Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850.indischen Werke, ja man behauptet, daß er den staunenswerthen Bauten des alten Egypten den Vorrang streitig mache. Der Kylas ist ein kegelförmiger Tempel von 120 Fuß Höhe und 600 Fuß Umfang. Zur Ausführung dieses Meisterwerkes wurde vom lebendigen Fels ein kolossaler Block gelöst und durch einen 240 Fuß langen und 100 Fuß breiten Gang getrennt. Das Innere des Tempels besteht aus einer Haupthalle (66 Fuß lang und 56 Fuß breit) und einigen Nebenhallen, welche alle mit Sculpturen und riesigen Götzenbildern besetzt sind; die wahre Pracht aber besteht in den reichen, schönen Sculpturen an den Außenseiten, in den kunstvoll gearbeiteten Arabesken und in den feinen Spitzen, Zacken und Nischen, die an dem Thurme ausgehauen sind. Der Tempel ruht auf den Rücken unzähliger Elephanten und Tiger, die neben einander in friedlicher Stellung liegen. Vor dem Hauptaufgange, zu welchem mehrere Stufen führen, stehen zwei mehr als lebensgroße Elephanten. Alles ist, wie gesagt, aus einem einzigen Felsblocke gehauen. Die Felswand, von welcher dieser Riesenblock getrennt wurde, umgibt ihn in einem Abstande von 100 Fuß auf drei Seiten und bildet kolossale, senkrecht abfallende Wände, in welche, wie zu Adjunta, mächtige Säulengänge, größere und kleinere Tempel in ein bis drei Stockwerken über einander ausgehauen sind. Der Haupttempel (ein Vichara) heißt Rameswur und übertrifft an Größe noch ein weniges den größten Vichara in Adjunta: seine Breite is 98 Fuß, seine Tiefe 102 und die Höhe bis zur Decke 24 Fuß, er wird von 48 Säulen und 22 Pilastres getragen und ist mit den herrlichsten indischen Werke, ja man behauptet, daß er den staunenswerthen Bauten des alten Egypten den Vorrang streitig mache. Der Kylas ist ein kegelförmiger Tempel von 120 Fuß Höhe und 600 Fuß Umfang. Zur Ausführung dieses Meisterwerkes wurde vom lebendigen Fels ein kolossaler Block gelöst und durch einen 240 Fuß langen und 100 Fuß breiten Gang getrennt. Das Innere des Tempels besteht aus einer Haupthalle (66 Fuß lang und 56 Fuß breit) und einigen Nebenhallen, welche alle mit Sculpturen und riesigen Götzenbildern besetzt sind; die wahre Pracht aber besteht in den reichen, schönen Sculpturen an den Außenseiten, in den kunstvoll gearbeiteten Arabesken und in den feinen Spitzen, Zacken und Nischen, die an dem Thurme ausgehauen sind. Der Tempel ruht auf den Rücken unzähliger Elephanten und Tiger, die neben einander in friedlicher Stellung liegen. Vor dem Hauptaufgange, zu welchem mehrere Stufen führen, stehen zwei mehr als lebensgroße Elephanten. Alles ist, wie gesagt, aus einem einzigen Felsblocke gehauen. Die Felswand, von welcher dieser Riesenblock getrennt wurde, umgibt ihn in einem Abstande von 100 Fuß auf drei Seiten und bildet kolossale, senkrecht abfallende Wände, in welche, wie zu Adjunta, mächtige Säulengänge, größere und kleinere Tempel in ein bis drei Stockwerken über einander ausgehauen sind. Der Haupttempel (ein Vichara) heißt Rameswur und übertrifft an Größe noch ein weniges den größten Vichara in Adjunta: seine Breite is 98 Fuß, seine Tiefe 102 und die Höhe bis zur Decke 24 Fuß, er wird von 48 Säulen und 22 Pilastres getragen und ist mit den herrlichsten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0067" n="59"/> indischen Werke, ja man behauptet, daß er den staunenswerthen Bauten des alten Egypten den Vorrang streitig mache. Der Kylas ist ein kegelförmiger Tempel von 120 Fuß Höhe und 600 Fuß Umfang. Zur Ausführung