Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895.Vorwort. meinsten Culturbestrebungen gegenüber, die zu begreifenKopf und Herz erfordert. Leider hat die Unmöglichkeit, bei unserem so weit- Es konnte daher auch nur das lebhafte Verlangen Ich bin mir also des Charakters meiner Arbeit als Vorwort. meinsten Culturbestrebungen gegenüber, die zu begreifenKopf und Herz erfordert. Leider hat die Unmöglichkeit, bei unserem so weit- Es konnte daher auch nur das lebhafte Verlangen Ich bin mir also des Charakters meiner Arbeit als <TEI> <text> <front> <div n="1"> <p><pb facs="#f0014" n="VI"/><fw place="top" type="header">Vorwort.</fw><lb/> meinsten Culturbestrebungen gegenüber, die zu begreifen<lb/> Kopf <hi rendition="#g">und</hi> Herz erfordert.</p><lb/> <p>Leider hat die Unmöglichkeit, bei unserem so weit-<lb/> tragenden Gegenstand die Arbeit zu theilen, den Nachtheil<lb/> aller mangelhaften Arbeitstheilung im Gefolge: die Un-<lb/> gleichmässigkeit im Aufbau des Gebotenen. Dazu kommt<lb/> noch als erschwerendes Moment die grosse Reihe von<lb/> Hülfswissenschaften, die herangezogen werden müssen.</p><lb/> <p>Es konnte daher auch nur das lebhafte Verlangen<lb/> nach einem einheitlichen Princip des ärztlichen Handelns<lb/> mich, als practischen Arzt, dazu bewegen, ein so um-<lb/> fassendes Problem wie die Hebung unserer Rasse in<lb/> nähere Betrachtung zu ziehen. Die Geringfügigkeit unserer<lb/> bisherigen Kenntnisse darüber hat bedingt, dass ich noch<lb/> viele Fragen stellen musste, wo ich gern Antworten ge-<lb/> geben hätte, hat mich aber auch bei der Wichtigkeit des<lb/> Gegenstandes nur um so mehr veranlasst, Probleme<lb/> systematisch aufzustellen, um wenigstens einen Theil des<lb/> mächtigen Stroms der modernen Forschung auf dieses<lb/> Gebiet hinzulenken.</p><lb/> <p>Ich bin mir also des Charakters meiner Arbeit als<lb/> eines Versuchs bewusst. Was ich damit bezwecke und<lb/> fordere, ist nicht nur die Interessirung weiterer Kreise<lb/> für die gebrachten Probleme und Thatsachen, sondern<lb/> auch eine dauernde Zusammenfassung aller in Betracht<lb/> kommenden Wissenszweige zu einer ungetheilten, selbst-<lb/> ständigen Specialdisciplin der Rassenhygiene, die ihre<lb/> eigenen Wege wandelt.</p><lb/> </div> </front> </text> </TEI> [VI/0014]
Vorwort.
meinsten Culturbestrebungen gegenüber, die zu begreifen
Kopf und Herz erfordert.
Leider hat die Unmöglichkeit, bei unserem so weit-
tragenden Gegenstand die Arbeit zu theilen, den Nachtheil
aller mangelhaften Arbeitstheilung im Gefolge: die Un-
gleichmässigkeit im Aufbau des Gebotenen. Dazu kommt
noch als erschwerendes Moment die grosse Reihe von
Hülfswissenschaften, die herangezogen werden müssen.
Es konnte daher auch nur das lebhafte Verlangen
nach einem einheitlichen Princip des ärztlichen Handelns
mich, als practischen Arzt, dazu bewegen, ein so um-
fassendes Problem wie die Hebung unserer Rasse in
nähere Betrachtung zu ziehen. Die Geringfügigkeit unserer
bisherigen Kenntnisse darüber hat bedingt, dass ich noch
viele Fragen stellen musste, wo ich gern Antworten ge-
geben hätte, hat mich aber auch bei der Wichtigkeit des
Gegenstandes nur um so mehr veranlasst, Probleme
systematisch aufzustellen, um wenigstens einen Theil des
mächtigen Stroms der modernen Forschung auf dieses
Gebiet hinzulenken.
Ich bin mir also des Charakters meiner Arbeit als
eines Versuchs bewusst. Was ich damit bezwecke und
fordere, ist nicht nur die Interessirung weiterer Kreise
für die gebrachten Probleme und Thatsachen, sondern
auch eine dauernde Zusammenfassung aller in Betracht
kommenden Wissenszweige zu einer ungetheilten, selbst-
ständigen Specialdisciplin der Rassenhygiene, die ihre
eigenen Wege wandelt.
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