§ 257. Die Abhängigkeit der Grösse K von th und p er-
gibt sich aus ihrer Definition:
[Formel 1]
[Formel 2]
Nun ist nach (214) für irgend eine unendlich kleine Aenderung
von th und p:
[Formel 3]
,
folglich nach (210):
[Formel 4]
,
und daraus:
[Formel 5]
,
[Formel 6]
.
Ebenso:
[Formel 7]
,
[Formel 8]
, u. s. w.
Daher ergibt sich:
[Formel 9]
[Formel 10]
Bezeichnen wir nun mit s die Volumenvergrösserung des Systems,
mit r die von Aussen zugeführte Wärme, wenn bei constanter
Temperatur und Druck die Aenderung (217) vor sich geht, so
ist nach dem Werthe von V in (209):
s = S n0 v0 + n1 v1 + n2 v2 + . . . .
und nach dem ersten Hauptsatz der Wärmetheorie:
r = S (n0 u0 + n1 u1 + ...) + p (n0 v0 + n1 v1 + ...)
Folglich:
(219)
[Formel 11]
,
(220)
[Formel 12]
.
Der Einfluss der Temperatur auf die Grösse K und mithin auf
die Bedingung des Gleichgewichts gegen eine bestimmte chemische
Reaktion wird also durch die bei dieser Reaktion eintretende
Wärmetönung, der Einfluss des Druckes durch die entsprechende
§ 257. Die Abhängigkeit der Grösse K von ϑ und p er-
gibt sich aus ihrer Definition:
[Formel 1]
[Formel 2]
Nun ist nach (214) für irgend eine unendlich kleine Aenderung
von ϑ und p:
[Formel 3]
,
folglich nach (210):
[Formel 4]
,
und daraus:
[Formel 5]
,
[Formel 6]
.
Ebenso:
[Formel 7]
,
[Formel 8]
, u. s. w.
Daher ergibt sich:
[Formel 9]
[Formel 10]
Bezeichnen wir nun mit s die Volumenvergrösserung des Systems,
mit r die von Aussen zugeführte Wärme, wenn bei constanter
Temperatur und Druck die Aenderung (217) vor sich geht, so
ist nach dem Werthe von V in (209):
s = Σ ν0 v0 + ν1 v1 + ν2 v2 + . . . .
und nach dem ersten Hauptsatz der Wärmetheorie:
r = Σ (ν0 u0 + ν1 u1 + …) + p (ν0 v0 + ν1 v1 + …)
Folglich:
(219)
[Formel 11]
,
(220)
[Formel 12]
.
Der Einfluss der Temperatur auf die Grösse K und mithin auf
die Bedingung des Gleichgewichts gegen eine bestimmte chemische
Reaktion wird also durch die bei dieser Reaktion eintretende
Wärmetönung, der Einfluss des Druckes durch die entsprechende
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[218/0234]
Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände.
§ 257. Die Abhängigkeit der Grösse K von ϑ und p er-
gibt sich aus ihrer Definition:
[FORMEL] [FORMEL] Nun ist nach (214) für irgend eine unendlich kleine Aenderung
von ϑ und p:
[FORMEL],
folglich nach (210):
[FORMEL],
und daraus:
[FORMEL], [FORMEL].
Ebenso:
[FORMEL], [FORMEL], u. s. w.
Daher ergibt sich:
[FORMEL] [FORMEL] Bezeichnen wir nun mit s die Volumenvergrösserung des Systems,
mit r die von Aussen zugeführte Wärme, wenn bei constanter
Temperatur und Druck die Aenderung (217) vor sich geht, so
ist nach dem Werthe von V in (209):
s = Σ ν0 v0 + ν1 v1 + ν2 v2 + . . . .
und nach dem ersten Hauptsatz der Wärmetheorie:
r = Σ (ν0 u0 + ν1 u1 + …) + p (ν0 v0 + ν1 v1 + …)
Folglich:
(219) [FORMEL],
(220) [FORMEL].
Der Einfluss der Temperatur auf die Grösse K und mithin auf
die Bedingung des Gleichgewichts gegen eine bestimmte chemische
Reaktion wird also durch die bei dieser Reaktion eintretende
Wärmetönung, der Einfluss des Druckes durch die entsprechende