Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895.So ist schwer daran zu glauben, dass bei ökonomischer Irland 4,7 Griechenland 5,8 Rumänien 6,4 Schweden 6,6 Norwegen 7,2 Belgien 7,3 Italien 7,7 Spanien (1861--70) 7,7 Schweiz 7,7 Dänemark 7,8 Frankreich 8,0 Grossbritannien 8,0 Niederlande 8,1 West-Oesterreich 8,1 Finnland 8,3 Deutsches Reich 8,6 Galizien 9,1 Russland 9,3 Ungarn 10,2 Serbien 11,4 Nordatlantische Staaten der Union 9--11 Arme Länder stehen am Anfang wie am Schluss der So ist schwer daran zu glauben, dass bei ökonomischer Irland 4,7 Griechenland 5,8 Rumänien 6,4 Schweden 6,6 Norwegen 7,2 Belgien 7,3 Italien 7,7 Spanien (1861—70) 7,7 Schweiz 7,7 Dänemark 7,8 Frankreich 8,0 Grossbritannien 8,0 Niederlande 8,1 West-Oesterreich 8,1 Finnland 8,3 Deutsches Reich 8,6 Galizien 9,1 Russland 9,3 Ungarn 10,2 Serbien 11,4 Nordatlantische Staaten der Union 9—11 Arme Länder stehen am Anfang wie am Schluss der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0241" n="221"/> <p>So ist schwer daran zu glauben, dass bei ökonomischer<lb/> Sicherstellung beider Geschlechter die Frauen sich noch<lb/> öfter des Heirathens enthalten würden als heutzutage. Die<lb/> Statistik lehrt überall, dass bei Besserung der wirthschaft-<lb/> lichen Lage eines Volkes die Zahl der Eheschliessungen<lb/> sich rasch hebt. Wenn wir sehr verschieden reiche Völker<lb/> mit einander in Bezug auf ihre Eherate vergleichen, so be-<lb/> merken wir durchaus keinen vermindernden Einfluss der<lb/> Wohlhabenheit. Die armen Irländer verheirathen sich viel<lb/> weniger häufig als die wohlhabenden Engländer. Um noch<lb/> die Eheraten einiger anderer Länder mit heranzuziehen, so<lb/> kommen auf 1000 Einwohner in den Jahren 1871 — 80<lb/> Eheschliessungen in</p><lb/> <cb/> <list> <item>Irland 4,7</item><lb/> <item>Griechenland 5,8</item><lb/> <item>Rumänien 6,4</item><lb/> <item>Schweden 6,6</item><lb/> <item>Norwegen 7,2</item><lb/> <item>Belgien 7,3</item><lb/> <item>Italien 7,7</item><lb/> <item>Spanien (1861—70) 7,7</item><lb/> <item>Schweiz 7,7</item><lb/> <item>Dänemark 7,8</item><lb/> <item>Frankreich 8,0</item><lb/> </list> <cb/> <list> <item>Grossbritannien 8,0</item><lb/> <item>Niederlande 8,1</item><lb/> <item>West-Oesterreich 8,1</item><lb/> <item>Finnland 8,3</item><lb/> <item>Deutsches Reich 8,6</item><lb/> <item>Galizien 9,1</item><lb/> <item>Russland 9,3</item><lb/> <item>Ungarn 10,2</item><lb/> <item>Serbien 11,4</item><lb/> <item>Nordatlantische Staaten<lb/> der Union 9—11</item> </list><lb/> <p>Arme Länder stehen am Anfang wie am Schluss der<lb/> Reihe, die nach der Zunahme der Eheziffer geordnet ist.<lb/> Es dürfte somit schwer sein, hieraus irgend einen vermin-<lb/> dernden Einfluss der Wohlhabenheit zu folgern. Die Be-<lb/> fürchtung, dass die Zahl der Ehen sich unter den ge-<lb/> sicherten ökonomischen Verhältnissen des Socialismus ganz<lb/> bedeutend steigern würde, ist oft ausgesprochen worden.<lb/> Eine wirklich bedeutende Abnahme der Neigung zum<lb/> Heirathen wäre übrigens auch, wie wir im zweiten Capitel<lb/> sahen, in Anbetracht der wachsenden Tendenz zum Zwei-<lb/> kindersystem eine Gefahr für den Bestand der Bevölkerung.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [221/0241]
So ist schwer daran zu glauben, dass bei ökonomischer
Sicherstellung beider Geschlechter die Frauen sich noch
öfter des Heirathens enthalten würden als heutzutage. Die
Statistik lehrt überall, dass bei Besserung der wirthschaft-
lichen Lage eines Volkes die Zahl der Eheschliessungen
sich rasch hebt. Wenn wir sehr verschieden reiche Völker
mit einander in Bezug auf ihre Eherate vergleichen, so be-
merken wir durchaus keinen vermindernden Einfluss der
Wohlhabenheit. Die armen Irländer verheirathen sich viel
weniger häufig als die wohlhabenden Engländer. Um noch
die Eheraten einiger anderer Länder mit heranzuziehen, so
kommen auf 1000 Einwohner in den Jahren 1871 — 80
Eheschliessungen in
Irland 4,7
Griechenland 5,8
Rumänien 6,4
Schweden 6,6
Norwegen 7,2
Belgien 7,3
Italien 7,7
Spanien (1861—70) 7,7
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Niederlande 8,1
West-Oesterreich 8,1
Finnland 8,3
Deutsches Reich 8,6
Galizien 9,1
Russland 9,3
Ungarn 10,2
Serbien 11,4
Nordatlantische Staaten
der Union 9—11
Arme Länder stehen am Anfang wie am Schluss der
Reihe, die nach der Zunahme der Eheziffer geordnet ist.
Es dürfte somit schwer sein, hieraus irgend einen vermin-
dernden Einfluss der Wohlhabenheit zu folgern. Die Be-
fürchtung, dass die Zahl der Ehen sich unter den ge-
sicherten ökonomischen Verhältnissen des Socialismus ganz
bedeutend steigern würde, ist oft ausgesprochen worden.
Eine wirklich bedeutende Abnahme der Neigung zum
Heirathen wäre übrigens auch, wie wir im zweiten Capitel
sahen, in Anbetracht der wachsenden Tendenz zum Zwei-
kindersystem eine Gefahr für den Bestand der Bevölkerung.
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