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Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895.

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durch den Grad ihres Nutzens im Kampf bestimmt. Jetzt
geht mit einmal durch das Aufhören der Concurrenz der
bisherige Richter über die Eigenschaften der Individuen
verloren, ist da nicht zu fürchten, dass wir in unserer
Weiterentwickelung jedes natürliche Ziel verlieren würden?

Dem ist zu entgegnen, dass wir einen durch Millionen
von Generationen erworbenen allgemeinen Maassstab für
individuelle Tüchtigkeit sehr oft als Instinct in uns tragen.
Dieser Instinkt ist als richtende Kraft für die sexuelle Zucht-
wahl ausgebildet worden, wie wir auf S. 108 ausführten,
ist durch unzählige Generationen immer wieder vererbt
worden, und hat somit nach biologischen Analogien eine
hartnäckige Tendenz, immer wieder angeboren zu werden.
Er wird also noch auf viele Generationen hinaus nicht nur
einen ziemlich festen Maassstab menschlicher Tüchtigkeit
und Schönheit abgeben, sondern sogar viel freier seine
Wirksamkeit entfalten können als jetzt, wo allerlei Contra-
selectionen besonders wirthschaftlicher Art ihm entgegen-
wirken.

Dazu kommt, dass uns der weitere Ausbau der Physio-
logie mehr und mehr Methoden zur directen Messung und
Vergleichung der Regulationen an die Hand geben wird,
wobei wir unseren Instinct allmählich durch verfeinerte Ein-
sicht ergänzen und ersetzen werden.

Der Theil der Vervollkommnung, der sich bezieht auf
die Harmonisirung der äusseren menschlichen Formen mit
etwaigen tief im Geschehen der Natur verankerten all-
gemeinen Schönheits-Principien, würde selbstverständlich
keine Verschiebung erfahren, da der Maassstab dafür uns
ja stets gegenwärtig ist.

Von einem haltlosen Herumvagiren des bewussten
Vervollkommnungs-Ideals kann also nie die Rede sein.
Wo immer sich übrigens ein Widerspruch des gewünschten
Typus mit den Extralbedingungen der Natur einzustellen
drohte, würde eine Ausjätung sicher erfolgen, so dass das

durch den Grad ihres Nutzens im Kampf bestimmt. Jetzt
geht mit einmal durch das Aufhören der Concurrenz der
bisherige Richter über die Eigenschaften der Individuen
verloren, ist da nicht zu fürchten, dass wir in unserer
Weiterentwickelung jedes natürliche Ziel verlieren würden?

Dem ist zu entgegnen, dass wir einen durch Millionen
von Generationen erworbenen allgemeinen Maassstab für
individuelle Tüchtigkeit sehr oft als Instinct in uns tragen.
Dieser Instinkt ist als richtende Kraft für die sexuelle Zucht-
wahl ausgebildet worden, wie wir auf S. 108 ausführten,
ist durch unzählige Generationen immer wieder vererbt
worden, und hat somit nach biologischen Analogien eine
hartnäckige Tendenz, immer wieder angeboren zu werden.
Er wird also noch auf viele Generationen hinaus nicht nur
einen ziemlich festen Maassstab menschlicher Tüchtigkeit
und Schönheit abgeben, sondern sogar viel freier seine
Wirksamkeit entfalten können als jetzt, wo allerlei Contra-
selectionen besonders wirthschaftlicher Art ihm entgegen-
wirken.

Dazu kommt, dass uns der weitere Ausbau der Physio-
logie mehr und mehr Methoden zur directen Messung und
Vergleichung der Regulationen an die Hand geben wird,
wobei wir unseren Instinct allmählich durch verfeinerte Ein-
sicht ergänzen und ersetzen werden.

Der Theil der Vervollkommnung, der sich bezieht auf
die Harmonisirung der äusseren menschlichen Formen mit
etwaigen tief im Geschehen der Natur verankerten all-
gemeinen Schönheits-Principien, würde selbstverständlich
keine Verschiebung erfahren, da der Maassstab dafür uns
ja stets gegenwärtig ist.

Von einem haltlosen Herumvagiren des bewussten
Vervollkommnungs-Ideals kann also nie die Rede sein.
Wo immer sich übrigens ein Widerspruch des gewünschten
Typus mit den Extralbedingungen der Natur einzustellen
drohte, würde eine Ausjätung sicher erfolgen, so dass das

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[234/0254] durch den Grad ihres Nutzens im Kampf bestimmt. Jetzt geht mit einmal durch das Aufhören der Concurrenz der bisherige Richter über die Eigenschaften der Individuen verloren, ist da nicht zu fürchten, dass wir in unserer Weiterentwickelung jedes natürliche Ziel verlieren würden? Dem ist zu entgegnen, dass wir einen durch Millionen von Generationen erworbenen allgemeinen Maassstab für individuelle Tüchtigkeit sehr oft als Instinct in uns tragen. Dieser Instinkt ist als richtende Kraft für die sexuelle Zucht- wahl ausgebildet worden, wie wir auf S. 108 ausführten, ist durch unzählige Generationen immer wieder vererbt worden, und hat somit nach biologischen Analogien eine hartnäckige Tendenz, immer wieder angeboren zu werden. Er wird also noch auf viele Generationen hinaus nicht nur einen ziemlich festen Maassstab menschlicher Tüchtigkeit und Schönheit abgeben, sondern sogar viel freier seine Wirksamkeit entfalten können als jetzt, wo allerlei Contra- selectionen besonders wirthschaftlicher Art ihm entgegen- wirken. Dazu kommt, dass uns der weitere Ausbau der Physio- logie mehr und mehr Methoden zur directen Messung und Vergleichung der Regulationen an die Hand geben wird, wobei wir unseren Instinct allmählich durch verfeinerte Ein- sicht ergänzen und ersetzen werden. Der Theil der Vervollkommnung, der sich bezieht auf die Harmonisirung der äusseren menschlichen Formen mit etwaigen tief im Geschehen der Natur verankerten all- gemeinen Schönheits-Principien, würde selbstverständlich keine Verschiebung erfahren, da der Maassstab dafür uns ja stets gegenwärtig ist. Von einem haltlosen Herumvagiren des bewussten Vervollkommnungs-Ideals kann also nie die Rede sein. Wo immer sich übrigens ein Widerspruch des gewünschten Typus mit den Extralbedingungen der Natur einzustellen drohte, würde eine Ausjätung sicher erfolgen, so dass das

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Zitationshilfe: Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ploetz_rassenhygiene_1895/254>, abgerufen am 22.11.2024.