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Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895.

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1426 grösser waren, und dass die durch Messungen er-
mittelte Zunahme der Grösse ausschliesslich den Stirntheil
des Schädels betraf, -- den Sitz der intellectuellen Fähig-
keiten. Auch Prichard ist überzeugt, dass die jetzigen
Bewohner Grossbritanniens viel geräumigere Hirnkapseln
haben als die alten Einwohner."*)

Welcker fand bei einer Serie von 20 Altrömern eine
durchschnittliche Schädelcapacität von 1406 ccm, bei einer
anderen von 23 Altrömern eine solche von 1387 ccm.
Diesen Ziffern stehen Werthe von 1432--1460 ccm bei
modernen Italienern gegenüber. 12 Altgriechen wiesen
einen Durchschnitt von 1494, 10 Neugriechen von 1458 ccm
auf; die Disserenz wird durch die Mischung der Neugriechen
mit slavischen Stämmen erklärt. Vier alte Juden hatten
einen Schädelinhalt von 1322, 20 moderne einen solchen
von 1451 ccm. Diese von Welcker angegebenen Werthe
beruhen wohl auf den zuverlässigsten Messungen, die aus-
geführt wurden.**)

Eine Zunahme der Schädelcapazität von den Zeiten
des Alterthums bis heute wird also wahrscheinlich gemacht,
jedoch sind diese Zahlen aus verschiedenen Gründen, be-
sonders auch wegen ihrer Kleinheit, nicht zu einem sicheren
Schluss verwendbar, sondern wir müssen, so lange nicht
bedeutend mehr Material zusammengetragen ist, bei dem
Resultat bleiben, zu dem Bischoff gekommen ist, dass
nämlich ein Beweis für das Wachsthum des Gehirns in
geschichtlicher Zeit nicht erbracht ist, und dass die dem
Menschen ursprünglich zukommende Anlage so gross sein
kann, dass aller Fortschritt, den wir bis jetzt nachweisen
können, sich allein durch die Entwickelung dieser seiner
Anlage erklären lässt und sich wohl auch noch für lange

*) Darwin, Abstammung des Menschen. I. Bd. S. 70.
**) Welcker, H. Die Capazität und die drei Hauptdurchmesser
der Schädelkapsel bei den verschiedenen Nationen. Arch. f. Anthropol.
XVI. Bd. 1886, S. 1 und ff.

1426 grösser waren, und dass die durch Messungen er-
mittelte Zunahme der Grösse ausschliesslich den Stirntheil
des Schädels betraf, — den Sitz der intellectuellen Fähig-
keiten. Auch Prichard ist überzeugt, dass die jetzigen
Bewohner Grossbritanniens viel geräumigere Hirnkapseln
haben als die alten Einwohner.“*)

Welcker fand bei einer Serie von 20 Altrömern eine
durchschnittliche Schädelcapacität von 1406 ccm, bei einer
anderen von 23 Altrömern eine solche von 1387 ccm.
Diesen Ziffern stehen Werthe von 1432—1460 ccm bei
modernen Italienern gegenüber. 12 Altgriechen wiesen
einen Durchschnitt von 1494, 10 Neugriechen von 1458 ccm
auf; die Disserenz wird durch die Mischung der Neugriechen
mit slavischen Stämmen erklärt. Vier alte Juden hatten
einen Schädelinhalt von 1322, 20 moderne einen solchen
von 1451 ccm. Diese von Welcker angegebenen Werthe
beruhen wohl auf den zuverlässigsten Messungen, die aus-
geführt wurden.**)

Eine Zunahme der Schädelcapazität von den Zeiten
des Alterthums bis heute wird also wahrscheinlich gemacht,
jedoch sind diese Zahlen aus verschiedenen Gründen, be-
sonders auch wegen ihrer Kleinheit, nicht zu einem sicheren
Schluss verwendbar, sondern wir müssen, so lange nicht
bedeutend mehr Material zusammengetragen ist, bei dem
Resultat bleiben, zu dem Bischoff gekommen ist, dass
nämlich ein Beweis für das Wachsthum des Gehirns in
geschichtlicher Zeit nicht erbracht ist, und dass die dem
Menschen ursprünglich zukommende Anlage so gross sein
kann, dass aller Fortschritt, den wir bis jetzt nachweisen
können, sich allein durch die Entwickelung dieser seiner
Anlage erklären lässt und sich wohl auch noch für lange

*) Darwin, Abstammung des Menschen. I. Bd. S. 70.
**) Welcker, H. Die Capazität und die drei Hauptdurchmesser
der Schädelkapsel bei den verschiedenen Nationen. Arch. f. Anthropol.
XVI. Bd. 1886, S. 1 und ff.
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[126/0146] 1426 grösser waren, und dass die durch Messungen er- mittelte Zunahme der Grösse ausschliesslich den Stirntheil des Schädels betraf, — den Sitz der intellectuellen Fähig- keiten. Auch Prichard ist überzeugt, dass die jetzigen Bewohner Grossbritanniens viel geräumigere Hirnkapseln haben als die alten Einwohner.“ *) Welcker fand bei einer Serie von 20 Altrömern eine durchschnittliche Schädelcapacität von 1406 ccm, bei einer anderen von 23 Altrömern eine solche von 1387 ccm. Diesen Ziffern stehen Werthe von 1432—1460 ccm bei modernen Italienern gegenüber. 12 Altgriechen wiesen einen Durchschnitt von 1494, 10 Neugriechen von 1458 ccm auf; die Disserenz wird durch die Mischung der Neugriechen mit slavischen Stämmen erklärt. Vier alte Juden hatten einen Schädelinhalt von 1322, 20 moderne einen solchen von 1451 ccm. Diese von Welcker angegebenen Werthe beruhen wohl auf den zuverlässigsten Messungen, die aus- geführt wurden. **) Eine Zunahme der Schädelcapazität von den Zeiten des Alterthums bis heute wird also wahrscheinlich gemacht, jedoch sind diese Zahlen aus verschiedenen Gründen, be- sonders auch wegen ihrer Kleinheit, nicht zu einem sicheren Schluss verwendbar, sondern wir müssen, so lange nicht bedeutend mehr Material zusammengetragen ist, bei dem Resultat bleiben, zu dem Bischoff gekommen ist, dass nämlich ein Beweis für das Wachsthum des Gehirns in geschichtlicher Zeit nicht erbracht ist, und dass die dem Menschen ursprünglich zukommende Anlage so gross sein kann, dass aller Fortschritt, den wir bis jetzt nachweisen können, sich allein durch die Entwickelung dieser seiner Anlage erklären lässt und sich wohl auch noch für lange *) Darwin, Abstammung des Menschen. I. Bd. S. 70. **) Welcker, H. Die Capazität und die drei Hauptdurchmesser der Schädelkapsel bei den verschiedenen Nationen. Arch. f. Anthropol. XVI. Bd. 1886, S. 1 und ff.

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Zitationshilfe: Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ploetz_rassenhygiene_1895/146>, abgerufen am 09.11.2024.