintergrund der schwarze, hohe Felsberg Olofena bildet.
Nicht minder als die schöne Natur, beschäftigte mich auch der Meeresgrund. Unser Boot glitt über zahllose Untiefen, in welchen das Wasser durchsichtig wie Krystall war, so daß man jedes Steinchen am Grunde sehen konnte. Da gab es Gruppen und Zusammensetzungen von farbigen Korallen und Madreporen, deren Schönheit mit nichts zu vergleichen war. Mit Recht könnte man behaupten, daß man in der Meerestiefe feenartige Blumen- und Gemüsegärten erblicke. Ich sah riesige Blumen, Blüthen und Blätter, und wieder Schwämme und Gemüse jeder Art wie durchbrochene Arabesken-Zeichnungen und niedliche, farbige Felsgruppen. Wunderbare Muscheln hingen daran, oder lagen daneben auf dem Grunde, und kleine bunte Fische schwärmten dazwischen wie Schmetterlinge und Kolibris. Diese zarten Fische waren kaum vier Zoll lang und von einem Farbenspiele, wie ich noch nie etwas ähnliches gesehen habe. Viele schimmerten vom reinsten Himmelblau, andere lichtgelb, wieder andere beinahe durchsichtig braun, grün, u. s. w.
Als wir gegen sechs Uhr Abends zu Paya angekommen waren, ließ der junge Tati zu Ehren seines Vaters ein 18 bis 20 Pfund schweres Schweinchen schlachten und auf taitische Weise zubereiten. In einer seichten Grube,
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