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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850.

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des Berges endigt in schönen Felspartien, zwischen welchen einige kleine Obelisken und Monumente stehen, die zum alten Friedhofe gehören. Die Umgebung ist eine Steppe voll künstlicher Erdhügel, die Tumuli (Gräber) aus längst vergangenen Zeiten, decken. Außer dem Mithridates sieht man keinen Hügel oder Berg.

Die Stadt Kertsch liegt zum Theil auf dem Platze, an welchem einst Pantikapäum*) stand. Sie wird jetzt zur Statthalterschaft Taurien gezählt, ist befestigt, hat einen sichern Hafen und einen ziemlich bedeutenden Handel. Die Bevölkerung beträgt an 12,000 Seelen. Die Stadt besitzt viele schöne Häuser, die größtentheils aus der neuesten Zeit stammen, die Straßen sind breit und mit erhöhten Trottoirs für Fußgänger versehen. Auf den zwei Plätzen, dem alten und neuen geht es Sonn- und Feiertags sehr lebhaft zu: es wird da nämlich Markt von allen möglichen Artikeln, besonders aber von Lebensmitteln gehalten. Auffallend war mir die außerordentliche Rohheit und Grobheit des gemeinen Volkes, -- ich hörte von allen Seiten nur schimpfen, schreien und fluchen. Zu meinem Erstaunen sah ich hier vor mehrere Lastwagen Dromedare gespannt.

Auf den 500 Fuß hohen Mithridates, den einzigen

*) In Pantikapäum lebte Mithridates der Große; der Hügel bei Kertsch heißt bis heute noch "der Stuhl Mithridates." Bei den Nachgrabungen auf demselben, die seit dem Jahre 1832 statt haben, fand man viele Denkmähler, als Aschenkrüge, Opfergeräthe, griechische Inschriften, schöne Figuren und Gruppen.

des Berges endigt in schönen Felspartien, zwischen welchen einige kleine Obelisken und Monumente stehen, die zum alten Friedhofe gehören. Die Umgebung ist eine Steppe voll künstlicher Erdhügel, die Tumuli (Gräber) aus längst vergangenen Zeiten, decken. Außer dem Mithridates sieht man keinen Hügel oder Berg.

Die Stadt Kertsch liegt zum Theil auf dem Platze, an welchem einst Pantikapäum*) stand. Sie wird jetzt zur Statthalterschaft Taurien gezählt, ist befestigt, hat einen sichern Hafen und einen ziemlich bedeutenden Handel. Die Bevölkerung beträgt an 12,000 Seelen. Die Stadt besitzt viele schöne Häuser, die größtentheils aus der neuesten Zeit stammen, die Straßen sind breit und mit erhöhten Trottoirs für Fußgänger versehen. Auf den zwei Plätzen, dem alten und neuen geht es Sonn- und Feiertags sehr lebhaft zu: es wird da nämlich Markt von allen möglichen Artikeln, besonders aber von Lebensmitteln gehalten. Auffallend war mir die außerordentliche Rohheit und Grobheit des gemeinen Volkes, — ich hörte von allen Seiten nur schimpfen, schreien und fluchen. Zu meinem Erstaunen sah ich hier vor mehrere Lastwagen Dromedare gespannt.

Auf den 500 Fuß hohen Mithridates, den einzigen

*) In Pantikapäum lebte Mithridates der Große; der Hügel bei Kertsch heißt bis heute noch „der Stuhl Mithridates.“ Bei den Nachgrabungen auf demselben, die seit dem Jahre 1832 statt haben, fand man viele Denkmähler, als Aschenkrüge, Opfergeräthe, griechische Inschriften, schöne Figuren und Gruppen.
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[287/0295] des Berges endigt in schönen Felspartien, zwischen welchen einige kleine Obelisken und Monumente stehen, die zum alten Friedhofe gehören. Die Umgebung ist eine Steppe voll künstlicher Erdhügel, die Tumuli (Gräber) aus längst vergangenen Zeiten, decken. Außer dem Mithridates sieht man keinen Hügel oder Berg. Die Stadt Kertsch liegt zum Theil auf dem Platze, an welchem einst Pantikapäum *) stand. Sie wird jetzt zur Statthalterschaft Taurien gezählt, ist befestigt, hat einen sichern Hafen und einen ziemlich bedeutenden Handel. Die Bevölkerung beträgt an 12,000 Seelen. Die Stadt besitzt viele schöne Häuser, die größtentheils aus der neuesten Zeit stammen, die Straßen sind breit und mit erhöhten Trottoirs für Fußgänger versehen. Auf den zwei Plätzen, dem alten und neuen geht es Sonn- und Feiertags sehr lebhaft zu: es wird da nämlich Markt von allen möglichen Artikeln, besonders aber von Lebensmitteln gehalten. Auffallend war mir die außerordentliche Rohheit und Grobheit des gemeinen Volkes, — ich hörte von allen Seiten nur schimpfen, schreien und fluchen. Zu meinem Erstaunen sah ich hier vor mehrere Lastwagen Dromedare gespannt. Auf den 500 Fuß hohen Mithridates, den einzigen *) In Pantikapäum lebte Mithridates der Große; der Hügel bei Kertsch heißt bis heute noch „der Stuhl Mithridates.“ Bei den Nachgrabungen auf demselben, die seit dem Jahre 1832 statt haben, fand man viele Denkmähler, als Aschenkrüge, Opfergeräthe, griechische Inschriften, schöne Figuren und Gruppen.

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850, S. 287. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt03_1850/295>, abgerufen am 22.11.2024.