Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850.roch auf unserm Schiffe wie zuvor nur nach Theer, Steinkohlen, Dampf und Oel. Gegen neun Uhr Nachts befanden wir uns vor dem Hafen Pointe de Galle. Da die Einfahrt höchst gefährlich ist, blieben wir die Nacht ruhig davor liegen. Am folgenden Morgen kamen zwei Lootsen, die uns glücklich in dem schmalen Raum des tiefen Fahrwassers nach dem Hafen brachten. Kaum an's Land gestiegen, wurden wir von Schaaren von Verkäufern umringt, die uns geschliffene Edelsteine, Perlen und Arbeiten von Schildkröte und Elfenbein zum Kaufe anboten. Der Kenner mag hier vielleicht gute Geschäfte machen können; dem Laien aber ist zu rathen, sich nicht von der Größe und dem Glanze der Edelsteine und Perlen blenden zu lassen, da die Eingebornen, wie man mir sagte, den schlauen Europäern die Kunst, bei günstigen Gelegenheiten großen Nutzen zu ziehen, bereits abgelernt haben. Die Lage von Pointe de Galle ist höchst anmuthig: im Vordergrunde erheben sich schöne Felsgruppen und im Hintergrunde schließen sich stolze Palmenwälder an das durch einige Festungswerke beschützte Städtchen. Die Häuser sind nett, niedrig und häufig von Bäumen beschattet, die in manchen der reinlichen Gassen Alleen bilden. Pointe de Galle ist der Punkt, auf welchem die Dampfschiffe von China, Bombay, Calcutta und Suez zusammen treffen. Die Reisenden, die von Calcutta, Bombay und Suez kommen, verweilen hier nur 12, höchstens 24 Stunden; dagegen müssen aber jene, die von roch auf unserm Schiffe wie zuvor nur nach Theer, Steinkohlen, Dampf und Oel. Gegen neun Uhr Nachts befanden wir uns vor dem Hafen Pointe de Galle. Da die Einfahrt höchst gefährlich ist, blieben wir die Nacht ruhig davor liegen. Am folgenden Morgen kamen zwei Lootsen, die uns glücklich in dem schmalen Raum des tiefen Fahrwassers nach dem Hafen brachten. Kaum an’s Land gestiegen, wurden wir von Schaaren von Verkäufern umringt, die uns geschliffene Edelsteine, Perlen und Arbeiten von Schildkröte und Elfenbein zum Kaufe anboten. Der Kenner mag hier vielleicht gute Geschäfte machen können; dem Laien aber ist zu rathen, sich nicht von der Größe und dem Glanze der Edelsteine und Perlen blenden zu lassen, da die Eingebornen, wie man mir sagte, den schlauen Europäern die Kunst, bei günstigen Gelegenheiten großen Nutzen zu ziehen, bereits abgelernt haben. Die Lage von Pointe de Galle ist höchst anmuthig: im Vordergrunde erheben sich schöne Felsgruppen und im Hintergrunde schließen sich stolze Palmenwälder an das durch einige Festungswerke beschützte Städtchen. Die Häuser sind nett, niedrig und häufig von Bäumen beschattet, die in manchen der reinlichen Gassen Alleen bilden. Pointe de Galle ist der Punkt, auf welchem die Dampfschiffe von China, Bombay, Calcutta und Suez zusammen treffen. Die Reisenden, die von Calcutta, Bombay und Suez kommen, verweilen hier nur 12, höchstens 24 Stunden; dagegen müssen aber jene, die von <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0098" n="91"/> roch auf unserm Schiffe wie zuvor nur nach Theer, Steinkohlen, Dampf und Oel.</p> <p>Gegen neun Uhr Nachts befanden wir uns vor dem Hafen Pointe de Galle. Da die Einfahrt höchst gefährlich ist, blieben wir die Nacht ruhig davor liegen. Am folgenden Morgen kamen zwei Lootsen, die uns glücklich in dem schmalen Raum des tiefen Fahrwassers nach dem Hafen brachten.</p> <p>Kaum an’s Land gestiegen, wurden wir von Schaaren von Verkäufern umringt, die uns geschliffene Edelsteine, Perlen und Arbeiten von Schildkröte und Elfenbein zum Kaufe anboten. Der Kenner mag hier vielleicht gute Geschäfte machen können; dem Laien aber ist zu rathen, sich nicht von der Größe und dem Glanze der Edelsteine und Perlen blenden zu lassen, da die Eingebornen, wie man mir sagte, den schlauen Europäern die Kunst, bei günstigen Gelegenheiten großen Nutzen zu ziehen, bereits abgelernt haben.</p> <p>Die Lage von Pointe de Galle ist höchst anmuthig: im Vordergrunde erheben sich schöne Felsgruppen und im Hintergrunde schließen sich stolze Palmenwälder an das durch einige Festungswerke beschützte Städtchen. Die Häuser sind nett, niedrig und häufig von Bäumen beschattet, die in manchen der reinlichen Gassen Alleen bilden.</p> <p>Pointe de Galle ist der Punkt, auf welchem die Dampfschiffe von China, Bombay, Calcutta und Suez zusammen treffen. Die Reisenden, die von Calcutta, Bombay und Suez kommen, verweilen hier nur 12, höchstens 24 Stunden; dagegen müssen aber jene, die von </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [91/0098]
roch auf unserm Schiffe wie zuvor nur nach Theer, Steinkohlen, Dampf und Oel.
Gegen neun Uhr Nachts befanden wir uns vor dem Hafen Pointe de Galle. Da die Einfahrt höchst gefährlich ist, blieben wir die Nacht ruhig davor liegen. Am folgenden Morgen kamen zwei Lootsen, die uns glücklich in dem schmalen Raum des tiefen Fahrwassers nach dem Hafen brachten.
Kaum an’s Land gestiegen, wurden wir von Schaaren von Verkäufern umringt, die uns geschliffene Edelsteine, Perlen und Arbeiten von Schildkröte und Elfenbein zum Kaufe anboten. Der Kenner mag hier vielleicht gute Geschäfte machen können; dem Laien aber ist zu rathen, sich nicht von der Größe und dem Glanze der Edelsteine und Perlen blenden zu lassen, da die Eingebornen, wie man mir sagte, den schlauen Europäern die Kunst, bei günstigen Gelegenheiten großen Nutzen zu ziehen, bereits abgelernt haben.
Die Lage von Pointe de Galle ist höchst anmuthig: im Vordergrunde erheben sich schöne Felsgruppen und im Hintergrunde schließen sich stolze Palmenwälder an das durch einige Festungswerke beschützte Städtchen. Die Häuser sind nett, niedrig und häufig von Bäumen beschattet, die in manchen der reinlichen Gassen Alleen bilden.
Pointe de Galle ist der Punkt, auf welchem die Dampfschiffe von China, Bombay, Calcutta und Suez zusammen treffen. Die Reisenden, die von Calcutta, Bombay und Suez kommen, verweilen hier nur 12, höchstens 24 Stunden; dagegen müssen aber jene, die von
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