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Planck, Max: Vorlesungen über Thermodynamik. Leipzig: Veit & C., 1897.

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Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände.
Regnault fand durch direkte Messung für die Verdampfungs-
wärme des Wassers bei 100° C. 536 cal.

§ 176. Wie man aus (110) sieht, entspricht ein Theil
der Verdampfungswärme r der Zunahme der Energie, ein anderer
Theil der äusseren Arbeit. Um zu beurtheilen, in welcher Be-
ziehung diese beiden Theile stehen, bildet man am bequemsten
das Verhältniss der äusseren Arbeit zur ganzen Verdampfungs-
wärme:
[Formel 1] .
Für den soeben behandelten Fall ist
p1 = 760mm,
th = 373,
[Formel 2] ,

und man erhält daher für dies Verhältniss:
[Formel 3] ,
woraus zu entnehmen ist, dass die äussere Arbeit in dem Betrag
der Verdampfungswärme hier nur eine geringe Rolle spielt.

§ 177. Die Gleichung (111) gestattet auch wieder eine
Berechnung der absoluten Temperatur th, sobald die Ver-
dampfungswärme, sowie der Druck und die Dichte des gesättigten
Dampfes und der berührenden Flüssigkeit als Funktion irgend
einer beliebigen conventionellen Temperaturskala t (§ 160) durch
Messung bestimmt sind. Es ist nämlich:
[Formel 4] und daraus:
[Formel 5] ,
woraus th in derselben Weise als Funktion von t zu berechnen
ist, wie dies schon früher ausgeführt wurde. Ueberhaupt ist
ersichtlich, dass eine jede aus dem zweiten Hauptsatz abgeleitete
Gleichung zwischen messbaren Grössen dazu benutzt werden
kann, eine Bestimmung der absoluten Temperatur vorzunehmen,
und es handelt sich nur um die praktische Frage der Genauig-

Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände.
Regnault fand durch direkte Messung für die Verdampfungs-
wärme des Wassers bei 100° C. 536 cal.

§ 176. Wie man aus (110) sieht, entspricht ein Theil
der Verdampfungswärme r der Zunahme der Energie, ein anderer
Theil der äusseren Arbeit. Um zu beurtheilen, in welcher Be-
ziehung diese beiden Theile stehen, bildet man am bequemsten
das Verhältniss der äusseren Arbeit zur ganzen Verdampfungs-
wärme:
[Formel 1] .
Für den soeben behandelten Fall ist
p1 = 760mm,
ϑ = 373,
[Formel 2] ,

und man erhält daher für dies Verhältniss:
[Formel 3] ,
woraus zu entnehmen ist, dass die äussere Arbeit in dem Betrag
der Verdampfungswärme hier nur eine geringe Rolle spielt.

§ 177. Die Gleichung (111) gestattet auch wieder eine
Berechnung der absoluten Temperatur ϑ, sobald die Ver-
dampfungswärme, sowie der Druck und die Dichte des gesättigten
Dampfes und der berührenden Flüssigkeit als Funktion irgend
einer beliebigen conventionellen Temperaturskala t (§ 160) durch
Messung bestimmt sind. Es ist nämlich:
[Formel 4] und daraus:
[Formel 5] ,
woraus ϑ in derselben Weise als Funktion von t zu berechnen
ist, wie dies schon früher ausgeführt wurde. Ueberhaupt ist
ersichtlich, dass eine jede aus dem zweiten Hauptsatz abgeleitete
Gleichung zwischen messbaren Grössen dazu benutzt werden
kann, eine Bestimmung der absoluten Temperatur vorzunehmen,
und es handelt sich nur um die praktische Frage der Genauig-

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[134/0150] Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände. Regnault fand durch direkte Messung für die Verdampfungs- wärme des Wassers bei 100° C. 536 cal. § 176. Wie man aus (110) sieht, entspricht ein Theil der Verdampfungswärme r der Zunahme der Energie, ein anderer Theil der äusseren Arbeit. Um zu beurtheilen, in welcher Be- ziehung diese beiden Theile stehen, bildet man am bequemsten das Verhältniss der äusseren Arbeit zur ganzen Verdampfungs- wärme: [FORMEL]. Für den soeben behandelten Fall ist p1 = 760mm, ϑ = 373, [FORMEL], und man erhält daher für dies Verhältniss: [FORMEL], woraus zu entnehmen ist, dass die äussere Arbeit in dem Betrag der Verdampfungswärme hier nur eine geringe Rolle spielt. § 177. Die Gleichung (111) gestattet auch wieder eine Berechnung der absoluten Temperatur ϑ, sobald die Ver- dampfungswärme, sowie der Druck und die Dichte des gesättigten Dampfes und der berührenden Flüssigkeit als Funktion irgend einer beliebigen conventionellen Temperaturskala t (§ 160) durch Messung bestimmt sind. Es ist nämlich: [FORMEL] und daraus: [FORMEL], woraus ϑ in derselben Weise als Funktion von t zu berechnen ist, wie dies schon früher ausgeführt wurde. Ueberhaupt ist ersichtlich, dass eine jede aus dem zweiten Hauptsatz abgeleitete Gleichung zwischen messbaren Grössen dazu benutzt werden kann, eine Bestimmung der absoluten Temperatur vorzunehmen, und es handelt sich nur um die praktische Frage der Genauig-

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Zitationshilfe: Planck, Max: Vorlesungen über Thermodynamik. Leipzig: Veit & C., 1897, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/planck_thermodynamik_1897/150>, abgerufen am 23.11.2024.