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Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895.

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Die europäischen Juden, die, wie wir sahen, sich in
den letzten Jahren stärker als irgend eine andere
Rasse in Europa vermehrt haben, sind weder jetzt eine
einheitliche Rasse, noch haben sie einen starken Abstam-
mungs-Zusammenhang mit den Juden der ältesten Zeiten.
Lombroso sagt hierüber: "Die Theorie der Rassen-
kreuzung im Judenthum erklärt, dass der blondhaarige
jüdische Typus in Südeuropa so selten, in Nordeuropa so
häufig, bis zu 29 %, vorkommt, und dass der englische Jude
oft das glatte, feine, blonde Haar, das blaue Auge und die
hohe Stirn besitzt, die den echten Angelsachsen auszeichnet.
Aus demselben Grunde haben die Juden in Piemont vor-
wiegend Rundköpfe und Blondhaare, in Venetien vier-
eckigen länglichen Schädel und schwarzes Haar, deshalb
haben die Juden der Oase Uaregh die Haut der Neger
und die Gesichtsform der Weissen, und die Abessiniens
die Plattnase, die dicken Lippen, die Prognathie (vor-
stehenden Kiefer) und selbst das Wollhaar der Afrikaner
und zugleich die helle Haut der Europäer. Es hat eben
überall die ursprünglich jüdische Rasse den Einfluss der
Rassenkreuzung und des Klimawechsels erfahren."

Die Rassenkreuzung ist so stark gewesen, dass Lom-
broso
den Bruchtheil der Juden mit rein semitischem Blut
mit Sicherheit nur auf etwa 5 % angeben kann.*) Luschan,
auf den er sich neben Leroy-Beaulieu und Jacobs
hauptsächlich stützt, betrachtet nur noch die Beduinen Süd-
arabiens als rein semitisch. Ihre Rassenmerkmale sind die
längliche Schädelform, die dunkle Pigmentirung und

Juden im Lichte der modernen Wissenschaft. Deutsch von Kurella.
Leipzig 1894. -- Luschan. Die anthropologische Stellung der
Juden. Berlin 1892.
*) Diesen Mindest-Gehalt an reinem semitischen Blut folgert
Lombroso, etwas zu einseitig auf die Craniologie fussend, aus den
5 % Langschädel unter den Juden. Die echten Semiten gelten als
langschädelig.

Die europäischen Juden, die, wie wir sahen, sich in
den letzten Jahren stärker als irgend eine andere
Rasse in Europa vermehrt haben, sind weder jetzt eine
einheitliche Rasse, noch haben sie einen starken Abstam-
mungs-Zusammenhang mit den Juden der ältesten Zeiten.
Lombroso sagt hierüber: „Die Theorie der Rassen-
kreuzung im Judenthum erklärt, dass der blondhaarige
jüdische Typus in Südeuropa so selten, in Nordeuropa so
häufig, bis zu 29 %, vorkommt, und dass der englische Jude
oft das glatte, feine, blonde Haar, das blaue Auge und die
hohe Stirn besitzt, die den echten Angelsachsen auszeichnet.
Aus demselben Grunde haben die Juden in Piemont vor-
wiegend Rundköpfe und Blondhaare, in Venetien vier-
eckigen länglichen Schädel und schwarzes Haar, deshalb
haben die Juden der Oase Uaregh die Haut der Neger
und die Gesichtsform der Weissen, und die Abessiniens
die Plattnase, die dicken Lippen, die Prognathie (vor-
stehenden Kiefer) und selbst das Wollhaar der Afrikaner
und zugleich die helle Haut der Europäer. Es hat eben
überall die ursprünglich jüdische Rasse den Einfluss der
Rassenkreuzung und des Klimawechsels erfahren.“

Die Rassenkreuzung ist so stark gewesen, dass Lom-
broso
den Bruchtheil der Juden mit rein semitischem Blut
mit Sicherheit nur auf etwa 5 % angeben kann.*) Luschan,
auf den er sich neben Leroy-Beaulieu und Jacobs
hauptsächlich stützt, betrachtet nur noch die Beduinen Süd-
arabiens als rein semitisch. Ihre Rassenmerkmale sind die
längliche Schädelform, die dunkle Pigmentirung und

Juden im Lichte der modernen Wissenschaft. Deutsch von Kurella.
Leipzig 1894. — Luschan. Die anthropologische Stellung der
Juden. Berlin 1892.
*) Diesen Mindest-Gehalt an reinem semitischen Blut folgert
Lombroso, etwas zu einseitig auf die Craniologie fussend, aus den
5 % Langschädel unter den Juden. Die echten Semiten gelten als
langschädelig.
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[138/0158] Die europäischen Juden, die, wie wir sahen, sich in den letzten Jahren stärker als irgend eine andere Rasse in Europa vermehrt haben, sind weder jetzt eine einheitliche Rasse, noch haben sie einen starken Abstam- mungs-Zusammenhang mit den Juden der ältesten Zeiten. Lombroso sagt hierüber: „Die Theorie der Rassen- kreuzung im Judenthum erklärt, dass der blondhaarige jüdische Typus in Südeuropa so selten, in Nordeuropa so häufig, bis zu 29 %, vorkommt, und dass der englische Jude oft das glatte, feine, blonde Haar, das blaue Auge und die hohe Stirn besitzt, die den echten Angelsachsen auszeichnet. Aus demselben Grunde haben die Juden in Piemont vor- wiegend Rundköpfe und Blondhaare, in Venetien vier- eckigen länglichen Schädel und schwarzes Haar, deshalb haben die Juden der Oase Uaregh die Haut der Neger und die Gesichtsform der Weissen, und die Abessiniens die Plattnase, die dicken Lippen, die Prognathie (vor- stehenden Kiefer) und selbst das Wollhaar der Afrikaner und zugleich die helle Haut der Europäer. Es hat eben überall die ursprünglich jüdische Rasse den Einfluss der Rassenkreuzung und des Klimawechsels erfahren.“ Die Rassenkreuzung ist so stark gewesen, dass Lom- broso den Bruchtheil der Juden mit rein semitischem Blut mit Sicherheit nur auf etwa 5 % angeben kann. *) Luschan, auf den er sich neben Leroy-Beaulieu und Jacobs hauptsächlich stützt, betrachtet nur noch die Beduinen Süd- arabiens als rein semitisch. Ihre Rassenmerkmale sind die längliche Schädelform, die dunkle Pigmentirung und *) *) Diesen Mindest-Gehalt an reinem semitischen Blut folgert Lombroso, etwas zu einseitig auf die Craniologie fussend, aus den 5 % Langschädel unter den Juden. Die echten Semiten gelten als langschädelig. *) Juden im Lichte der modernen Wissenschaft. Deutsch von Kurella. Leipzig 1894. — Luschan. Die anthropologische Stellung der Juden. Berlin 1892.

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Zitationshilfe: Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ploetz_rassenhygiene_1895/158>, abgerufen am 21.11.2024.