Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850.sollen sich der geringsten Achtung des Volkes zu erfreuen haben. Unser zweiter Ausflug galt der Halfway-Pagode, von den Engländern so genannt, weil sie auf dem halben Wege von Canton nach Whampoa liegt. Wir fuhren auf dem Perlflusse dahin. Die Pagode steht auf einem kleinen Erdhügel, nahe an einem Dorfe, inmitten ungeheurer Reisfelder; sie hat neun Stockwerke und eine Höhe von 170 Fuß. Ihr Umfang ist nicht sehr bedeutend und bis zur Spitze hinauf ziemlich gleich, so daß sie dadurch das Ansehen eines Thurmes bekömmt. Diese Pagode gehörte, wie man mir sagte, zu einer der berühmteren in China. Nun ist sie aber schon lange nicht mehr im Gebrauche. Der innere Raum war ganz leer; man sah weder Statuen noch andere Ausschmückungen, und keine Zwischendecke hinderte den Blick, sich bis an die Spitze des Gebäudes zu verlieren. Von außen umgeben schmale Gänge ohne Geländer jedes Stockwerk, und schroffe, schwer zu ersteigende Treppen führen hinan. Einen sehr schönen Effekt machen diese vorspringenden Gänge, da sie von farbigen Ziegeln kunstvoll zusammengesetzt und mit bunten Thonplatten eingelegt sind. Die Spitzen der Ziegel, schief nach Außen gekehrt, liegen reihenweise übereinander, so daß jede Spitze bei vier Zoll über die andere ragt. Von Ferne gesehen gleicht dies einer halb durchbrochenen Arbeit, und durch die schönen Farben und die Feinheit der Thonplatten kann man sich leicht verführen lassen, die ganze Masse für Porzellan zu halten. Während wir die Pagode untersuchten, hatte sich die Dorfgemeinde um uns versammelt, und da sich die sollen sich der geringsten Achtung des Volkes zu erfreuen haben. Unser zweiter Ausflug galt der Halfway-Pagode, von den Engländern so genannt, weil sie auf dem halben Wege von Canton nach Whampoa liegt. Wir fuhren auf dem Perlflusse dahin. Die Pagode steht auf einem kleinen Erdhügel, nahe an einem Dorfe, inmitten ungeheurer Reisfelder; sie hat neun Stockwerke und eine Höhe von 170 Fuß. Ihr Umfang ist nicht sehr bedeutend und bis zur Spitze hinauf ziemlich gleich, so daß sie dadurch das Ansehen eines Thurmes bekömmt. Diese Pagode gehörte, wie man mir sagte, zu einer der berühmteren in China. Nun ist sie aber schon lange nicht mehr im Gebrauche. Der innere Raum war ganz leer; man sah weder Statuen noch andere Ausschmückungen, und keine Zwischendecke hinderte den Blick, sich bis an die Spitze des Gebäudes zu verlieren. Von außen umgeben schmale Gänge ohne Geländer jedes Stockwerk, und schroffe, schwer zu ersteigende Treppen führen hinan. Einen sehr schönen Effekt machen diese vorspringenden Gänge, da sie von farbigen Ziegeln kunstvoll zusammengesetzt und mit bunten Thonplatten eingelegt sind. Die Spitzen der Ziegel, schief nach Außen gekehrt, liegen reihenweise übereinander, so daß jede Spitze bei vier Zoll über die andere ragt. Von Ferne gesehen gleicht dies einer halb durchbrochenen Arbeit, und durch die schönen Farben und die Feinheit der Thonplatten kann man sich leicht verführen lassen, die ganze Masse für Porzellan zu halten. Während wir die Pagode untersuchten, hatte sich die Dorfgemeinde um uns versammelt, und da sich die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0045" n="38"/> sollen sich der geringsten Achtung des Volkes zu erfreuen haben.</p> <p>Unser zweiter Ausflug galt der Halfway-Pagode, von den Engländern so genannt, weil sie auf dem halben Wege von Canton nach Whampoa liegt. Wir fuhren auf dem Perlflusse dahin. Die Pagode steht auf einem kleinen Erdhügel, nahe an einem Dorfe, inmitten ungeheurer Reisfelder; sie hat neun Stockwerke und eine Höhe von 170 Fuß. Ihr Umfang ist nicht sehr bedeutend und bis zur Spitze hinauf ziemlich gleich, so daß sie dadurch das Ansehen eines Thurmes bekömmt. Diese Pagode gehörte, wie man mir sagte, zu einer der berühmteren in China. Nun ist sie aber schon lange nicht mehr im Gebrauche. Der innere Raum war ganz leer; man sah weder Statuen noch andere Ausschmückungen, und keine Zwischendecke hinderte den Blick, sich bis an die Spitze des Gebäudes zu verlieren. Von außen umgeben schmale Gänge ohne Geländer jedes Stockwerk, und schroffe, schwer zu ersteigende Treppen führen hinan. Einen sehr schönen Effekt machen diese vorspringenden Gänge, da sie von farbigen Ziegeln kunstvoll zusammengesetzt und mit bunten Thonplatten eingelegt sind. Die Spitzen der Ziegel, schief nach Außen gekehrt, liegen reihenweise übereinander, so daß jede Spitze bei vier Zoll über die andere ragt. Von Ferne gesehen gleicht dies einer halb durchbrochenen Arbeit, und durch die schönen Farben und die Feinheit der Thonplatten kann man sich leicht verführen lassen, die ganze Masse für Porzellan zu halten.</p> <p>Während wir die Pagode untersuchten, hatte sich die Dorfgemeinde um uns versammelt, und da sich die </p> </div> </body> </text> </TEI> [38/0045]
sollen sich der geringsten Achtung des Volkes zu erfreuen haben.
Unser zweiter Ausflug galt der Halfway-Pagode, von den Engländern so genannt, weil sie auf dem halben Wege von Canton nach Whampoa liegt. Wir fuhren auf dem Perlflusse dahin. Die Pagode steht auf einem kleinen Erdhügel, nahe an einem Dorfe, inmitten ungeheurer Reisfelder; sie hat neun Stockwerke und eine Höhe von 170 Fuß. Ihr Umfang ist nicht sehr bedeutend und bis zur Spitze hinauf ziemlich gleich, so daß sie dadurch das Ansehen eines Thurmes bekömmt. Diese Pagode gehörte, wie man mir sagte, zu einer der berühmteren in China. Nun ist sie aber schon lange nicht mehr im Gebrauche. Der innere Raum war ganz leer; man sah weder Statuen noch andere Ausschmückungen, und keine Zwischendecke hinderte den Blick, sich bis an die Spitze des Gebäudes zu verlieren. Von außen umgeben schmale Gänge ohne Geländer jedes Stockwerk, und schroffe, schwer zu ersteigende Treppen führen hinan. Einen sehr schönen Effekt machen diese vorspringenden Gänge, da sie von farbigen Ziegeln kunstvoll zusammengesetzt und mit bunten Thonplatten eingelegt sind. Die Spitzen der Ziegel, schief nach Außen gekehrt, liegen reihenweise übereinander, so daß jede Spitze bei vier Zoll über die andere ragt. Von Ferne gesehen gleicht dies einer halb durchbrochenen Arbeit, und durch die schönen Farben und die Feinheit der Thonplatten kann man sich leicht verführen lassen, die ganze Masse für Porzellan zu halten.
Während wir die Pagode untersuchten, hatte sich die Dorfgemeinde um uns versammelt, und da sich die
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