dieses Meisterwerkes wurde vom lebendigen Fels ein kolossaler Block gelöst und durch einen 240 Fuß langen und 100 Fuß breiten Gang getrennt. Das Innere des Tempels besteht aus einer Haupthalle (66 Fuß lang und 56 Fuß breit) und einigen Nebenhallen, welche alle mit Sculpturen und riesigen Götzenbildern besetzt sind; die wahre Pracht aber besteht in den reichen, schönen Sculpturen an den Außenseiten, in den kunstvoll gearbeiteten Arabesken und in den feinen Spitzen, Zacken und Nischen, die an dem Thurme ausgehauen sind. Der Tempel ruht auf den Rücken unzähliger Elephanten und Tiger, die neben einander in friedlicher Stellung liegen. Vor dem Hauptaufgange, zu welchem mehrere Stufen führen, stehen zwei mehr als lebensgroße Elephanten. Alles ist, wie gesagt, aus einem einzigen Felsblocke gehauen. Die Felswand, von welcher dieser Riesenblock getrennt wurde, umgibt ihn in einem Abstande von 100 Fuß auf drei Seiten und bildet kolossale, senkrecht abfallende Wände, in welche, wie zu <hi rendition="#aq">Adjunta</hi>, mächtige Säulengänge, größere und kleinere Tempel in ein bis drei Stockwerken über einander ausgehauen sind. Der Haupttempel (ein Vichara) heißt Rameswur und übertrifft an Größe noch ein weniges den größten Vichara in <hi rendition="#aq">Adjunta</hi>: seine Breite is 98 Fuß, seine Tiefe 102 und die Höhe bis zur Decke 24 Fuß, er wird von 48 Säulen und 22 Pilastres getragen und ist mit den herrlichsten </p> </div> </body> </text> </TEI> [59/0067]
indischen Werke, ja man behauptet, daß er den staunenswerthen Bauten des alten Egypten den Vorrang streitig mache. Der Kylas ist ein kegelförmiger Tempel von 120 Fuß Höhe und 600 Fuß Umfang. Zur Ausführung dieses Meisterwerkes wurde vom lebendigen Fels ein kolossaler Block gelöst und durch einen 240 Fuß langen und 100 Fuß breiten Gang getrennt. Das Innere des Tempels besteht aus einer Haupthalle (66 Fuß lang und 56 Fuß breit) und einigen Nebenhallen, welche alle mit Sculpturen und riesigen Götzenbildern besetzt sind; die wahre Pracht aber besteht in den reichen, schönen Sculpturen an den Außenseiten, in den kunstvoll gearbeiteten Arabesken und in den feinen Spitzen, Zacken und Nischen, die an dem Thurme ausgehauen sind. Der Tempel ruht auf den Rücken unzähliger Elephanten und Tiger, die neben einander in friedlicher Stellung liegen. Vor dem Hauptaufgange, zu welchem mehrere Stufen führen, stehen zwei mehr als lebensgroße Elephanten. Alles ist, wie gesagt, aus einem einzigen Felsblocke gehauen. Die Felswand, von welcher dieser Riesenblock getrennt wurde, umgibt ihn in einem Abstande von 100 Fuß auf drei Seiten und bildet kolossale, senkrecht abfallende Wände, in welche, wie zu Adjunta, mächtige Säulengänge, größere und kleinere Tempel in ein bis drei Stockwerken über einander ausgehauen sind. Der Haupttempel (ein Vichara) heißt Rameswur und übertrifft an Größe noch ein weniges den größten Vichara in Adjunta: seine Breite is 98 Fuß, seine Tiefe 102 und die Höhe bis zur Decke 24 Fuß, er wird von 48 Säulen und 22 Pilastres getragen und ist mit den herrlichsten
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Sophie: A digital library of works by german-speaking women: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-06-28T07:11:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition
(2013-06-28T07:11:29Z)
Bayerische Staatsbibliothek Digital: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-06-28T07:11:29Z)
Weitere Informationen:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |