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Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895.

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bare oder unsichtbare Structur des Körpers eine grössere
Complication. Das Wesen der Vervollkommnung scheint
also in der vielseitigeren und feineren Functionirung und
der damit verbundenen differenzirteren Structur zu liegen.
Jedenfalls ist diese höhere Differenzirung weitaus das Haupt-
moment dabei, wie von allen Biologen angenommen wird.

Sehen wir uns nun die Fähigkeiten des Gorilla, des
Negers und des Weissen darauf hin näher an, so bemerken
wir kaum einen Unterschied in der rohen Erhaltungskraft
gegen die einfachsten Natureinflüsse wie Witterung, Nah-
rungsmangel etc., im Gegentheil, darin, wie in der groben
Muskelkraft, ist vielleicht der Gorilla dem Neger überlegen.
Dagegen fällt sofort auf, dass der Gorilla ausser gelegent-
lich einem Stock keine Werkzeuge gebraucht, und dass
er vielen Gefahren gegenüber, wo nur Schlauheit nützen
würde, sich nicht erhalten kann, mit einem Wort, er ist
nicht so intelligent wie der Neger. Ebenso steht es mit
dem Unterschiede zwischen Neger und Weissen. Der
Unterschied in Intelligenz und socialen Instincten ist auch
hier ziemlich gross, wenn auch nicht so gross, wie zwischen
Neger und Gorilla. Die mangelhaftere Ausbildungsfähig-
keit der Negerkinder, selbst wenn die Erziehung mit der
der Weissen gleich ist, ist eine Thatsache, die jedem
amerikanischen Volksschullehrer geläufig ist. Selbst, wenn
einzelne Neger bis zum Besuch von Colleges vordrangen,
ist aus ihnen noch niemals eine hervorragende Intelligenz
erstanden, und keine der grossen Geistes-Errungenschaften
der Menschheit verdanken wir einem Neger.*)

*) In den südatlantischen und südcentralen, den Neger-Staaten,
wurden 1890 unter den eingeborenen Weissen 14--15 % Analpha-
beten gezählt, unter den Negern 60--61 %, in den nordatlantischen
und nordcentralen Staaten unter den eingeborenen Weissen 2,3--3,4 %
unter den Negern 21--32 %, für die ganze Union sind die beiden
Zahlen 6,2 % und 56,8 %. Ich glaube nicht, dass diese beträchtlichen
Unterschiede ganz auf die frühere Sklaverei zurückgeführt werden
können.

bare oder unsichtbare Structur des Körpers eine grössere
Complication. Das Wesen der Vervollkommnung scheint
also in der vielseitigeren und feineren Functionirung und
der damit verbundenen differenzirteren Structur zu liegen.
Jedenfalls ist diese höhere Differenzirung weitaus das Haupt-
moment dabei, wie von allen Biologen angenommen wird.

Sehen wir uns nun die Fähigkeiten des Gorilla, des
Negers und des Weissen darauf hin näher an, so bemerken
wir kaum einen Unterschied in der rohen Erhaltungskraft
gegen die einfachsten Natureinflüsse wie Witterung, Nah-
rungsmangel etc., im Gegentheil, darin, wie in der groben
Muskelkraft, ist vielleicht der Gorilla dem Neger überlegen.
Dagegen fällt sofort auf, dass der Gorilla ausser gelegent-
lich einem Stock keine Werkzeuge gebraucht, und dass
er vielen Gefahren gegenüber, wo nur Schlauheit nützen
würde, sich nicht erhalten kann, mit einem Wort, er ist
nicht so intelligent wie der Neger. Ebenso steht es mit
dem Unterschiede zwischen Neger und Weissen. Der
Unterschied in Intelligenz und socialen Instincten ist auch
hier ziemlich gross, wenn auch nicht so gross, wie zwischen
Neger und Gorilla. Die mangelhaftere Ausbildungsfähig-
keit der Negerkinder, selbst wenn die Erziehung mit der
der Weissen gleich ist, ist eine Thatsache, die jedem
amerikanischen Volksschullehrer geläufig ist. Selbst, wenn
einzelne Neger bis zum Besuch von Colleges vordrangen,
ist aus ihnen noch niemals eine hervorragende Intelligenz
erstanden, und keine der grossen Geistes-Errungenschaften
der Menschheit verdanken wir einem Neger.*)

*) In den südatlantischen und südcentralen, den Neger-Staaten,
wurden 1890 unter den eingeborenen Weissen 14—15 % Analpha-
beten gezählt, unter den Negern 60—61 %, in den nordatlantischen
und nordcentralen Staaten unter den eingeborenen Weissen 2,3—3,4 %
unter den Negern 21—32 %, für die ganze Union sind die beiden
Zahlen 6,2 % und 56,8 %. Ich glaube nicht, dass diese beträchtlichen
Unterschiede ganz auf die frühere Sklaverei zurückgeführt werden
können.
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[94/0114] bare oder unsichtbare Structur des Körpers eine grössere Complication. Das Wesen der Vervollkommnung scheint also in der vielseitigeren und feineren Functionirung und der damit verbundenen differenzirteren Structur zu liegen. Jedenfalls ist diese höhere Differenzirung weitaus das Haupt- moment dabei, wie von allen Biologen angenommen wird. Sehen wir uns nun die Fähigkeiten des Gorilla, des Negers und des Weissen darauf hin näher an, so bemerken wir kaum einen Unterschied in der rohen Erhaltungskraft gegen die einfachsten Natureinflüsse wie Witterung, Nah- rungsmangel etc., im Gegentheil, darin, wie in der groben Muskelkraft, ist vielleicht der Gorilla dem Neger überlegen. Dagegen fällt sofort auf, dass der Gorilla ausser gelegent- lich einem Stock keine Werkzeuge gebraucht, und dass er vielen Gefahren gegenüber, wo nur Schlauheit nützen würde, sich nicht erhalten kann, mit einem Wort, er ist nicht so intelligent wie der Neger. Ebenso steht es mit dem Unterschiede zwischen Neger und Weissen. Der Unterschied in Intelligenz und socialen Instincten ist auch hier ziemlich gross, wenn auch nicht so gross, wie zwischen Neger und Gorilla. Die mangelhaftere Ausbildungsfähig- keit der Negerkinder, selbst wenn die Erziehung mit der der Weissen gleich ist, ist eine Thatsache, die jedem amerikanischen Volksschullehrer geläufig ist. Selbst, wenn einzelne Neger bis zum Besuch von Colleges vordrangen, ist aus ihnen noch niemals eine hervorragende Intelligenz erstanden, und keine der grossen Geistes-Errungenschaften der Menschheit verdanken wir einem Neger. *) *) In den südatlantischen und südcentralen, den Neger-Staaten, wurden 1890 unter den eingeborenen Weissen 14—15 % Analpha- beten gezählt, unter den Negern 60—61 %, in den nordatlantischen und nordcentralen Staaten unter den eingeborenen Weissen 2,3—3,4 % unter den Negern 21—32 %, für die ganze Union sind die beiden Zahlen 6,2 % und 56,8 %. Ich glaube nicht, dass diese beträchtlichen Unterschiede ganz auf die frühere Sklaverei zurückgeführt werden können.

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Zitationshilfe: Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ploetz_rassenhygiene_1895/114>, abgerufen am 24.11.2024.