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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850.

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aber wenigstens ging es vörwärts, während man in Brasiliens Urwäldern an solch ein Unternehmen gar nicht hätte denken können. Wohl waren auch hier Schlingpflanzen und Orchidäen, aber bei weiten nicht in solcher Menge, wie in Brasilien, und auch die Bäume standen hier weniger dicht beisammen als dort. Von letzteren sahen wir mitunter wahre Prachtexemplare, die zu einer Höhe von mehr denn hundert Fuß emporstiegen. Mich interessirten am meisten die Ebenholz- und Kolim-Bäume. Erstere haben zweierlei Holzgattungen. Eine bräunlich gelbe Schichte umgibt den Kernstamm, der viel härter ist, und eine schwärzliche Farbe hat. Dieser liefert das eigentliche Ebenholz.

Der Kolimbaum verbreitet einen außerordentlich starken Geruch von Knoblauch, durch welchen er sich schon von einiger Entfernung bemerkbar macht. Die Frucht schmeckt ebenfalls ganz nach Knoblauch und wird vom Volke häufig genossen; dem Europäer ist ihr Geruch und Geschmack zu stark. Ich berührte nur ein Stück frischer Baumrinde, und noch am folgenden Morgen roch meine Hand darnach.

Mehrere Stunden trieben wir uns im Walde umher, ohne auf das gehoffte Wild zu stoßen. Einmal wollte man schon das Lager entdeckt haben; aber man sah hernach, daß man sich getäuscht hatte. Eben so behauptete einer der Herren, das Gebrumme eines Bären gehört zu haben; es mußte aber sehr leise gewesen sein, denn außer ihm hörte es niemand, obwohl wir uns immer nahe zusammenhielten.

Wir kehrten nach Hause zurück, zwar ohne weiteres


aber wenigstens ging es vörwärts, während man in Brasiliens Urwäldern an solch ein Unternehmen gar nicht hätte denken können. Wohl waren auch hier Schlingpflanzen und Orchidäen, aber bei weiten nicht in solcher Menge, wie in Brasilien, und auch die Bäume standen hier weniger dicht beisammen als dort. Von letzteren sahen wir mitunter wahre Prachtexemplare, die zu einer Höhe von mehr denn hundert Fuß emporstiegen. Mich interessirten am meisten die Ebenholz- und Kolim-Bäume. Erstere haben zweierlei Holzgattungen. Eine bräunlich gelbe Schichte umgibt den Kernstamm, der viel härter ist, und eine schwärzliche Farbe hat. Dieser liefert das eigentliche Ebenholz.

Der Kolimbaum verbreitet einen außerordentlich starken Geruch von Knoblauch, durch welchen er sich schon von einiger Entfernung bemerkbar macht. Die Frucht schmeckt ebenfalls ganz nach Knoblauch und wird vom Volke häufig genossen; dem Europäer ist ihr Geruch und Geschmack zu stark. Ich berührte nur ein Stück frischer Baumrinde, und noch am folgenden Morgen roch meine Hand darnach.

Mehrere Stunden trieben wir uns im Walde umher, ohne auf das gehoffte Wild zu stoßen. Einmal wollte man schon das Lager entdeckt haben; aber man sah hernach, daß man sich getäuscht hatte. Eben so behauptete einer der Herren, das Gebrumme eines Bären gehört zu haben; es mußte aber sehr leise gewesen sein, denn außer ihm hörte es niemand, obwohl wir uns immer nahe zusammenhielten.

Wir kehrten nach Hause zurück, zwar ohne weiteres

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aber wenigstens ging es vörwärts, während man in Brasiliens Urwäldern an solch ein Unternehmen gar nicht hätte denken können. Wohl waren auch hier Schlingpflanzen und Orchidäen, aber bei weiten nicht in solcher Menge, wie in Brasilien, und auch die Bäume standen hier weniger dicht beisammen als dort. Von letzteren sahen wir mitunter wahre Prachtexemplare, die zu einer Höhe von mehr denn hundert Fuß emporstiegen. Mich interessirten am meisten die Ebenholz- und Kolim-Bäume. Erstere haben zweierlei Holzgattungen. Eine bräunlich gelbe Schichte umgibt den Kernstamm, der viel härter ist, und eine schwärzliche Farbe hat. Dieser liefert das eigentliche Ebenholz.</p>
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[79/0086] aber wenigstens ging es vörwärts, während man in Brasiliens Urwäldern an solch ein Unternehmen gar nicht hätte denken können. Wohl waren auch hier Schlingpflanzen und Orchidäen, aber bei weiten nicht in solcher Menge, wie in Brasilien, und auch die Bäume standen hier weniger dicht beisammen als dort. Von letzteren sahen wir mitunter wahre Prachtexemplare, die zu einer Höhe von mehr denn hundert Fuß emporstiegen. Mich interessirten am meisten die Ebenholz- und Kolim-Bäume. Erstere haben zweierlei Holzgattungen. Eine bräunlich gelbe Schichte umgibt den Kernstamm, der viel härter ist, und eine schwärzliche Farbe hat. Dieser liefert das eigentliche Ebenholz. Der Kolimbaum verbreitet einen außerordentlich starken Geruch von Knoblauch, durch welchen er sich schon von einiger Entfernung bemerkbar macht. Die Frucht schmeckt ebenfalls ganz nach Knoblauch und wird vom Volke häufig genossen; dem Europäer ist ihr Geruch und Geschmack zu stark. Ich berührte nur ein Stück frischer Baumrinde, und noch am folgenden Morgen roch meine Hand darnach. Mehrere Stunden trieben wir uns im Walde umher, ohne auf das gehoffte Wild zu stoßen. Einmal wollte man schon das Lager entdeckt haben; aber man sah hernach, daß man sich getäuscht hatte. Eben so behauptete einer der Herren, das Gebrumme eines Bären gehört zu haben; es mußte aber sehr leise gewesen sein, denn außer ihm hörte es niemand, obwohl wir uns immer nahe zusammenhielten. Wir kehrten nach Hause zurück, zwar ohne weiteres

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt02_1850/86>, abgerufen am 21.11.2024.