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Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895.

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ausgefochten. Ein reicher Adliger z. B. unterliegt im Kampf
um die Familie oft schon, wenn er auf eine Lebenshaltung
herabgedrückt wird oder werden soll, die dem gewöhnlichen
Arbeiter noch als sehr hoch vorkommt. So muss man
verschiedene, natürlich nicht scharf abgegrenzte Classen
von Lebenshaltungen unterscheiden, deren Mitglieder den
Kampf um die Familie schon von Anfang an auf einer
andern Basis ausfechten. Aber diese Art relativer ökono-
mischer Ehehindernisse erscheint doch immer, auch bei
Wohlhabenden, im Gefolge einer wirthschaftlichen Schädi-
gung selectorischer oder nonselectorischer Natur oder im
Gefolge der Furcht vor einer solchen Schädigung, gehört also
durch ihren selectorischen Theil zur wirthschaftlichen Ausjäte.

Es wird interessant sein, einige Zahlen über die Ehe-
losigkeit überhaupt anzuführen. In Berlin waren 1890
24 % der Männer, die über 25 Jahre, und 31 % der Frauen,
die über 20 Jahre waren, ledig. In den Jahrgängen von 30
bis 35 waren von den Männern noch über 27 % ledig, in
den Jahrgängen von 35 bis 40 bei den Männern über 15 %,
bei den Frauen über 17 %, wobei die grössere Sterblich-
keit der Ledigen ihr Verhältniss zu den Verheiratheten und
damit auch die Rate der sexuellen Ausjäte noch günstiger
erscheinen lässt, als sie in Wirklichkeit ist.

Für das Deutsche Reiche und einige andere Staaten
geben folgende Ziffern *) einen Anhalt:

Es waren in den 70er Jahren ledig in

[Tabelle]

*) Statistik des Deutschen Reichs. Neue Folge. Bd. 44. Berlin 1892.
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ausgefochten. Ein reicher Adliger z. B. unterliegt im Kampf
um die Familie oft schon, wenn er auf eine Lebenshaltung
herabgedrückt wird oder werden soll, die dem gewöhnlichen
Arbeiter noch als sehr hoch vorkommt. So muss man
verschiedene, natürlich nicht scharf abgegrenzte Classen
von Lebenshaltungen unterscheiden, deren Mitglieder den
Kampf um die Familie schon von Anfang an auf einer
andern Basis ausfechten. Aber diese Art relativer ökono-
mischer Ehehindernisse erscheint doch immer, auch bei
Wohlhabenden, im Gefolge einer wirthschaftlichen Schädi-
gung selectorischer oder nonselectorischer Natur oder im
Gefolge der Furcht vor einer solchen Schädigung, gehört also
durch ihren selectorischen Theil zur wirthschaftlichen Ausjäte.

Es wird interessant sein, einige Zahlen über die Ehe-
losigkeit überhaupt anzuführen. In Berlin waren 1890
24 % der Männer, die über 25 Jahre, und 31 % der Frauen,
die über 20 Jahre waren, ledig. In den Jahrgängen von 30
bis 35 waren von den Männern noch über 27 % ledig, in
den Jahrgängen von 35 bis 40 bei den Männern über 15 %,
bei den Frauen über 17 %, wobei die grössere Sterblich-
keit der Ledigen ihr Verhältniss zu den Verheiratheten und
damit auch die Rate der sexuellen Ausjäte noch günstiger
erscheinen lässt, als sie in Wirklichkeit ist.

Für das Deutsche Reiche und einige andere Staaten
geben folgende Ziffern *) einen Anhalt:

Es waren in den 70er Jahren ledig in

[Tabelle]

*) Statistik des Deutschen Reichs. Neue Folge. Bd. 44. Berlin 1892.
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[163/0183] ausgefochten. Ein reicher Adliger z. B. unterliegt im Kampf um die Familie oft schon, wenn er auf eine Lebenshaltung herabgedrückt wird oder werden soll, die dem gewöhnlichen Arbeiter noch als sehr hoch vorkommt. So muss man verschiedene, natürlich nicht scharf abgegrenzte Classen von Lebenshaltungen unterscheiden, deren Mitglieder den Kampf um die Familie schon von Anfang an auf einer andern Basis ausfechten. Aber diese Art relativer ökono- mischer Ehehindernisse erscheint doch immer, auch bei Wohlhabenden, im Gefolge einer wirthschaftlichen Schädi- gung selectorischer oder nonselectorischer Natur oder im Gefolge der Furcht vor einer solchen Schädigung, gehört also durch ihren selectorischen Theil zur wirthschaftlichen Ausjäte. Es wird interessant sein, einige Zahlen über die Ehe- losigkeit überhaupt anzuführen. In Berlin waren 1890 24 % der Männer, die über 25 Jahre, und 31 % der Frauen, die über 20 Jahre waren, ledig. In den Jahrgängen von 30 bis 35 waren von den Männern noch über 27 % ledig, in den Jahrgängen von 35 bis 40 bei den Männern über 15 %, bei den Frauen über 17 %, wobei die grössere Sterblich- keit der Ledigen ihr Verhältniss zu den Verheiratheten und damit auch die Rate der sexuellen Ausjäte noch günstiger erscheinen lässt, als sie in Wirklichkeit ist. Für das Deutsche Reiche und einige andere Staaten geben folgende Ziffern *) einen Anhalt: Es waren in den 70er Jahren ledig in *) Statistik des Deutschen Reichs. Neue Folge. Bd. 44. Berlin 1892. 11*

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Zitationshilfe: Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ploetz_rassenhygiene_1895/183>, abgerufen am 24.11.2024.