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Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828.

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Und zürnst du noch, wenn trunken ein Dichter dir
Ausgießt des Lobes Weihungen? Zwar es sind
Nur Tropfen Thau's, doch deine Sonne
Macht sie zu farbigen Regenbögen.
Vergieb, o Herr! dem Dichter, der ohne dich
Verlassen stünde, fremd in der Zeit und stumm:
Dein fürstlich Daseyn lös't den Knoten
Seiner verworrenen Lebensräthsel.

Und zuͤrnſt du noch, wenn trunken ein Dichter dir
Ausgießt des Lobes Weihungen? Zwar es ſind
Nur Tropfen Thau's, doch deine Sonne
Macht ſie zu farbigen Regenboͤgen.
Vergieb, o Herr! dem Dichter, der ohne dich
Verlaſſen ſtuͤnde, fremd in der Zeit und ſtumm:
Dein fuͤrſtlich Daſeyn loͤſ't den Knoten
Seiner verworrenen Lebensraͤthſel.

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[243/0253] Und zuͤrnſt du noch, wenn trunken ein Dichter dir Ausgießt des Lobes Weihungen? Zwar es ſind Nur Tropfen Thau's, doch deine Sonne Macht ſie zu farbigen Regenboͤgen. Vergieb, o Herr! dem Dichter, der ohne dich Verlaſſen ſtuͤnde, fremd in der Zeit und ſtumm: Dein fuͤrſtlich Daſeyn loͤſ't den Knoten Seiner verworrenen Lebensraͤthſel.

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Zitationshilfe: Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828, S. 243. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/253>, abgerufen am 26.06.2024.