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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850.

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kostet der Pikul sechs Dollars, vom schwarzen dagegen nur drei Dollars.

Die Gambirstaude wird höchstens acht Fuß hoch; man benützt von ihr nur die Blätter, die abgestreift und in großen Kesseln ausgekocht werden. Der dicke Saft kömmt in hölzerne, breite Gefäße, wird an der Sonne getrocknet, dann in drei Zoll lange Stückchen geschnitten und verpackt. Der Gambir ist ziemlich wichtig für die Gerber und wird daher auch häufig nach Europa ausgeführt. Gambir- und Pfefferpflanzen stehen immer beisamen, da die letzteren mit den ausgekochten Gambirblättern gedüngt werden.

Obwohl die Pflanzungen, wie überhaupt alle Arbeiten auf Singapore, durch freie Menschen besorgt werden, versicherte man mir doch, daß sie billiger kämen als durch Sclaven. Der Arbeitslohn ist über alle Maßen gering: ein gemeiner Arbeiter erhält monatlich drei Dollars, weder Kost noch Wohnung, und dennoch können die Leute dabei bestehen und sogar eine Familie erhalten. -- Die Wohnung, Laubhütten, bauen sie sich selbst, die Nahrung besteht aus kleinen Fischen, Knollengewächsen und etwas Gemüse, und die Kleidung macht ihnen ebenfalls keine starke Auslage, denn entfernter von der Stadt, wo sich all die Plantagen befinden, gehen die Kinder ganz nackt, die Männer tragen außer einem handbreiten Schürzchen, das zwischen die Beine gezogen ist, auch weiter keine Kleidungsstücke, und nur die Weiber sind anständig bedeckt.

Diese Plantagen, bei welchen wir gegen zehn Uhr angekommen waren, wurden von Chinesen bearbeitet. Sie hatten neben ihren Laubhütten ein kleines Tempelchen von

kostet der Pikul sechs Dollars, vom schwarzen dagegen nur drei Dollars.

Die Gambirstaude wird höchstens acht Fuß hoch; man benützt von ihr nur die Blätter, die abgestreift und in großen Kesseln ausgekocht werden. Der dicke Saft kömmt in hölzerne, breite Gefäße, wird an der Sonne getrocknet, dann in drei Zoll lange Stückchen geschnitten und verpackt. Der Gambir ist ziemlich wichtig für die Gerber und wird daher auch häufig nach Europa ausgeführt. Gambir- und Pfefferpflanzen stehen immer beisamen, da die letzteren mit den ausgekochten Gambirblättern gedüngt werden.

Obwohl die Pflanzungen, wie überhaupt alle Arbeiten auf Singapore, durch freie Menschen besorgt werden, versicherte man mir doch, daß sie billiger kämen als durch Sclaven. Der Arbeitslohn ist über alle Maßen gering: ein gemeiner Arbeiter erhält monatlich drei Dollars, weder Kost noch Wohnung, und dennoch können die Leute dabei bestehen und sogar eine Familie erhalten. — Die Wohnung, Laubhütten, bauen sie sich selbst, die Nahrung besteht aus kleinen Fischen, Knollengewächsen und etwas Gemüse, und die Kleidung macht ihnen ebenfalls keine starke Auslage, denn entfernter von der Stadt, wo sich all die Plantagen befinden, gehen die Kinder ganz nackt, die Männer tragen außer einem handbreiten Schürzchen, das zwischen die Beine gezogen ist, auch weiter keine Kleidungsstücke, und nur die Weiber sind anständig bedeckt.

Diese Plantagen, bei welchen wir gegen zehn Uhr angekommen waren, wurden von Chinesen bearbeitet. Sie hatten neben ihren Laubhütten ein kleines Tempelchen von

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[77/0084] kostet der Pikul sechs Dollars, vom schwarzen dagegen nur drei Dollars. Die Gambirstaude wird höchstens acht Fuß hoch; man benützt von ihr nur die Blätter, die abgestreift und in großen Kesseln ausgekocht werden. Der dicke Saft kömmt in hölzerne, breite Gefäße, wird an der Sonne getrocknet, dann in drei Zoll lange Stückchen geschnitten und verpackt. Der Gambir ist ziemlich wichtig für die Gerber und wird daher auch häufig nach Europa ausgeführt. Gambir- und Pfefferpflanzen stehen immer beisamen, da die letzteren mit den ausgekochten Gambirblättern gedüngt werden. Obwohl die Pflanzungen, wie überhaupt alle Arbeiten auf Singapore, durch freie Menschen besorgt werden, versicherte man mir doch, daß sie billiger kämen als durch Sclaven. Der Arbeitslohn ist über alle Maßen gering: ein gemeiner Arbeiter erhält monatlich drei Dollars, weder Kost noch Wohnung, und dennoch können die Leute dabei bestehen und sogar eine Familie erhalten. — Die Wohnung, Laubhütten, bauen sie sich selbst, die Nahrung besteht aus kleinen Fischen, Knollengewächsen und etwas Gemüse, und die Kleidung macht ihnen ebenfalls keine starke Auslage, denn entfernter von der Stadt, wo sich all die Plantagen befinden, gehen die Kinder ganz nackt, die Männer tragen außer einem handbreiten Schürzchen, das zwischen die Beine gezogen ist, auch weiter keine Kleidungsstücke, und nur die Weiber sind anständig bedeckt. Diese Plantagen, bei welchen wir gegen zehn Uhr angekommen waren, wurden von Chinesen bearbeitet. Sie hatten neben ihren Laubhütten ein kleines Tempelchen von

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt02_1850/84>, abgerufen am 21.11.2024.