Philippi, Johann Ernst: Regeln und Maximen der edlen Reimschmiede-Kunst, auch kriechender Poesie. Altenburg, 1743.Nachspiel. oder auch Hans-Sachsisches, an sich gehabt; dadenn manche große Namen, wegen gewisser Froschmäuslerischer Stellen, so in ihren Schrif- ten stehen, mit in solcher Bibliothec, jedoch in einem besondern Repositorio, zum Zeichen, daß sie in den übrigen Chapitren ganz von uns abgingen, zu finden waren. Weil mir nun Vorhaltung geschahe, daß ich, durch Aussprechung des Na- mens: Briontes der Jüngere, wie auch durch etliche Passagen, zu Anfange des fünften Pro- bestückes, ein jetzig Mitglied dieser Gesell- schaft zu merklich verrathen, jedoch wegen des re- cipirten Wahlspruchs: Honny soit, qui se chan- ge! die Sache nicht mehr zu ändern und zu cor- rigiren stehe: So verstand ich mich zu einem selbst- beliebigen Beytrage, zu Augmentirung sothaner Bibliothec. Nach diesem ward, aus der Naturalien-Kam- Nachſpiel. oder auch Hans-Sachſiſches, an ſich gehabt; dadenn manche große Namen, wegen gewiſſer Froſchmaͤusleriſcher Stellen, ſo in ihren Schrif- ten ſtehen, mit in ſolcher Bibliothec, jedoch in einem beſondern Repoſitorio, zum Zeichen, daß ſie in den uͤbrigen Chapitren ganz von uns abgingen, zu finden waren. Weil mir nun Vorhaltung geſchahe, daß ich, durch Ausſprechung des Na- mens: Briontes der Juͤngere, wie auch durch etliche Paſſagen, zu Anfange des fuͤnften Pro- beſtuͤckes, ein jetzig Mitglied dieſer Geſell- ſchaft zu merklich verrathen, jedoch wegen des re- cipirten Wahlſpruchs: Honny ſoit, qui ſe chan- ge! die Sache nicht mehr zu aͤndern und zu cor- rigiren ſtehe: So verſtand ich mich zu einem ſelbſt- beliebigen Beytrage, zu Augmentirung ſothaner Bibliothec. Nach dieſem ward, aus der Naturalien-Kam- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0192" n="184"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Nachſpiel.</hi></fw><lb/> oder auch <hi rendition="#fr">Hans-Sachſiſches,</hi> an ſich gehabt; da<lb/> denn manche <hi rendition="#fr">große Namen,</hi> wegen gewiſſer<lb/><hi rendition="#fr">Froſchmaͤusleriſcher Stellen,</hi> ſo in ihren Schrif-<lb/> ten ſtehen, mit in ſolcher Bibliothec, jedoch in einem<lb/> beſondern <hi rendition="#aq">Repoſitorio,</hi> zum Zeichen, daß ſie in<lb/> den <hi rendition="#fr">uͤbrigen</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Chapitren</hi></hi> ganz von uns abgingen,<lb/> zu finden waren. Weil mir nun <hi rendition="#fr">Vorhaltung</hi><lb/> geſchahe, daß ich, durch Ausſprechung des Na-<lb/> mens: <hi rendition="#fr">Briontes der Juͤngere,</hi> wie auch durch<lb/> etliche <hi rendition="#fr">Paſſagen,</hi> zu Anfange des <hi rendition="#fr">fuͤnften Pro-<lb/> beſtuͤckes,</hi> ein <hi rendition="#fr">jetzig Mitglied dieſer Geſell-<lb/> ſchaft</hi> zu merklich <hi rendition="#fr">verrathen,</hi> jedoch wegen des re-<lb/> cipirten Wahlſpruchs: <hi rendition="#aq">Honny ſoit, qui ſe chan-<lb/> ge!