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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850.

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Sinnbilder und Blumen und streuten Reis- und andere Getreide-Körner darüber aus.

Nahe am Tempel Visvishas befinden sich die heiligsten Stellen der Stadt, der sogenannte "heilige Brunnen", und die "Mankarnika," ein großes Wasserbecken. Von ersterem erzählt man folgendes:

Als die Engländer Benares erobert hatten, pflanzten sie vor dem Eingange eines Tempels eine Kanone auf, um den Gott Mahadeo zu zerstören. Die Brahminen, darüber ganz entrüstet, suchten das Volk aufzuwiegeln, das auch wirklich in zahlreichen Haufen zu dem Tempel eilte. Die Engländer, um jeden Streit zu verhüten, sagten zu dem Volke: "Wenn euer Gott stärker ist als der Christen Gott, so wird ihm die Kugel nichts anhaben; im andern Falle aber wird er zerschmettert niederstürzen." -- Natürlich hatte letzteres statt. Die Brahminen gaben aber ihre Sache nicht verloren und erklärten, daß sie gesehen hätten, wie vor dem Schusse der Geist ihres Gottes das Steinbild verlassen und sich in den nahen Brunnen gestürzt habe. -- Von dieser Zeit an wird der Brunnen als heilig betrachtet.

Die Mankarnika ist ein tiefes, mit Steinen ausgelegtes Wasserbecken von vielleicht sechzig Fuß Breite und Länge; breite Treppen führen von den vier Seiten zum Wasser. Man erzählt hier eine ähnliche Geschichte von dem Gotte Schiwa. Beide Götter, der eine hier wie der andere in dem Brunnen, halten sich noch heutigen Tages da auf. Jeder Pilger, der Benares besucht, muß sich bei seiner Ankunft in diesem heiligen Teiche baden und dafür eine kleine Gabe entrichten. Zum Empfange

Sinnbilder und Blumen und streuten Reis- und andere Getreide-Körner darüber aus.

Nahe am Tempel Visvishas befinden sich die heiligsten Stellen der Stadt, der sogenannte „heilige Brunnen“, und die „Mankarnika,“ ein großes Wasserbecken. Von ersterem erzählt man folgendes:

Als die Engländer Benares erobert hatten, pflanzten sie vor dem Eingange eines Tempels eine Kanone auf, um den Gott Mahadeo zu zerstören. Die Brahminen, darüber ganz entrüstet, suchten das Volk aufzuwiegeln, das auch wirklich in zahlreichen Haufen zu dem Tempel eilte. Die Engländer, um jeden Streit zu verhüten, sagten zu dem Volke: „Wenn euer Gott stärker ist als der Christen Gott, so wird ihm die Kugel nichts anhaben; im andern Falle aber wird er zerschmettert niederstürzen.“ — Natürlich hatte letzteres statt. Die Brahminen gaben aber ihre Sache nicht verloren und erklärten, daß sie gesehen hätten, wie vor dem Schusse der Geist ihres Gottes das Steinbild verlassen und sich in den nahen Brunnen gestürzt habe. — Von dieser Zeit an wird der Brunnen als heilig betrachtet.

Die Mankarnika ist ein tiefes, mit Steinen ausgelegtes Wasserbecken von vielleicht sechzig Fuß Breite und Länge; breite Treppen führen von den vier Seiten zum Wasser. Man erzählt hier eine ähnliche Geschichte von dem Gotte Schiwa. Beide Götter, der eine hier wie der andere in dem Brunnen, halten sich noch heutigen Tages da auf. Jeder Pilger, der Benares besucht, muß sich bei seiner Ankunft in diesem heiligen Teiche baden und dafür eine kleine Gabe entrichten. Zum Empfange

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[171/0178] Sinnbilder und Blumen und streuten Reis- und andere Getreide-Körner darüber aus. Nahe am Tempel Visvishas befinden sich die heiligsten Stellen der Stadt, der sogenannte „heilige Brunnen“, und die „Mankarnika,“ ein großes Wasserbecken. Von ersterem erzählt man folgendes: Als die Engländer Benares erobert hatten, pflanzten sie vor dem Eingange eines Tempels eine Kanone auf, um den Gott Mahadeo zu zerstören. Die Brahminen, darüber ganz entrüstet, suchten das Volk aufzuwiegeln, das auch wirklich in zahlreichen Haufen zu dem Tempel eilte. Die Engländer, um jeden Streit zu verhüten, sagten zu dem Volke: „Wenn euer Gott stärker ist als der Christen Gott, so wird ihm die Kugel nichts anhaben; im andern Falle aber wird er zerschmettert niederstürzen.“ — Natürlich hatte letzteres statt. Die Brahminen gaben aber ihre Sache nicht verloren und erklärten, daß sie gesehen hätten, wie vor dem Schusse der Geist ihres Gottes das Steinbild verlassen und sich in den nahen Brunnen gestürzt habe. — Von dieser Zeit an wird der Brunnen als heilig betrachtet. Die Mankarnika ist ein tiefes, mit Steinen ausgelegtes Wasserbecken von vielleicht sechzig Fuß Breite und Länge; breite Treppen führen von den vier Seiten zum Wasser. Man erzählt hier eine ähnliche Geschichte von dem Gotte Schiwa. Beide Götter, der eine hier wie der andere in dem Brunnen, halten sich noch heutigen Tages da auf. Jeder Pilger, der Benares besucht, muß sich bei seiner Ankunft in diesem heiligen Teiche baden und dafür eine kleine Gabe entrichten. Zum Empfange

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt02_1850/178>, abgerufen am 21.11.2024.