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Planck, Max: Vorlesungen über Thermodynamik. Leipzig: Veit & C., 1897.

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Allgemeine Folgerungen.
dingungen des Eintritts irgend einer physikalischen oder chemi-
schen Veränderung.

Nach dem ersten Hauptsatz ist für eine unendlich kleine
Zustandsänderung:
d U = Q + A, (68)
wenn U die Gesammtenergie des Systems, Q die während des
betrachteten Vorgangs von Aussen in das System eintretende
Wärmemenge, und A die von Aussen gegen das System ge-
leistete Arbeit bezeichnet.

Nach dem zweiten Hauptsatz ist die Aenderung der Summe
der Entropieen aller an dem Vorgang irgendwie betheiligten
Körper:
d S + d S0 0,
wenn S die Entropie des Systems, S0 die Entropie des um-
gebenden Mediums (Atmosphärische Luft, calorimetrische Flüssig-
keit, Gefässwand) bezeichnet, welches in Folge von Wärmeabgabe
auch an dem Vorgang betheiligt sein kann.

Das Gleichheitszeichen gilt für reversible Vorgänge, die
allerdings nur als idealer Grenzfall der in Wirklichkeit mög-
lichen Vorgänge zu betrachten sind (§ 115).

Setzen wir voraus, dass etwaige Volumenänderungen
des umgebenden Mediums in umkehrbarer Weise erfolgen, so
ist nach (62):
[Formel 1] und nach (68):
[Formel 2] ,
folglich durch Substitution des Werthes von d S0:
[Formel 3] . (69)
Anders geschrieben:
d U -- th d S A. (70)
In dieser Relation gipfeln alle bisher von verschiedenen Autoren
auf verschiedenen Wegen aus dem zweiten Hauptsatz für den
Eintritt thermodynamisch-chemischer Veränderungen hergeleiteten
Schlüsse. Da der Differentialausdruck links im Allgemeinen
nicht das vollständige Differential einer bestimmten Grösse

Allgemeine Folgerungen.
dingungen des Eintritts irgend einer physikalischen oder chemi-
schen Veränderung.

Nach dem ersten Hauptsatz ist für eine unendlich kleine
Zustandsänderung:
d U = Q + A, (68)
wenn U die Gesammtenergie des Systems, Q die während des
betrachteten Vorgangs von Aussen in das System eintretende
Wärmemenge, und A die von Aussen gegen das System ge-
leistete Arbeit bezeichnet.

Nach dem zweiten Hauptsatz ist die Aenderung der Summe
der Entropieen aller an dem Vorgang irgendwie betheiligten
Körper:
d S + d S0 ≧ 0,
wenn S die Entropie des Systems, S0 die Entropie des um-
gebenden Mediums (Atmosphärische Luft, calorimetrische Flüssig-
keit, Gefässwand) bezeichnet, welches in Folge von Wärmeabgabe
auch an dem Vorgang betheiligt sein kann.

Das Gleichheitszeichen gilt für reversible Vorgänge, die
allerdings nur als idealer Grenzfall der in Wirklichkeit mög-
lichen Vorgänge zu betrachten sind (§ 115).

Setzen wir voraus, dass etwaige Volumenänderungen
des umgebenden Mediums in umkehrbarer Weise erfolgen, so
ist nach (62):
[Formel 1] und nach (68):
[Formel 2] ,
folglich durch Substitution des Werthes von d S0:
[Formel 3] . (69)
Anders geschrieben:
d Uϑ d SA. (70)
In dieser Relation gipfeln alle bisher von verschiedenen Autoren
auf verschiedenen Wegen aus dem zweiten Hauptsatz für den
Eintritt thermodynamisch-chemischer Veränderungen hergeleiteten
Schlüsse. Da der Differentialausdruck links im Allgemeinen
nicht das vollständige Differential einer bestimmten Grösse

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[101/0117] Allgemeine Folgerungen. dingungen des Eintritts irgend einer physikalischen oder chemi- schen Veränderung. Nach dem ersten Hauptsatz ist für eine unendlich kleine Zustandsänderung: d U = Q + A, (68) wenn U die Gesammtenergie des Systems, Q die während des betrachteten Vorgangs von Aussen in das System eintretende Wärmemenge, und A die von Aussen gegen das System ge- leistete Arbeit bezeichnet. Nach dem zweiten Hauptsatz ist die Aenderung der Summe der Entropieen aller an dem Vorgang irgendwie betheiligten Körper: d S + d S0 ≧ 0, wenn S die Entropie des Systems, S0 die Entropie des um- gebenden Mediums (Atmosphärische Luft, calorimetrische Flüssig- keit, Gefässwand) bezeichnet, welches in Folge von Wärmeabgabe auch an dem Vorgang betheiligt sein kann. Das Gleichheitszeichen gilt für reversible Vorgänge, die allerdings nur als idealer Grenzfall der in Wirklichkeit mög- lichen Vorgänge zu betrachten sind (§ 115). Setzen wir voraus, dass etwaige Volumenänderungen des umgebenden Mediums in umkehrbarer Weise erfolgen, so ist nach (62): [FORMEL] und nach (68): [FORMEL], folglich durch Substitution des Werthes von d S0: [FORMEL]. (69) Anders geschrieben: d U — ϑ d S ≦ A. (70) In dieser Relation gipfeln alle bisher von verschiedenen Autoren auf verschiedenen Wegen aus dem zweiten Hauptsatz für den Eintritt thermodynamisch-chemischer Veränderungen hergeleiteten Schlüsse. Da der Differentialausdruck links im Allgemeinen nicht das vollständige Differential einer bestimmten Grösse

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Zitationshilfe: Planck, Max: Vorlesungen über Thermodynamik. Leipzig: Veit & C., 1897, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/planck_thermodynamik_1897/117>, abgerufen am 23.11.2024.