</hi> die <hi rendition="#fr">Sache nicht mehr zu aͤndern</hi> und zu cor-<lb/> rigiren ſtehe: So verſtand ich mich zu einem ſelbſt-<lb/> beliebigen <hi rendition="#fr">Beytrage,</hi> zu Augmentirung ſothaner<lb/> Bibliothec.</p><lb/> <p>Nach dieſem ward, aus der <hi rendition="#fr">Naturalien-Kam-<lb/> mer,</hi> ein mit einer <hi rendition="#fr">Maus</hi> zuſammengewachſener<lb/><hi rendition="#fr">Froſch</hi> gebracht, als ein recht natuͤrlich <hi rendition="#fr">Ebenbild</hi><lb/> der <hi rendition="#fr">Froſchmaͤusler-Geſellſchaft.</hi> Jch mußte<lb/> ſolche in die <hi rendition="#fr">rechte</hi> und <hi rendition="#fr">linke Hand</hi> nehmen, zum<lb/> Zeichen, daß ich angelobte, lebenslang <hi rendition="#fr">gut froſch-<lb/> maͤusleriſch</hi> geſinnet ſeyn zu wollen. Denen ein-<lb/> tretenden <hi rendition="#fr">Frauenzimmern</hi> wird noch eine <hi rendition="#fr">andere<lb/> Curioſitaͤt</hi> zur <hi rendition="#fr">Beruͤhrung</hi> vorgelegt, davon ein<lb/> mehrers, wenn unſere <hi rendition="#fr">Amarinthe</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">de Feaux-<lb/> Eſprit</hi></hi> <hi rendition="#fr">ihre Probeſtuͤcken</hi> in Druck geben wird.<lb/> Jch weiß alſo nichts mehr hinzu zu fuͤgen, als mei-<lb/> nen Leſern noch zu ſagen: <hi rendition="#aq">Si vales, <hi rendition="#i">bene</hi> eſt, ego<lb/><hi rendition="#i">valeo!</hi></hi></p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [184/0192]
Nachſpiel.
oder auch Hans-Sachſiſches, an ſich gehabt; da
denn manche große Namen, wegen gewiſſer
Froſchmaͤusleriſcher Stellen, ſo in ihren Schrif-
ten ſtehen, mit in ſolcher Bibliothec, jedoch in einem
beſondern Repoſitorio, zum Zeichen, daß ſie in
den uͤbrigen Chapitren ganz von uns abgingen,
zu finden waren. Weil mir nun Vorhaltung
geſchahe, daß ich, durch Ausſprechung des Na-
mens: Briontes der Juͤngere, wie auch durch
etliche Paſſagen, zu Anfange des fuͤnften Pro-
beſtuͤckes, ein jetzig Mitglied dieſer Geſell-
ſchaft zu merklich verrathen, jedoch wegen des re-
cipirten Wahlſpruchs: Honny ſoit, qui ſe chan-
ge! die Sache nicht mehr zu aͤndern und zu cor-
rigiren ſtehe: So verſtand ich mich zu einem ſelbſt-
beliebigen Beytrage, zu Augmentirung ſothaner
Bibliothec.
Nach dieſem ward, aus der Naturalien-Kam-
mer, ein mit einer Maus zuſammengewachſener
Froſch gebracht, als ein recht natuͤrlich Ebenbild
der Froſchmaͤusler-Geſellſchaft. Jch mußte
ſolche in die rechte und linke Hand nehmen, zum
Zeichen, daß ich angelobte, lebenslang gut froſch-
maͤusleriſch geſinnet ſeyn zu wollen. Denen ein-
tretenden Frauenzimmern wird noch eine andere
Curioſitaͤt zur Beruͤhrung vorgelegt, davon ein
mehrers, wenn unſere Amarinthe de Feaux-
Eſprit ihre Probeſtuͤcken in Druck geben wird.
Jch weiß alſo nichts mehr hinzu zu fuͤgen, als mei-
nen Leſern noch zu ſagen: Si vales, bene eſt, ego
valeo!
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