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Pichler, Adolf: Der Flüchtling. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 233–318. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Gerade wie ich! murmelte er; behüt' Euch Gott!

Ich kannte den alten Klaus zu gut, um noch eine Antwort von ihm zu erwarten, und eilte der Scholastika zu.

Wer noch nie einen Nachmittag auf ihrer Terrasse vorn am See zugebracht hat, folge ja recht bald meinem Beispiel: hier ist einer der anmuthigsten und stillsten Erdwinkel, die ich kenne. Vom Südwind leise bewegt, rauschen die Wogen des blauen Sees an das Ufer, und neben dir steht Moidele, das hübsche Mädchen mit goldenem Haar, und plaudert mit den Wellen lustig und heiter in die Wette. Ab und zu füllt sie das Glas mit feurigem Rothwein, oder wechselt die Teller und stellt dir ein Stück Auerhahn, Reh und blaugesottene Forellen auf den Tisch. Von Zeit zu Zeit schaut die behäbige Wirthin Scholastika nach, ob es dir wohl auch gut gehe und für dein irdisch Theil ordentlich gesorgt sei. Es ist ein Stück Süden im Norden. Der Achensee zeigt dir die wunderschöne Farbe der Adria bei Istrien und den jonischen Inseln, es spiegeln sich aber Almrose und Jochaurikel darin.

Mir lag indessen diesesmal weniger an Scholastika und Moidele, als an Lena, der Chronik von Achenthal. Möge sich niemand etwa eine Gestalt vorstellen, wie Kaulbach's Saga: Lena ist zwar betagt und klug, aber nicht so schön und erhaben wie diese, was sich

Gerade wie ich! murmelte er; behüt' Euch Gott!

Ich kannte den alten Klaus zu gut, um noch eine Antwort von ihm zu erwarten, und eilte der Scholastika zu.

Wer noch nie einen Nachmittag auf ihrer Terrasse vorn am See zugebracht hat, folge ja recht bald meinem Beispiel: hier ist einer der anmuthigsten und stillsten Erdwinkel, die ich kenne. Vom Südwind leise bewegt, rauschen die Wogen des blauen Sees an das Ufer, und neben dir steht Moidele, das hübsche Mädchen mit goldenem Haar, und plaudert mit den Wellen lustig und heiter in die Wette. Ab und zu füllt sie das Glas mit feurigem Rothwein, oder wechselt die Teller und stellt dir ein Stück Auerhahn, Reh und blaugesottene Forellen auf den Tisch. Von Zeit zu Zeit schaut die behäbige Wirthin Scholastika nach, ob es dir wohl auch gut gehe und für dein irdisch Theil ordentlich gesorgt sei. Es ist ein Stück Süden im Norden. Der Achensee zeigt dir die wunderschöne Farbe der Adria bei Istrien und den jonischen Inseln, es spiegeln sich aber Almrose und Jochaurikel darin.

Mir lag indessen diesesmal weniger an Scholastika und Moidele, als an Lena, der Chronik von Achenthal. Möge sich niemand etwa eine Gestalt vorstellen, wie Kaulbach's Saga: Lena ist zwar betagt und klug, aber nicht so schön und erhaben wie diese, was sich

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-23T13:06:45Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-23T13:06:45Z)

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Zitationshilfe: Pichler, Adolf: Der Flüchtling. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 233–318. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pichler_fluechtling_1910/16>, abgerufen am 21.11.2024.