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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850.

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nur Geschmack an korpulenten Damen finden. -- Unter dem gemeinen Volke sah ich keine derartige Schönheit.

Die beiden Frauen waren eben nicht sehr decent gekleidet. Große Stücke Musselin von blauer und weißer Farbe, mit Gold gestickt und mit handbreiten Goldtressen besetzt, hüllten den Körper sammt dem Kopfe ein. Allein dies zarte Gewebe *) war zu ätherisch und man konnte alle Umrisse des Körpers darunter sehen. Auch fiel der Musselin, wenn sie einen Arm bewegten, so weit auseinander, daß nicht nur der Arm, sondern auch ein Theil der Brust und des Körpers entblößt wurde. Mehr Sorge trugen sie für die Bedeckung des Haares; ihr erstes Bestreben war, stets den Musselin wieder über den Kopf zu ziehen. So lange sie Mädchen sind, dürfen sie ohne Kopfbedeckung gehen.

Sie waren mit Gold, Perlen und Edelsteinen so reich überladen, daß sie wahrlich wie Lastthiere zu tragen hatten. Große Perlen, gemischt mit durchbohrten Edelsteinen, deckten Hals und Brust, dazwischen hingen schwere Goldketten und eingefaßte Goldmünzen. Die Ohren, ganz durchstochen, (ich zählte an einer Ohrkante und dem Ohrläppchen 12 Löcher) waren von ähnlichem Schmucke so sehr bedeckt, daß man sie selbst gar nicht herausfinden konnte, -- man sah nur Gold, Perlen und Edelsteine. An jedem Arme waren acht bis zehn kostbare, schwere Armbänder angebracht, darunter das Hauptstück vier Zoll breit, von massivem Golde mit 6 Reihen kleiner

*) Der feinste und kostbarste Musselin wird in der Provinz Dacca erzeugt; die Elle kostet 2 auch 2 1/2 Rupien.

nur Geschmack an korpulenten Damen finden. — Unter dem gemeinen Volke sah ich keine derartige Schönheit.

Die beiden Frauen waren eben nicht sehr decent gekleidet. Große Stücke Musselin von blauer und weißer Farbe, mit Gold gestickt und mit handbreiten Goldtressen besetzt, hüllten den Körper sammt dem Kopfe ein. Allein dies zarte Gewebe *) war zu ätherisch und man konnte alle Umrisse des Körpers darunter sehen. Auch fiel der Musselin, wenn sie einen Arm bewegten, so weit auseinander, daß nicht nur der Arm, sondern auch ein Theil der Brust und des Körpers entblößt wurde. Mehr Sorge trugen sie für die Bedeckung des Haares; ihr erstes Bestreben war, stets den Musselin wieder über den Kopf zu ziehen. So lange sie Mädchen sind, dürfen sie ohne Kopfbedeckung gehen.

Sie waren mit Gold, Perlen und Edelsteinen so reich überladen, daß sie wahrlich wie Lastthiere zu tragen hatten. Große Perlen, gemischt mit durchbohrten Edelsteinen, deckten Hals und Brust, dazwischen hingen schwere Goldketten und eingefaßte Goldmünzen. Die Ohren, ganz durchstochen, (ich zählte an einer Ohrkante und dem Ohrläppchen 12 Löcher) waren von ähnlichem Schmucke so sehr bedeckt, daß man sie selbst gar nicht herausfinden konnte, — man sah nur Gold, Perlen und Edelsteine. An jedem Arme waren acht bis zehn kostbare, schwere Armbänder angebracht, darunter das Hauptstück vier Zoll breit, von massivem Golde mit 6 Reihen kleiner

*) Der feinste und kostbarste Musselin wird in der Provinz Dacca erzeugt; die Elle kostet 2 auch 2 1/2 Rupien.
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[136/0143] nur Geschmack an korpulenten Damen finden. — Unter dem gemeinen Volke sah ich keine derartige Schönheit. Die beiden Frauen waren eben nicht sehr decent gekleidet. Große Stücke Musselin von blauer und weißer Farbe, mit Gold gestickt und mit handbreiten Goldtressen besetzt, hüllten den Körper sammt dem Kopfe ein. Allein dies zarte Gewebe *) war zu ätherisch und man konnte alle Umrisse des Körpers darunter sehen. Auch fiel der Musselin, wenn sie einen Arm bewegten, so weit auseinander, daß nicht nur der Arm, sondern auch ein Theil der Brust und des Körpers entblößt wurde. Mehr Sorge trugen sie für die Bedeckung des Haares; ihr erstes Bestreben war, stets den Musselin wieder über den Kopf zu ziehen. So lange sie Mädchen sind, dürfen sie ohne Kopfbedeckung gehen. Sie waren mit Gold, Perlen und Edelsteinen so reich überladen, daß sie wahrlich wie Lastthiere zu tragen hatten. Große Perlen, gemischt mit durchbohrten Edelsteinen, deckten Hals und Brust, dazwischen hingen schwere Goldketten und eingefaßte Goldmünzen. Die Ohren, ganz durchstochen, (ich zählte an einer Ohrkante und dem Ohrläppchen 12 Löcher) waren von ähnlichem Schmucke so sehr bedeckt, daß man sie selbst gar nicht herausfinden konnte, — man sah nur Gold, Perlen und Edelsteine. An jedem Arme waren acht bis zehn kostbare, schwere Armbänder angebracht, darunter das Hauptstück vier Zoll breit, von massivem Golde mit 6 Reihen kleiner *) Der feinste und kostbarste Musselin wird in der Provinz Dacca erzeugt; die Elle kostet 2 auch 2 1/2 Rupien.

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt02_1850/143>, abgerufen am 24.11.2024.