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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850.

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hatte ich meine Genesung zu verdanken. -- Ich schrieb meine Krankheit allein der ungewohnten feuchten Luft zu.

Die angenehmste Jahreszeit soll der Winter (von Juni bis Oktober) sein, der bei einer Wärme von 14 bis 18 Grad meist trocken und heiter ist. Diese Zeit benützt man auch vorzüglich zum Reisen. Während des Sommers soll es an heftigen Gewittern nicht fehlen; ich erlebte während meines Aufenthaltes in Brasilien nur drei wahrhaft bedeutende, von welchen jedes nach 1 1/2 Stunden ausgewüthet hatte. Die Blitze waren fast unausgesetzt und verbreiteten sich gleich einem Feuermeere über den größten Theil des Horizontes; dagegen war der Donner nicht sehr bedeutend.

Reine, wolkenlose Tage (vom 16. Sept. bis 9. Dez.) waren so selten, daß ich sie wirklich hätte zählen können, und ich begreife es nicht, wie so mancher Reisende von dem ewig schönen, lachenden, blauen Himmel Brasiliens erzählen kann, -- es müßte dieß während einer anderen Jahreszeit der Fall sein.

Auch der Genuß schöner Abende und einer langen Dämmerung geht hier ziemlich verloren; mit dem Untergang der Sonne eilt Alles nach Hause, da Finsterniß und Feuchtigkeit schnell darauf eintreten.

Die Sonne geht im hohen Sommer gegen 6 3/4 Uhr, während der übrigen Zeiten um 6 Uhr unter; die Finsterniß stellt sich 20 -- 30 Minuten darnach ein.

Eine weitere Unannehmlichkeit sind die Muskitos, Ameisen, Baraten, Sandflöhe u. s. w. Viele Nächte verbrachte ich sitzend, gepeinigt und gequält von den Stichen der Insekten. Kaum ist man im Stande die Lebensmittel vor den

hatte ich meine Genesung zu verdanken. — Ich schrieb meine Krankheit allein der ungewohnten feuchten Luft zu.

Die angenehmste Jahreszeit soll der Winter (von Juni bis Oktober) sein, der bei einer Wärme von 14 bis 18 Grad meist trocken und heiter ist. Diese Zeit benützt man auch vorzüglich zum Reisen. Während des Sommers soll es an heftigen Gewittern nicht fehlen; ich erlebte während meines Aufenthaltes in Brasilien nur drei wahrhaft bedeutende, von welchen jedes nach 1 1/2 Stunden ausgewüthet hatte. Die Blitze waren fast unausgesetzt und verbreiteten sich gleich einem Feuermeere über den größten Theil des Horizontes; dagegen war der Donner nicht sehr bedeutend.

Reine, wolkenlose Tage (vom 16. Sept. bis 9. Dez.) waren so selten, daß ich sie wirklich hätte zählen können, und ich begreife es nicht, wie so mancher Reisende von dem ewig schönen, lachenden, blauen Himmel Brasiliens erzählen kann, — es müßte dieß während einer anderen Jahreszeit der Fall sein.

Auch der Genuß schöner Abende und einer langen Dämmerung geht hier ziemlich verloren; mit dem Untergang der Sonne eilt Alles nach Hause, da Finsterniß und Feuchtigkeit schnell darauf eintreten.

Die Sonne geht im hohen Sommer gegen 6 3/4 Uhr, während der übrigen Zeiten um 6 Uhr unter; die Finsterniß stellt sich 20 — 30 Minuten darnach ein.

Eine weitere Unannehmlichkeit sind die Muskitos, Ameisen, Baraten, Sandflöhe u. s. w. Viele Nächte verbrachte ich sitzend, gepeinigt und gequält von den Stichen der Insekten. Kaum ist man im Stande die Lebensmittel vor den

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[50/0057] hatte ich meine Genesung zu verdanken. — Ich schrieb meine Krankheit allein der ungewohnten feuchten Luft zu. Die angenehmste Jahreszeit soll der Winter (von Juni bis Oktober) sein, der bei einer Wärme von 14 bis 18 Grad meist trocken und heiter ist. Diese Zeit benützt man auch vorzüglich zum Reisen. Während des Sommers soll es an heftigen Gewittern nicht fehlen; ich erlebte während meines Aufenthaltes in Brasilien nur drei wahrhaft bedeutende, von welchen jedes nach 1 1/2 Stunden ausgewüthet hatte. Die Blitze waren fast unausgesetzt und verbreiteten sich gleich einem Feuermeere über den größten Theil des Horizontes; dagegen war der Donner nicht sehr bedeutend. Reine, wolkenlose Tage (vom 16. Sept. bis 9. Dez.) waren so selten, daß ich sie wirklich hätte zählen können, und ich begreife es nicht, wie so mancher Reisende von dem ewig schönen, lachenden, blauen Himmel Brasiliens erzählen kann, — es müßte dieß während einer anderen Jahreszeit der Fall sein. Auch der Genuß schöner Abende und einer langen Dämmerung geht hier ziemlich verloren; mit dem Untergang der Sonne eilt Alles nach Hause, da Finsterniß und Feuchtigkeit schnell darauf eintreten. Die Sonne geht im hohen Sommer gegen 6 3/4 Uhr, während der übrigen Zeiten um 6 Uhr unter; die Finsterniß stellt sich 20 — 30 Minuten darnach ein. Eine weitere Unannehmlichkeit sind die Muskitos, Ameisen, Baraten, Sandflöhe u. s. w. Viele Nächte verbrachte ich sitzend, gepeinigt und gequält von den Stichen der Insekten. Kaum ist man im Stande die Lebensmittel vor den

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt01_1850/57>, abgerufen am 23.11.2024.