Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Platen, August von: Die verhängnißvolle Gabel. Stuttgart u. a., 1826.

Bild:
<< vorherige Seite
Mopsus.
Was flüstert ihr noch?
Phyllis.
Geh, Sirmio, laß mir den Brummbär!
Sirmio.
Ich nehm's mit ihm auf!
Phyllis.
Geh!
Mopsus.
Soll ich dem Herrn mit dem Flegel die
Beine beflügeln?
Phyllis.
Geh!
Sirmio.
Hab' ich doch schon, an den Sohlen zumal, als Amts-
merkurius Flügel!

(Zur Phyllis.)
Wir sprechen uns noch; denn ich führe mit mir heut Abend
herüber den Schultheiß,
Dann muß er mich ja doch dulden, der Mops, wir aber
besprechen das Weitre.

(ab.)
Mopsus.
Xantippe, hinein!
Phyllis.
Bin ich das, gieß' ich auf den Schädel
herab dir, du weißt was?

(ab.)
Mopsus.
Abtrünniges Weib! O ich möchte vor Wuth umbiegen die
Pole des Himmels:
Phraseologie, die im Kopf mir blieb aus einem Tragödien-
rührei!
Mopſus.
Was fluͤſtert ihr noch?
Phyllis.
Geh, Sirmio, laß mir den Brummbaͤr!
Sirmio.
Ich nehm's mit ihm auf!
Phyllis.
Geh!
Mopſus.
Soll ich dem Herrn mit dem Flegel die
Beine befluͤgeln?
Phyllis.
Geh!
Sirmio.
Hab' ich doch ſchon, an den Sohlen zumal, als Amts-
merkurius Fluͤgel!

(Zur Phyllis.)
Wir ſprechen uns noch; denn ich fuͤhre mit mir heut Abend
heruͤber den Schultheiß,
Dann muß er mich ja doch dulden, der Mops, wir aber
beſprechen das Weitre.

(ab.)
Mopſus.
Xantippe, hinein!
Phyllis.
Bin ich das, gieß' ich auf den Schaͤdel
herab dir, du weißt was?

(ab.)
Mopſus.
Abtruͤnniges Weib! O ich moͤchte vor Wuth umbiegen die
Pole des Himmels:
Phraſeologie, die im Kopf mir blieb aus einem Tragoͤdien-
ruͤhrei!
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0036" n="30"/>
          <sp who="#MOP">
            <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Mop&#x017F;us</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Was flu&#x0364;&#x017F;tert ihr noch?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#PHY">
            <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Phyllis</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Geh, Sirmio, laß mir den Brummba&#x0364;r!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SIR">
            <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Sirmio</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Ich nehm's mit ihm auf!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#PHY">
            <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Phyllis</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Geh!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MOP">
            <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Mop&#x017F;us</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Soll ich dem Herrn mit dem Flegel die<lb/>
Beine beflu&#x0364;geln?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#PHY">
            <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Phyllis</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Geh!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SIR">
            <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Sirmio</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Hab' ich doch &#x017F;chon, an den Sohlen zumal, als Amts-<lb/>
merkurius Flu&#x0364;gel!</p><lb/>
            <stage> <hi rendition="#c">(Zur <hi rendition="#g">Phyllis</hi>.)</hi> </stage><lb/>
            <p>Wir &#x017F;prechen uns noch; denn ich fu&#x0364;hre mit mir heut Abend<lb/>
heru&#x0364;ber den Schultheiß,<lb/>
Dann muß er mich ja doch dulden, der Mops, wir aber<lb/>
be&#x017F;prechen das Weitre.</p><lb/>
            <stage> <hi rendition="#right">(ab.)</hi> </stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MOP">
            <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Mop&#x017F;us</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Xantippe, hinein!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#PHY">
            <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Phyllis</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Bin ich das, gieß' ich auf den Scha&#x0364;del<lb/>
herab dir, du weißt was?</p><lb/>
            <stage> <hi rendition="#right">(ab.)</hi> </stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MOP">
            <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Mop&#x017F;us</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Abtru&#x0364;nniges Weib! O ich mo&#x0364;chte vor Wuth umbiegen die<lb/>
Pole des Himmels:<lb/>
Phra&#x017F;eologie, die im Kopf mir blieb aus einem Trago&#x0364;dien-<lb/>
ru&#x0364;hrei!<lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[30/0036] Mopſus. Was fluͤſtert ihr noch? Phyllis. Geh, Sirmio, laß mir den Brummbaͤr! Sirmio. Ich nehm's mit ihm auf! Phyllis. Geh! Mopſus. Soll ich dem Herrn mit dem Flegel die Beine befluͤgeln? Phyllis. Geh! Sirmio. Hab' ich doch ſchon, an den Sohlen zumal, als Amts- merkurius Fluͤgel! (Zur Phyllis.) Wir ſprechen uns noch; denn ich fuͤhre mit mir heut Abend heruͤber den Schultheiß, Dann muß er mich ja doch dulden, der Mops, wir aber beſprechen das Weitre. (ab.) Mopſus. Xantippe, hinein! Phyllis. Bin ich das, gieß' ich auf den Schaͤdel herab dir, du weißt was? (ab.) Mopſus. Abtruͤnniges Weib! O ich moͤchte vor Wuth umbiegen die Pole des Himmels: Phraſeologie, die im Kopf mir blieb aus einem Tragoͤdien- ruͤhrei!

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gabel_1826
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gabel_1826/36
Zitationshilfe: Platen, August von: Die verhängnißvolle Gabel. Stuttgart u. a., 1826, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gabel_1826/36>, abgerufen am 21.11.2024.